Was macht Vyacheslav Fetisov heute?

Was macht Vyacheslav Fetisov heute?Was macht Vyacheslav Fetisov heute?
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Der einstige Perestroika-Rebell ist heute Sportminister

Vyacheslav Alexandrowitch Fetisov, geboren am 20. April 1958 in Moskau hat ein bewegtes Leben hinter sich. Über das Eishockey kam er zur Roten Armee, wurde dort Nationalspieler, Olympiasieger, Weltmeister – und Major. Dann rebellierte er während der Perestroika (1988) gegen seinen Trainer Oberst Viktor Tichonov, wurde gefeuert und dann zurückgeholt. 1989 durfte er als Profi in die NHL und gewann zweimal den Stanley-Cup.

Jetzt ist er wieder in Moskau, wo ihn Russland-Präsident Putin zum Sportminister machte.

Dabei wäre 1967, Vyacheslav war gerade Neun, fast alles in die Hose gegangen.


Er spielte in einem Wohnblockteam auf einem See bei Moskau und wollte zu einen Klub.


Mit dem Bus fuhr er zum Leningardskij-Prospekt Nummer 36, wo sein Lieblingsverein Dynamo seine Anlage hatte. Er stellte sich vor und der Trainer fragte nach dem Alter.


„Neun“ antwortete der kleine Fetisov.

„Dann spiel noch ein Jahr auf dem See und komme dann wieder,“ meinte der Trainer. Vyacheslav aber ging drei Hausnummern weiter, wo der Armeeklub CSKA Zuhause war. Wieder nach dem Alter gefragt, antwortete er: „Elf“. Dann bist du zu alt, sagte der Jugendtrainer und schickte ihn weg.


Aber in der damalige UdSSR übersah man kaum ein Talent. Startrainer Anatoli Tarasov hatte zusammen mit einer Zeitung den Wettbewerb „Goldener Puck“ für Hobby-Jugendteams ins Leben gerufen. Die Wohnblockmannschaft von Vyacheslav kam bis ins Finale und dort wurde der Verteidiger Fetisov entdeckt und zu CSKA beordert.

Über die Knaben- Schüler- und Jugendmannschaft kam er in den Kreis der A- Mannschaft. Er nahm an zwei Junioren-Europameisterschaften und an drei U 20 Welttitelkämpfen teil. 1975 kam er in das Ligateam, mit dem er bis 1989 13 Landesmeisterschaften gewann und 13 mal den Europacup nach Moskau holte.

Für CSKA bestritt der schon bald als Kapitän fungierende Weltklasse-Blueliner 478 Spiele und kam auf 373 Skorerpunkte (153 Tore/ 220 Assists). Mit der UdSSR-Nationalmannschaft nahm er an drei Olympischen Spielen teil und gewann dabei zwei Gold- und eine Silbermedaille. Bei elf Weltmeisterschaften war er dabei und spielte im legendären „Superblock“ mit Kasatonov, Makarov, Larionov und Krutov. Achtmal kehrte er als Weltmeister und neunmal als Europameister zurück. Neunmal wurde er in das WM-All Star-Team gewählt und fünfmal war er bester WM-Verteidiger. Dreimal nahm er am Canada-Cup teil und war 1981 einer der Helden, die Canadas Profis Zuhause mit 8:1 deklassierten.


Natürlich rief die NHL nach dem Weltklassemann. Die New Jersey Devils wollten ihn. Doch Trainer Oberst Tichonov ließ sein Abwehr-Prunkstück, den Major Fetisov nicht weg. Als 1988 die Perestrioka begann gehörte Fetisov zu den Rebellen gegen den Mann, den sie einen Tyrannen nannten, Viktor Tichonov. Doch der warf ihn aus der CSKA-Mannschaft und dem Nationalteam. Fetisov hielt sich in der Betriebsmannschaft einer Bleistiftfabrik fit und wurde auf Druck der meisten CSKA-Spieler ins Nationalteam zurückgerufen, wo man ihn demonstrativ wieder zum Kapitän wählte.

Die UdSSR wurde wieder Weltmeister und Tichonov gab klein bei. 1989 durfte Fetisov zusammen mit Alexej Kasatonov in die NHL zu den New Jersey Devils. Sein guter Ruf wäre fast im Eimer gewesen, als er in einer Auseinandersetzung einen Faustkampf verweigerte, um sein Team nicht durch eine Strafe zu schwächen.


So hatte er es gelernt. Einige Zeit musste er unter dem Begriff Feigling leben – bis er dann mal eine Gegner windelweich prügelte und zeigte, dass er auch das kann! 1995 wechselte er dann zu den Detroit Red Wings, mit denen er 1997 und 1998 den Stanleycup gewann.


Nach 662 NHL-Spielen ( 38 Tore, 218 Assists, 803 Strafminuten) beendete er seine Profikarriere in der NHL. Er war danach noch einige Zeit als Assistenz-Coach bei seinen New Jersey Devils tätig. Für Russland war er 2002 als General-Manager und Chefcoach bei den Olympischen Spielen an der Bande und durfte eine Bronzemedaille mit nach Moskau nehmen.

Schon 1992 in den USA verkündete Vyacheslav Alexandrowitch Fetisov „ich will einmal Präsident von Russland werden.“ Jetzt ist er auf dem Weg in den Kreml, vorerst mal als Sportminister! Da der eiserne Vyacheslav meist erreicht was er sich vornimmt, darf man darauf warten bis die Medien eines Tages verkünden: Der ehemalige Eishockeyprofi Fetisov ist neuer Präsident Russlands! Horst Eckert


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