Peter Kathan: „Das Resultat tut dem Frauen-Eishockey gut“

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Peter

Kathan genoss die letzte Pressekonferenz in Norrköping, tauschte Nettigkeiten

mit seinem Trainerkollegen Paul Strople aus, philosophierte über deutsches und

chinesisches Essen und pries die Gastfreundlichkeit der Schweden. Grund für die

Gelassenheit des 56-Jährigen aus Bad Tölz waren die Vorstellungen seiner

Eishockey-Frauen zum Ende der Weltmeisterschaft 2005. Nach dem etwas enttäuschenden

vierten Platz nach der Vorrunde besannen sich die von Kathan trainierten

Nationalspielerinnen auf ihre Stärken, schickten erst Russland mit einer

1:2-Niederlage vom Eis und ließen später ein klares 3:0 gegen China folgen.

Die Revanche für das magere 3:3 zum Ende der Gruppenspiele. Russland stürzte

dermaßen in ein Tief, dass es sogar gegen den „kleinen Bruder“ Kasachstan

verlor und absteigen musste. „Ein Wahnsinn“, kommentiert Kathan den

Niedergang des Weltranglistenfünften.


Auf

diesen Platz hat der Tölzer nun sein Team geführt. „Wir sind absolut happy“,

betont der Bundestrainer. „Vor Olympia war das für uns sehr wichtig. Wenn wir

als Siebter oder sogar nur Achter und damit Absteiger heimfahren würden, hätte

uns das sicher geschadet.“ Und das nicht nur sportlich: Denn vom Erfolg bei

internationalen Wettbewerben hängt auch die Förderung dieser Sportart ab.

„Das Resultat tut dem Frauen-Eishockey gut, vielleicht bekommt es dadurch

sogar einen kleinen Schub.“


Die

Rahmenbedingungen sind freilich aber auch nur eine Komponente. „Der fünfte

Platz war auch unheimlich positiv für die Psyche der Mädchen“, betont Kathan.

Vor allem, da der Start ins WM-Turnier nicht der beste war. „Das war alles ein

bisschen ängstlich, nach den zwei Niederlagen und dem Unentschieden gegen China

waren wir ein bisschen unten“, gibt der DEB-Coach zu.


Nun

können Kathan und die Spielerinnen beruhigt in den Sommer gehen. Ein untätiger

wird dies nicht sein. Schon in der kommenden Woche stehen nochmals

Leistungstests für die Nationalspielerinnen auf dem Terminplan in den

Olympia-Stützpunkten. „Wir müssen jetzt richtig weitermachen“, erklärt

der Bundestrainer. „Denn Athletik und Schnelligkeit sind schon noch ein

Problem.“


Neben

der Verbesserung der Fitness hat Kathan ein weiteres Ziel für die

Olympia-Saison: „Ich will schauen, ob die jungen Spielerinnen es packen können.“

Dabei hat er zum Beispiel die jungen Verteidigerinnen Jennifer Tamas

(Schweinfurt) und Jessica Hammerl (Landshut) oder die Stürmerinnen Monika

Bittner (SC Riessersee) und Nina Kamenik (Berlin) im Auge. Mit den Youngstern

rechnet er in der Zukunft. „Das werden wir alles schon einmal testen.“


Es

bleibt also noch viel zu tun bis Turin 2006. Einer wird Peter Kathan da auf

jeden Fall fehlen: sein „neuer Freund“ Paul Strople. Dessen Chinesinnen

haben die Qualifikation für die Winterspiele verpasst. Vielleicht kann Kathan

dann aber ganz gelassen über italienisches Essen diskutieren.

(Aus Norrköping Christian Fellner)

 

Stimmen

zum WM-Abschneiden der deutschen Mannschaft:

 

Michaela

Lanzl (DSC Oberthurgau): „Es ist ein super Gefühl. Ich war noch nie Fünfte,

weil ich 2001 ausgelassen und mich aufs Abitur vorbereitet habe. Ich denke, wir

haben uns dieses Resultat verdient. Es ist nur schade, dass wir es uns immer

selbst so schwer machen und erst auf den letzten Drücker zusammenreißen. Wir

haben in jeden Fall viel dazu gelernt, zum Beispiel wie man als Team defensiv

spielt und wie man mit Druck umgeht. Jetzt müssen wir nur noch konstanter

werden, das ist der nächste Schritt. Das war ein erfolgreicher Saisonabschluss

für uns.“

 

Sara

Seiler (TV Kornwestheim): „Wir sind alle ganz zufrieden mit der

Weltmeisterschaft, auch wenn es am Anfang nicht so gelaufen ist. Das Ziel, das

wir uns gesteckt hatten, haben wir erreicht: Platz fünf. Ein Grund war

sicherlich, dass wir von Spiel zu Spiel gelernt haben, unsere dummen Fehler zu

verringern. Und endlich haben wir richtig diszipliniert und kämpferisch stark

gespielt.“


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