Indians ziehen per „Sweep“ ins Viertelfinale ein3:1-Sieg gegen Neuwied

In der Pressekonferenz fasste es Neuwieds Trainer Craig Streu passend zusammen: „Wir sind an einem starken Indians-Team und einem überragenden Boris Ackers gescheitert.“ Der Mann der Serie, der während dessen seinen Vertrag bei den Indians um eine Saison verlängert hat, wurde auch in diesem Spiel zum gefeierten Matchwinner. Nach der Serie stehen für Ackers 1,33 Gegentore pro Spiel zu Buche und zeigen deutlich, dass die Indians es richtig gemacht, mit ihm zu verlängern.
Kaum hatte die Partie begonnen, krachte es bereits. Ausnahmsweise nicht bei den Strafzeiten, sondern im Tor der Gäste. Robby Hein überwand Björn Linda zum 1:0 bereits nach nur 105 Sekunden. Eine Schrecksekunde für die Gäste, die aus einer gesicherten Abwehr den ECH unter Druck setzen wollten. Diese Führung gab den Hannoveranern die dringend geforderte Sicherheit. Man ließ in der Folge kaum Gästechancen zu, spielte druckvoll im Sturm, ließ jedoch einfach zu viele Chancen aus und mancher Zuschauer wird sich gefragt haben, ob die mangelhafte Chancenverwertung nicht zu einem bösen Ende führen wird.
Wer zu Beginn des zweiten Drittels nicht rechtzeitig auf seinem Platz war, verpasste Höhepunkt Nummer 2. Brian Gibbons, Kontingentstürmer auf Seiten der Neuwieder, drosch nach gerade mal 15 Sekunden die Scheibe in die Maschen des in dieser Szene machtlosen Ackers. Die Antwort der Indians kam prompt und hatte auch nachhaltig einen hohen psychologischen Wert. Der in dieser Serie etwas blass wirkende McGowan ließ den Puls seiner Fans mit dem 2:1 nach oben ausschlagen. Die Entscheidung ? Noch lange nicht. Obwohl in diesem Drittel damit alle Tore gefallen waren, zeigte sich Neuwied noch lange nicht geschlagen. Mit aller Macht drängten sie nach vorne, spielten stellenweise bei fünf gegen fünf Powerplay, aber der Puck wollte einfach nicht in die Maschen. Die Indians kämpften, als würde es um ihr Leben gehen und mussten jede Menge Blessuren einstecken. In erster Linie Nick Bovenschen, über dessen eine Aktion Indians-Coach Carroll süffisant bemerkte: „Er hat versucht, einen Puck mit der Hand zu fangen. Es tat sicherlich weh, aber er wird es wegstecken.“ Sicherlich war auch noch ein Schläger mit im Spiel, aber Bovenschen konnte nur noch bedingt eingreifen und Carroll zur Gesamtsituation: „Wir haben drei Verletzte dazu bekommen, konnten stellenweise nur noch mit drei Verteidigern und acht Stürmern spielen.“
Die Entscheidung fiel im dritten Drittel gleich nach Spielbeginn. Robby Hein, neben Ackers einer der heutigen Helden, konnte einen Duris-Pass erfolgreich an Linda vorbei einschieben. Das 3:1 war genau das, was die Fans brauchten. Ab da wurde bereits die nächste Runde eingeläutet, obwohl die Gäste keineswegs aufgaben. Allerdings zeigte sich auch bei ihnen ein gewisser Kraftverlust, der völlig verständlich war, haben doch auch die Neuwieder keinen großen Kader zur Verfügung. Dazu holten sie sich in entscheidenden Situationen Strafen ab, die natürlich auf die taktischen Überlegungen von Trainer Craig Streu Einfluss hatten und den Spielfluss hemmten. Da half auch die letzte Saisonmaßnahme nicht mehr, 20 Sekunden vor Schluss Keeper Linda aus seinem Gehäuse zu nehmen. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Erfolg der Indians, die nun abwarten müssen, wer sich zwischen Leipzig und Duisburg durchsetzt. Gewinnt Duisburg, trifft man auf den Südzweiten Bayreuth mit einem Auswärtsspiel am Anfang, gewinnt Leipzig trifft man auf den Sieger zwischen Peiting und Bad Tölz, wobei aktuell der ECP mit 2:1 Siegen führt.
Neuwieds Trainer Craig Streu: „Ein verdienter Sieg der Indians. Großes Lob an Boris Ackers, an dem wir mehr oder weniger gescheitert sind. Wir haben alles versucht, können mit erhobenem Haupt in den Spiegel gucken und sind trotzdem an starken Indians gescheitert. Ich wünsche dem Team von Fred Carroll für die nächste Runde viel Erfolg.“
Indians-Trainer Fred Carroll: „Es war eine sehr enge Runde. Wir mussten hart kämpfen für den Erfolg und ich bin sehr zufrieden. Die verlängerte Regenerationszeit wegen der zwei ausfallen Spiele am kommenden Wochenende können wir gut gebrauchen.“
Tore: 1:0 (1:45) Hein (Duris, Pohl), 1:1 (20:15) Gibbons (Rabbani, Ziolkowski), 2:1 (23:28) McGowan (Bovenschen, Gerartz), 3:1 (40:36) Hein (Ackers, Duris). Strafen: Hannover 8, Neuwied 14. Zuschauer: 2167.