Gute Defensivarbeit reichte nicht
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Eine knappe 1:2-Niederlage mussten die Starbulls Rosenheim am Freitag Abend beim Tabellenführer EHC München hinnehmen.
4147 Zuschauer in der Münchner Olympia-Eishalle bedeuteten für den EHC Rekordbesuch in der laufenden Oberliga-Saison. Aufgrund dieses Ansturms auf die Kassen musste die Begegnung mit einer zehnminütigen Verspätung beginnen. Den besseren Start hatten die Starbulls, die einen Großteil der Partie mit vier Sturmreihen agierten. In der Zeit, in der mit drei Reihen gespielt wurde, mussten Maximilian Huff und die Kraxner-Zwillinge die Bank drücken. Dann rückte Andi Schneider in den Sturm zu Jürgen Lechl und Michael Pohl. 46 Sekunden waren gerade mal rum, da kassierte Fabian von Schilcher die erste Strafzeit. Und diese numerische Überlegenheit konnten die Rosenheimer nach nur 20 Sekunden zur überraschenden Führung ummünzen. Patrick Senger hieß der Torschütze, nachdem der Puck über Jeremy Stasiuk und Andi Schneider zu ihm kam. Lange hielt die Freude unter den über 1000 SBR-Fans nicht, denn kurz darauf kassierte Andi Geisberger eine Strafzeit, weitere 67 Sekunden später folgte ihm Stephan Gottwald nach einem dummen Foul. Diese doppelte Überzahlgelegenheit ließen sich die Gastgeber nicht entgehen und verwandelten in der vierten Minute nach einem schön aufgezogenen Powerplay zum Ausgleich durch Ron Newhook.
Nach dieser turbulenten Anfangsphase neutralisierten sich die beiden Teams und das Derby wurde immer mehr von Taktik geprägt. Torchancen spielten sich die Grün-Weißen nur sehr selten heraus. Meist waren es nur Schüsse von der blauen Linie, die EHC-Torhüter Jochen Vollmer - der als verletzt angekündigt völlig überraschend zwischen den Pfosten stand – bei freier Sicht locker halten konnte. Da hatte Robert Haase, der in dieser Saison zum ersten Mal 60 Minuten den Kasten der Starbulls hütete, etwas mehr Arbeit. Trotz fehlender Spielpraxis machte er seine Sache ausgezeichnet und verhinderte vor allem in der 16. Minute einen sicheren Rückstand und parierte drei Mal glänzend vor von Schilcher.
Auch im Mittelabschnitt standen die Gäste sehr zurückgezogen auf dem Eis. Aufregung gab es in der 26. Minute, als sich Gabriel Krüger und Tim Leahy eine Raufeinlage lieferten. Beide Akteure wurden für vier Minuten in die „Kühlbox“ geschickt. 33 Sekunden später leistete sich Stasiuk im gegnerischen Drittel eine unnötige Strafzeit, die prompt zum 1:2-Rückstand führte. Das Powerplay des EHC dauerte gerade 18 Sekunden, dann schlug es im Rosenheimer Tor ein. Den Treffer erzielte Mike Burman. In der Folge kamen die Chyzowski-Schützlinge zu zwei Überzahlmöglichkeiten. Diese vier Minuten verstrichen allerdings, ohne dass Vollmer ernsthaft geprüft wurde. In der 45. Minute musste ein Münchner auf die Strafbank, da man mit sechs Mann auf dem Eis stand. Anstatt einer Torchance für die Starbulls stand Haase zwei Mal im Blickpunkt und vereitelte ebenso wie in der 49. Minute, als von Schilcher und Leahy gefährlich vor ihm aufkreuzten. Die beste Chance für Rosenheim hatte Schneider in Minute 52 in Unterzahl, verzog aber knapp. Glück hatten die Grün-Weißen in der 59. Minute nach einem Lattenschuss von Alexander Wedl. Eine echte Ausgleichsmöglichkeit hatten die Starbulls nicht mehr da sie gar nicht mehr ins gegnerische Drittel vordringen konnten. Stattdessen tauchte Alexander Leinsle in der 60. Minute noch einmal vor Haase auf, scheiterte jedoch aus zentraler Position am SBR-Goalie, der bewies, dass er mehr als ein Ersatztorhüter ist.
Trainerstimmen:
Georg Kink (EHC München): Rosenheim war bei weitem stärker als beim letzten Mal. Ich bin froh, dass wir das Spiel so runtergebracht haben. Es war ein reines Kampfspiel, das für die Zuschauer sicherlich nicht schön anzusehen war. Joey Vollmer hat bewiesen, dass er mit 70 Prozent Leistungsfähigkeit stärker ist als die Ersatztorhüter.
Ron Chyzowski (SBR): Es war ein schönes Derby, die Verteidigungen auf beiden Seiten waren sehr stark. Das war auch der Unterschied. München war einen Tick besser, weil sie besser besetzt und erfahrener sind. Entscheidend für die Niederlage war das Powerplay. Ein großes Kompliment geht an Robert Haase.