Knappe Niederlage vor Rekordkulisse

Ein kleiner SchrittEin kleiner Schritt
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Vor der Rekordkulisse von knapp 2000 Zuschauern musste der EHC Dortmund am Freitagabend im ersten Finalspiel um den Oberliga-Aufstieg eine knappe 5:6 (0:0, 2:4, 3:2)-Heimniederlage gegen den Herner EV hinnehmen. In einer ab dem zweiten Drittel packenden und kampfbetonten Begegnung gab letztlich das effektivere Überzahlspiel der Gäste den Ausschlag. Während der HEV im Mittelabschnitt bereits eine 4:1-Führung herausholte, kamen die Westfalen Elche noch vor dem zweiten Pausentee zum 2:4-Anschlusstreffer um dann in den letzten 20 Minuten endgültig zurück ins Spiel zu kommen. So war der Ausgleich nach 48 Minuten mehr als verdient. Zwei Strafzeiten gegen den EHC innerhalb von nur zehn Sekunden ermöglichten den Hernern aber in der Schlussphase eine erneute Zwei-Tore-Führung. Zwei Minuten vor Spielende kamen die Elche zumindest noch einmal auf ein Tor heran, so dass das Team von Jesse Panek damit noch nicht aus dem Aufstiegsrennen ist. Am Sonntag beim entscheidenden Rückspiel in Herne geht es deshalb darum, diesen Rückstand aufzuholen. „Die Mannschaft hat nach dem klaren Rückstand Moral bewiesen und ist noch einmal zurückgekommen. Deshalb haben wir noch alle Chancen das Play-off-Finale umzubiegen. Das wird allerdings nur gelingen, wenn wir weniger Strafzeiten kassieren. Herne hat heute alle Tore in Überzahl gemacht. Wir haben dagegen unsere Überzahlmöglichkeiten zu wenig genutzt. Dafür haben wir aber zwei Tore bei fünf gegen fünf gemacht. Außerdem werden am Sonntag vielleicht auch die Kraftreserven den Ausschlag geben. Herne hat fast ausschließlich nur mit zwei Reihen gespielt, während wir drei Formationen aufs Eis schicken konnten“ erläuterte der Trainer der Elche nach Spielschluss des Top-Spiels.

Beide Mannschaften gingen sehr konzentriert in das Finale, allerdings war ob der Bedeutung dieser Begegnung besonders im ersten Abschnitt die Nervosität auf beiden Seiten unverkennbar. Zwar nahm der EHC sofort das Heft in die Hand und holte sich, begünstigt durch gleich drei Strafzeiten gegen die Gäste in den ersten neun Minuten, auch klare Feldvorteile. Allerdings blieben die zwingenden Torchancen Mangelware. Das änderte sich erst in der Endphase dieses Abschnitts. Kurz vor der ersten Pause kassierte der EHC zwei Strafzeiten und dies sollte sich rächen. Nur 34 Sekunden nach Wiederbeginn kam der HEV nämlich zur 1:0-Führung durch Shannon McNevan und weitere 70 Sekunden später erhöhten die Gäste durch Danny Fischbach sogar auf 2:0. Die Elche verdauten den Doppelschlag schnell und kamen in der 23. Minute durch Pierre Kracht zum Anschlusstreffer. Nun gewann die Partie an Farbe und die kämpferische Intensität nahm weiter zu. Während der EHC eine weitere Überzahl nicht entscheidend nutzen konnten, zeigte der HEV wie das geht. Zuerst war es Tim McVaugh, der in der 34. Minute zum 1:3 ein netzte, 92 Sekunden später erhöhte Sturmpartner Shannon McNevan gar auf 1:4. Konsequenter kann ein Überzahlspiel nicht aussehen. Der EHC wirkte angeknockt, aber nur für kurze Zeit. Dann klappte endlich auch einmal ein Dortmunder Überzahlspiel und 29 Sekunden vor der zweiten Pause konnte Marc Höveler auf 2:4 verkürzen. Nach dem Wiederanpfiff war es der gleiche Spieler, der sich gekonnt durchsetzte und das 3:4 markierte. Nun setzten die Elche den Gegner mächtig unter Druck und dies zeigte Wirkung. Innerhalb von zwei Minuten gab es vier Strafzeiten gegen Herne und der Ausgleich lag in der Luft. Gefeiert wurde er dann in der 47. Minute, allerdings war der erste Dortmunder Torjubel (noch) verfrüht. Ein Wechselfehler bei angezeigter Strafe gegen Herne verhinderte die Anerkennung eines EHC-Treffers. Damit war der Ausgleich aber nur aufgeschoben, denn in der 48. Minute hämmerte Philip Reuter den Puck in die Herner Maschen. Die Gäste blieben unter Druck und konnten sich nur selten befreien. Das änderte sich erst in der 56. und 57. Minute, denn da gab es die Herner (Überzahl-)Tore fünf und sechs.

Am Sonntag steigt nun das letzte Spiel der Saison 2007/08, wenn um 18:30 Uhr am Herner Gysenberg zum entscheidenden Rückspiel beginnen wird. Gegen 21 Uhr wird man dann wissen, wie der Sieger der Aufstiegs-Play-offs heißt.

Tore: 0:1 (20:34) McNevan (McVaugh, Hirsch/5-3), 0:2 (21:44) Fischbach (Jablonski, Haßelberg/5-4), 1:2 (22:02) Kracht (Tsvetkov, Schulz), 1:3 (33:30) McVaugh (Hirsch, Czerwiec/5-4), 1:4 (35:02) McNevan (McVaugh, Hirsch/5-4), 2:4 (39:31) Höveler (Miettinen, Tsvetkov/5-4), 3:4 (41:24) Höveler (Reuter/5-4), 4:4 (47:54) Reuter (Panek, Miettinen/5-3), 4:5 (55:18) Hirsch (Linda, McVaugh/5-3), 4:6 (56:14) Linda (McVaugh, McNevan/5-4), 5:6 (57:45) Büermann (Panek, Miettinen/4-4). Strafen: Dortmund 22 + 10 (Bongartz), Herne 26 + 10 (Lüttges). Zuschauer: 1900.


🏒 Alle Spiele der DEL2 Live & Exklusiv 💥 auf Sportdeutschland.TV
Jetzt die Hockeyweb-App laden!