Nasenbären angeln sich einen Neuseeländer

Da war mehr drinDa war mehr drin
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Nachdem sich die Rostocker Nasenbären, Aufsteiger in die Skaterhockey-Bundesliga mit Stefan Gebauer schon punktuell verstärken konnten, nun aber Ur-Nasenbär Jörn Rydin mit kompliziertem Oberschenkelbruch für längere Zeit pausieren wird, musste sich der Neuling noch einmal nach Ersatz umschauen. Doch wen sie da ausfindig gemacht haben, kann man kaum als „Ersatz“ im herkömmlichen Sinne bezeichnen.

Mit der Gewinnung von James Trevena-Brown für das Rostocker Inlinehockey weht zukünftig sogar so etwas wie erstes internationales Flair durch die Scandlines-Arena. Der 21 Jahre junge Rechtsschütze kam mit der neuseeländischen Nationalmannschaft im Sommer 2007 zur IIHF-Inlinehockey-WM nach Passau und Landshut und wurde mit den „Kiwis“ nach knapper 4:5 Final-Niederlage im B-Pools gegen Brasilien am Ende Siebter. Der ehemalige Kapitän des Hauptstadtclubs Kapiti Rangers Wellington, der dort auch als Trainer tätig war, bringt bei einer Größe von 1,85 Meter etwa 85 Kilogramm auf die Waage. Ungewöhnlich für den Neuen im Nasenbären-Kader ist, dass er, anders als viele Akteure der letztjährigen Meistermannschaft, direkt aus dem Inlinehockey-Sport stammt und nicht über den „Umweg“ Eishockey den Weg auf die Rollen fand. Als zweitbester Torschütze und insgesamt viertbester Scorer in der B-Gruppe des Turniers war der Neuseeländer nicht nur wegen seiner wallenden Mähne und seines Surfer-Habitus eine der auffälligsten Figuren des ganzen Events.

Der blonde Hüne blieb zunächst in Niederbayern und stand bei den Black Hawks Passau sogar zum ersten Mal mit Kufen auf dem Eis. Dem Training mit der zweiten Mannschaft und dem Oberligakader der Ostbayern folgten sogleich einige Einsätze in der Bezirksliga Ost, wo er sofort zu einem fleißigen Scorer in der 1b-Mannschaft avancierte. Sein großes läuferisches Talent und der enorme Trainingsfleiß ließen ihn so schnell besser werden, dass er sogar mit einem Wechsel zum Eishockey liebäugelte. Im Sommer darf er aber wieder seine heißgeliebten Skates schnüren.

Doch wie kommt ein Kiwi über Passau an die Ostseeküste? Über seinen Kumpel, den Ex-Piranhas-Stürmer Marc Garthe, kam er das erste Mal in den Norden und lernte neben einigen Gesichtern aus der Eis- und Inlinehockey-Szene der Stadt hier auch seine bessere Hälfte kennen und lieben. Und wie das Leben spielt; Rostock ist manchmal eben doch ein Dorf, und so wird sich Trevena-Brown am Oster-Wochenende zum ersten Mal das Nasenbären-Trikot mit der Rückennummer 43 überstreifen, wenn es auf geht zum international besetzten Nasenbären-Turnier um den Ostsee-Pokal.


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