Kaufbeuren: Siegesserie geht weiter
ESVK verpflichtet Max KaltenhauserDer Traum geht weiter. Vor 3208 Zuschauern holen die Joker gegen den EV Landshut
den fünften Sieg im fünften Spiel und behalten somit ihre blütenweiße Weste. Wie
schon gegen Crimmitschau liefen die Joker bis spät ins letzte Drittel einem
Rückstand hinterher um das Spiel dann letztendlich doch noch zu drehen.
Wie
schon in den letzten Spielen verzichteten die Joker auf ein Abtasten in der
Anfangsphase und gaben ab dem Eröffnungsbully Gas. Nachdem Thomas Tragust
bereits nach 16 Sekunden das erste mal im Einsatz war, musste Ex-Joker Martin
Cinibulk nach 41 Sekunden gleich doppelt gegen Jordan Webb und Emil Ekblad
retten. Auch in den folgenden Minuten hieß es "ESVK gegen Martin Cinibulk", da
sich die Landshuter sich zu Beginn erschreckend schwach präsentierten. Nach
Versuchen von Jakub Körner, Daniel Oppolzer und Jordan Webb hatten es die
Cannibals ihrem Goalie zu verdanken, dass sie nicht früh in Rückstand gerieten.
Ab der 8. Minute schwammen sich die Landshuter etwas frei und kamen ihrerseits
zu den ersten Chancen, die dann auch gleich brandgefährlich waren. Nachdem
Thomas Tragust bzw. der Pfosten noch gegen die "Jahrhunderttalente" Tom
Kühnhackl und Tobias Rieder retten konnten war in der 13. Minute gegen den
humorlosen Hammer von Josef Menauer kein Kraut mehr gewachsen. Dieser hatte sich
nach einem fahrlässigen Scheibenverlust von Daniel Oppolzer nicht zweimal bitten
lassen und brachte die Landshuter sehr glücklich mit 0:1 in Führung. Bis zum
Ende des ersten Durchgangs konnten die Cannibals diese Führung durch viel Glück,
Geschick und vor allem Martin Cinibulk behaupten, der sich besnders in der
Landshuter Unterzahl kurz vor Drittelende noch mehrmals prima ausgezeichnet
hatte.
Der zweite Durchgang begann wie der erste aufgehört hatte. Nämlich mit
Dauerdruck der Joker und einer Glanzparade nach der anderen von Martin
Cinibulk. Der ESVK startete Angriffswelle um Angriffswelle auf das Landshuter
Gehäuse, doch der Puck wollte nicht über die Linie. Bis zur 29. Minute ließen
alleine Mats Lindmark, Jordan Webb, Emil Ekblad und Go Tanaka beste Chancen
ungenutzt. Selbst bei einer 90-sekündigen doppelten Überzahl scheiterten die
Joker mehrfach an Martin Cinibulk oder sich selbst. Das erste Lebenszeichen der
Landshuter im 2. Drittel hätte dann in der 34. Minute fast das 0:2 bedeutet, da
Kamil Toupal den Puck quasi aus dem Nichts an die Kaufbeurer Latte hämmerte.
Das änderte aber nichts am Dauerdruck der Joker. Weiter rollte Angriff um
Angriff Richtung Martin Cinibulk und als der Spieler des Abends der Landshuter
dann doch ein einziges Mal geschlagen war brachte es Daniel Oppolzer nicht
fertig den Puck ins leere Gehäuse zu drücken. Mit einer Schussstatistik von 25:5
im zweiten Drittel und einem mittlerweile mehr als schmeichelhaften 0:1 ging es
in die Kabine.
Auch das letzte Drittel begann mit Dauerdruck der Hausherren.
Erst als Mats Lindmark in der 45. Minute auf die Strafbank musste kamen die
Landshuter wieder einmal vor das Kaufbeurer Gehäuse. Doch selbst in Unterzahl
waren die Landshuter nicht vor Kaufbeurer Angriffen gefeit. Jordan Webb und Rob
McFeeters schlossen einen schönen Konter wunderbar ab, kamen aber mal wieder
nicht an Cinibulk vorbei. Als dann auch noch Emil Ekblad auf die Strafbank
musste hatten die Landshuter sogar kurzzeitig zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber
weder gegen drei noch gegen vier Kaufbeurer konnten die Landshuter wirklich
etwas bewegen. Nach Ablauf der beiden Strafen ging es postwendend wieder in die
andere Richtung und in der 49. Minute fiel der schon längst überfällige
Ausgleich. Der bisherige Unglücksrabe des Tages Daniel Oppolzer konnte ein
schönes Zuspiel von Jordan Webb und Rob McFeeters zum 1:1 verwerten, indem er
Martin Cinibulk den Puck trocken in die Maschen hämmerte. Im Gegenzug fast die
neuerliche Führung für Landshut doch Thomas Tragust blieb gegen Ty Morris Sieger
und hielt sein Team im Spiel. Wie schon in den vergangenen Partien zeigten die
Joker großartige Moral und drückten auf den zweiten Treffer. Und nach zwei
ungenutzten Powerplayversuchen sollte dieser dann auch fallen. In der 57. Minute
versetzte Go Tanaka die Kaufbeurer Anhänger in grenzenlose Euphorie und den
Cannibals den Todesstoß, als er einen von der Bande zurückspringenden Puck
vorbei an Martin Cinibulk zum vielumjubelten 2:1 Siegtreffer verwandelte. Man
konnte den riesengroßen Stein förmlich hören, der dem kleinen Japaner nach
seinem ersten Saisontreffer vom Herzen fiel und dessen Knoten nun hoffentlich
geplatzt ist. Bei diesem Spielstand blieb es dann auch, da die Landshuter den
Jokern nichts mehr entgegensetzen konnten.
In er Pressekonferenz gratulierte
Gästetrainer Peter Abstreiter zum verdienten Kaufbeurer Erfolg und zeigte sich
sehr geknickt, da seine Mannen bereits das dritte Mal in dieser Saison eine
Führung aus der Hand gegeben hatten. Er wusste, dass man gegen "herzhaft"
kämpfende Kaufbeurer zu 100% dagegenhalten und die entscheidenden Situationen
für sich verbuchen muss. Spieler, die dies tun und Verantwortung in solchen
Situationen übernehmen vermisste er heute.
Joker Coach Ken Latta lobte erneut
die Moral und vor allem den tollen Teamgeist der Mannschaft, in welcher jeder
für jeden einsteht und in der es zu 100% passt. Mit der Art des Powerplays ist
er zufrieden, aber mit dem Ergebnis noch nicht. Des weiteren betonte Latta
erneut, dass alle im Team mit beiden Beinen am Boden stehen und das auch so
bleiben soll.