Tigers verabschieden sich aus Regensburg

Die Tage im Heimexil in Regensburg sind für die Straubing Tigers gezählt. Am Freitagabend laufen sie dort zum letzten Mal in einer DEL-Begegnung auf, am nächsten Dienstag soll dann wieder im heimischen Eisstadion am Pulverturm trainiert werden können.
Dort sind die Brandschäden vom Juli beseitigt, die Ostseite ist - wie von der DEL gefordert - geschlossen. Seit letzter Woche wird Eis gemacht. Dem 24. Oktober, an dem es die große Rückkehrparty mit dem Spiel gegen Duisburg geben soll, fiebern Team und Fans gleichermaßen entgegen. Denn richtig anfreunden konnte man sich mit der Donau-Arena, der Heimstätte eines einstigen Dauerrivalen, nicht.
Umgekehrt war es nicht viel anders. Straubinger DEL-Eishockey lockte die Regensburger Sportfreunde kaum in die Halle. So blieb der Zuschauerzuspruch auch ein wenig ernüchternd. Da hatte man doch auf mehr als die durchschnittlich 3.227 Besucher gehofft, die sich aktuell errechnen. Das erwartete Zuschussgeschäft beläuft sich auf eine sechsstellige Summe.
Das letzte Heimspiel der Straubinger auf fremden Eis gegen den Spitzenreiter Krefeld Pinguine wird daran kaum mehr etwas ändern, aber zumindest noch über die sportliche Bilanz in der Oberpfalz entscheiden. „Wenn wir dort noch einmal drei Punkte holen, dann haben wir unseren Job gemacht“, sagt Trainer Bob Manno. Das Regensburg-Fazit würde dann nach fünf Siegen aus sechs Spielen, und das in Serie, recht positiv ausfallen können.
Überhaupt ist die Stimmung in Straubing nun wieder positiver, nachdem vor Wochenfrist der Haussegen mächtig schief hing. Mit dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende unter dem vor elf Monaten an die Donau gekommenen Bob Manno und einem beherzten Auftreten zeigten die Tigers Leidenschaft. „Das kommende Wochenende ist aber genauso wichtig wie das letzte“, sagt der Mann an der Bande, „wir haben etwas angestoßen. Wir können erfolgreich sein. Vielleicht wissen die Jungs jetzt, wie hart wir arbeiten müssen. Aber es gibt noch viel zu tun.“
Personell in fast kompletter Besetzung werden die Gäubodenstädter in das Wochenende starten. Nur Stürmer Thomas Wilhelm bleibt noch wenige Tage auf der Verletztenliste. Der am letzten Sonntag nicht einsatzbereite Kapitän Eric Meloche hat eine Rückenblessur auskuriert. So stellt sich das Team leicht auf. Noch nicht entschieden hatte Bob Manno allerdings am Donnerstag, ob Eric Chouinard wie zuletzt in Nürnberg wieder mit Dusan Frosch und Dustin Whitecotton stürmt.
Spannend ist momentan in Straubing vor allem die Torhüterfrage, nachdem Backup Markus Janka überzeugend auftritt und der eigentlichen Nummer eins Mike Bales Konkurrenz macht. Entsprechend belässt es Bob Manno dabei, dass sich die beiden die Wochenendpartien aufteilen. Mike Bales wird am Freitag gegen Krefeld, Markus Janka am Sonntag in Ingolstadt zwischen den Pfosten stehen.
An dem Wechselspiel hält Bob Manno übrigens aus Weisheit fest: „Es hat funktioniert, warum sollten wir das also ändern?“ Wenn seine Spieler das auch für sich und ihr Engagement in Anspruch nehmen, kann der Abschied aus Regensburg gut gelaunt gefeiert werden.