Erstmals eine Frau in der Hall of Fame Deutschland

Im Rahmen der Hall of Fame Gala 2007, die am 18. Mai in
Augsburg stattfindet, werden wieder fünf Persönlichkeiten aus dem Eishockeylager
in die Hall of Fame Deutschland aufgenommen. Im Rahmen der Gala
wird auch die Xaver Unsinn-Trophy übergeben, die an die Erich Kühnhackl-Stiftung geht. Die
Laudatio hält DFB-Direktor Wolfgang Niersbach, zuletzt Vizepräsident der
Fußball WM-Organisation 2006, der in seiner Zeit als Journalist zwischen 1975
und 1984 von drei Eishockey-Olympiaturnieren und acht Weltmeisterschaften
berichtete.
Die Hall of Fame-Gala 2007 findet wieder im Casino der
Lechwerke Augsburg statt, die neben dem Hauptsponsor TONOVA-Wertarbeit und der Firma Fey (Königsbrunn) die Träger der Veranstaltung
sind.
Unterstützt wird die Gala auch vom Deutschen Eishockey Bund
(DEB), wo man den Galaabend von Augsburg als gesellschaftlichen Höhepunkt der abgelaufenen Saison sieht. Das Gala-Bufett
bereitet wieder Meisterkoch Albert Oblinger.
Unter den fünf neu in die Hall of Fame Deutschland
aufgenommenen Persönlichkeiten, ist erstmals eine Frau. Es ist die
ehemalige Nationalspielerin Michaela Hildebrandt, die als erste Trainerin mit
ihrem Team OSC Berlin deutscher Frauenmeister wurde. Die Laudatio hält DEB-Präsident
Hans-Ulrich Eskens.
Die Liste der Männer führt Jan Ake Edvinsson, der ehemalige
Generalsekretär des Eishockey-Weltverbandes IIHF an. Seine Laudatio spricht Dr.
Hans Dobida aus Österreich, der Schatzmeister des Weltverbandes. Neu in der
Hall of Fame auch drei ehemalige Nationalspieler. Der in Augsburg geborene
Stürmerstar Holger Meitinger, Skorerkönig der Weltmeisterschaft 1981 und
viermal deutscher Meister mit Mannheim und den Kölner Haien. Die Ladatio
spricht Herbert Watterott, ehemaliger Eishockey- und Radsport-Berichterstatter
des WDR. Unter den Neuen auch Georg Franz, der 135 Länderspiele bestritt und in
der Bundesliga für Rosenheim, Hedos München und den EV Landshut spielte. Sein
Laudator ist der ehemalige DEB-Schatzmeister und AEV-Ehrenpräsident Gottfried
Neumann. DEB-Vizepräsident Uwe Harnos aus Kaufbeuren hält die Laudatio für
Dieter Medicus, der 100 Län-derspiele absolvierte und bei Deutschlands einziger
Canada-Cup-Teilnahme 1984 dabei war. Unter den Gala-Ehrengästen sind u.a.
IIHF-Schiedsrichter-Supervisor Gerhand Lichtnecker, Ex-Bundestrainer Hans Zach und
Ex-Nationalspieler Alois Schloder.
Die Neuen
Kategorie Trainer
Michaela Hildebrandt
Die Berlinerin bestritt als Aktive von 1976-2003, 450
Bundesligaspiele in denen sie 300 Tore erzielte. Sie spielte für DSC
Eishasen Berlin, Berliner Schlittschuhclub, OSC Berlin, DHC Langenthal (SUI) und DEC Königsbrunn. Sie nahm an der Europameisterschaft
1991 teil und bestritt 11 Länderspiele.
Als Trainerin war sie die erste Frau, die mit ihrem Team OSC
Berlin deutscher Meister wurde. Dafür wird sie in die Hall of Fame aufgenommen.
Kategorie Offizielle
Jan Ake Edvinsson
Der in Schweden geborene Finanzfachmann war von 1976-1985 Generalsekretär des Schwedischen Eishockey Verbandes. 1985
berief ihn IIHF-Präsident Dr. Günther Sabetzki zum Generalsekretär in den Weltverband IIHF. In diesem Amt blieb er 26 Jahre
und wurde zu einer Eishockey-Institution. Er hat in dieser Zeit
auch sehr viel für den deutschen Eishockeysport bewirkt. Seit August 2006 ist
Jan Ake Edvinsson im Ruhestand und wirkt beim Weltverband noch als Berater mit.
Kategorie Spieler
Georg Franz
Der Außenstürmer kommt aus dem Nachwuchs in Straubing, wo er
auch jetzt als Trainer tätig ist. In der Bundesliga und der DEL bestritt er von
1983 bis 1997 für den SB Rosenheim, EC Hedos München und EV Landshut 637
Ligaspiele. Er kam dabei auf 309 Tore und 247 Assists. Mit Rosenheim 1985 und
1989 und mit Hedos München 1994, wurde
er in seiner Karriere dreimal deutscher Meister. Für die Nationalmannschaft
bestritt er 135 Länderspiele in denen er 25 Tore erzielte. Er nahm an den
Olympischen Spielen 1988 und 1994, sowie an sieben A-Weltmeisterschaften
(1985,1986,1987,1989,1992,1993 1995) teil.
Holger Meitinger
Der in Augsburg geborene Außenstürmer bestritt in der
Bundesliga zwischen 1976 und 1990 für den Augsburger EV, Krefelder EV, SB
Rosenheim, Mannheimer ERC und die Kölner Haie, 557 Ligaspiele.
Er schoss dabei 401 Tore und erzielte 365 Assists. Mit
Mannheim (1980) und Köln (1984,1987,1988) wurde er viermal deutscher Meister.
Für das Nationalteam bestritt er 78 Länderspiele in denen er 33 Tore erzielte.
Er nahm an den Olympischen Spielen 1980 und an den A-Weltmeisterschaften
1979,1981,1982 und 1983 teil. 1981 wurde er bei der Weltmeisterschaft in
Göteborg WM-Skorerkönig.
1984 stand er bei der bisher einzigen Teilnahme am
Canada-Cup in der Nationalmannschaft. Holger Meitinger arbeitet heute in Köln
und lebt in Bonn.
Dieter Medicus
Der geborene Kaufbeurer verteidigte in der Bundesliga und
ein Jahr in der DEL für den ESV Kaufbeuren, ECD Iserlohn, EHC 70 München,
Preußen Berlin und den Augsburger EV. Er bestritt dabei 643 Ligaspiele in denen
er 158 Tore erzielte. Auf der Strafbank saß der stets faire Abwehrrecke 806
Minuten, was einen Schnitt von 1.25 Minuten pro Match ergibt. Dieter Medicus
bestritt 100 Länderspiele, nahm an den Olympischen Spielen 1988 in
Calgary, an den A-Weltmeisterschaften 1979,1983 und 1987, sowie am
Canada-Cup 1984 teil. Er ist jetzt als
Osteopath in Bad Wörishofen tätig.
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