Wichtiges 5:2 zum HalbfinalstartHannover Indians

Auch wenn die Zuschauern es stellenweise nicht wahr haben wollten. Es war ein gutes, würdiges erstes Halbfinal-Play-off-Spiel in der Oberliga Nord. Das die Gäste aus Rostock nicht unbedingt die Führungsrolle übernehmen würden, war logisch. Man startete hellwach, blieb in der Defensive flexibel und zeigte den Indians, dass sie sich keineswegs als Opfer sehen würden. Dazu kam das schnelle 0:1, als ein Fernschuss von Florian Brink (5.) das Ziel fand, weil ECH-Keeper Boris Ackers die Sicht versperrt war. Die Antwort des Vorrundensiegers kam prompt und war zugleich ein Warnzeichen für die Piranhas: „Achtung, jede unnötige Strafzeit vermeiden.“ Prytikin musste auf die Bank und die Indians spielten ein starkes, zwingendes Powerplay mit dem verdienten Ausgleich von Andre Gerartz,(8.), als dieser einen Querpass von Koziol nur noch einschieben musste. Die Ostseestädter zeigten sich jedoch keineswegs geschockt, schüttelten sich einmal kurz durch und zeigten sich in der Folge als durchaus ebenbürtig. In der 17. Minute wäre dann auch prompt das 1:2 gefallen, als Stramkowski ganz knapp an Ackers scheiterte. Die erste Sirene rückte immer näher, da fiel dann doch noch das 2:1. Gruhler und Bergemann konnten sich direkt vor dem eigenen Tor nicht einigen, wer denn den Puck spielen sollte, Nick Anderson (20.) spritzte dazwischen und hatte leichtes Spiel.
Wer jetzt gedacht hatte, dass dies eine Vorentscheidung wäre, sah sich im zweiten Drittel getäuscht. Zwar gab ECH-Abwehrspieler Frank Richardt den ersten Schuss ab, danach war erst einmal Funkstille. Die Indians griffen immer wieder an, versuchten Druck aufzubauen, aber durch mangelnde Präzision schadeten sie sich immer wieder. Trotzdem schien das 3:1 nur eine Frage der Zeit, als auf einmal der spielerische Faden komplett verloren ging. Jeder machte was er wollte und die Piranhas sahen sich mehr als einmal in einer 3:2-Situation. Indians-Coach Peter Willmann: „Wir haben in dieser Spielphase unseren Gameplan nicht aus den Augen verloren. Allerdings haben wir mehrfach die Mitte nicht zugemacht.“ Dass die bissigen Piranhas nicht mehr daraus machten, hatten die Indians ihrem Keeper Ackers sowie den Defensivstrategen Anderson, Stolikowski und vor allem auch Richardt zu verdanken. Letzterer zeigte seinen besonderen Kampfgeist, als er sich in einen Schuss von Stramkowski warf, kurzfristig auf dem Eis liegen blieb und danach einfach weiterspielte, als ob nichts gewesen wäre. Im Gegenteil, die Kraft reichte sogar noch zu einem Assist, als er Nick Anderson (37.) bediente und dieser mit einem trockenen Schuss in das linke Eck auf 3:1 erhöhte.
Die Piranhas gaben sich jedoch noch längst nicht geschlagen. Bereits nach vierzig Sekunden hätte, ja musste Sulcik verkürzen, aber Ackers wusste wahrscheinlich selbst nicht, wie er diesen Puck gehalten hatte. Diese Riesenchance war das Fanal für die Gäste, noch einmal alles zu geben. Sie versuchten die Indians in ihre Hälfte zu drängen, konnten sich aber nur wenige echte Chancen erspielen. Die Indians zeigten sich diszipliniert, wurden aber auch voll von den Gästen (Piranha-Trainer Sergej Hatkewitch: „Wir waren gleichwertig, haben leider mehr Fehler als der Gegner gemacht.“) gefordert, mussten im eigenen Stadion auf Konter lauern. Einer davon brachte die Vorentscheidung. Der Mann des Tages, Nick Anderson (55.) traf endlich zum 4:1. Der zusammen mit Sulcik und Kubail starke Anton Marsall (56.) fand schnell die passende Rostocker Antwort, als er eine schnelle Kombination mit einem knallharten Schuss unter die Latte zum Abschluss brachte. Hatkewitch: „Ich spielte mit dem Gedanken, den Torwart rauszunehmen, aber die Entscheidung wurde mir von den Indians abgenommen.“ Andre Gerartz sorgte schließlich für das 5:2, dass zwar letztendlich verdient aber auch ein bisschen glücklich war.
Rostocks Trainer Sergej Hatkewitch: „Unsere erhöhte Fehlerquote hat für die Niederlage gesorgt. Eine Schlacht wurde verloren, mehr nicht. Am Dienstag werden die Karten in Rostock (19.30 Uhr) neu gemischt.“
Indians-Coach Peter Willmann: „Wir waren einen Tick stärker, haben weniger Fehler gemacht. Rostock war stark, hat uns voll gefordert. Trotzdem wollen wir in der Serie möglichst ungeschlagen bleiben.“
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