Platz zwei: Hannover Indians ziehen an Scorpions vorbei Spielfreie Tilburger haben immer noch sieben Punkte Vorsprung

Da auch Essen und Halle gewannen, war die Herner Rückfahrt sicherlich nicht so fröhlich. Jetzt punktgleich mit dem HEV sind auch die Hamburger Crocodiles, die gleich mit 8:2 im Harz gewannen. Durch den überraschenden Erfolg der Piranhas konnten die Duisburger, obwohl siegreich nicht an ihnen vorbeiziehen, so dass sie zumindest bis Sonntag auf Platz neun verweilen. Nach dem klaren 0:6 in Essen haben die Leipziger jetzt drei Punkte Rückstand auf Duisburg, müssen also am Sonntag gegen Braunlage gewinnen. Die drei Letzten, Erfurt, Braunlage und Berlin, unterlagen, so dass sich an den Punkten und den Plätzen nichts getan hat.
Am Sonntag kommt es dann zu nächsten Spitzenspiel im niederländischen Tilburg. Nachdem vor einigen Wochen die Scorpions als Zweiter antraten und mit 3:8 eine Lektion bekamen, müssen nun die Indians zeigen, ob sie es besser können als der Regionsgegner.
Füchse Duisburg – Black Dragons Erfurt 5:1 (2:1, 2:0, 1:0)
Zum Spiel gegen die Black Dragons Erfurt kamen nur noch 724 Zuschauer, mit Abstand Zuschauerminusrekord in Duisburg. Diese Unentwegten, der harte Duisburger Kern, konnte am Ende wenigstens einen klaren Sieg feiern, wobei diese drei Punkte an diesem Wochenende sehr wichtig waren, da die Füchse am Sonntag ausgerechnet beim Lokalrivalen Herne antreten müssen. Ausschlaggebend für den Sieg waren zwei Eckpunkte. Einmal das Powerplay und natürlich die Tormaschine Pavel Pisarek. Der Tscheche traf in zwei Powerplays (4., 23.) sowie außerdem noch in der fünften Spielminute, verhalf damit seinem Team zu einer Powerplayquote von 28 Prozent. Die weiteren Tore der Gastgeber schossen Artur Tegkaev (31.) und David Cespiva (59.). Das Ehrentor zum 1:2 markierte Jakub Körner (12.) für die Black Dragons.
Preussen Berlin – Saale Bulls Halle 3:6 (0:1, 2:4, 1:1)
Es war eigentlich wie immer in den letzten Wochen. Die Preussen hielten gut mit, kamen am Ende auf ein Schussverhältnis von 25:30 und unterlagen abgezockten Gästen am Ende klar mit 3:6. Schon der Start lief ungeplant. Ausgerechnet bei einem eigenen Powerplay traf Nathan Burns (12.) zum 1:0 für Halle. Im zweiten Drittel hätten die Berliner eine gute Möglichkeit gehabt, als sich Halles Johannes Ehemann nach einem Kniecheck eine Fünfer plus Spieldauer von Schiedsrichter Erol Posacki abholte, aber da sich Marvin Krüger als Rächer aufspielte und auch zwei plus zwei kassierte, war es mit einem druckvollen Powerplay nicht weit her. Nach weiteren Zärtlichkeiten standen in der 28. Minute auf einmal drei gegen drei auf dem Eis und das nutzte Quirin Stocker zum 1:1-Ausgleich. Dieser Ausgleich passte Bulltrainer Dave Rich gar nicht in den Kram und dieser ließ sofort das Tempo erhöhen mit dem Ergebnis, dass es bereits zwei Minuten später durch Tyler Mosienko 2:1 für Halle hieß. Richtig haarig wurde es dann für die Preussen zwischen in der 33. und 35. Spielminute. Innerhalb von nur 69 Sekunden erhöhten Tim May, Jannik Striepeke und Marius Stöber gar auf 5:1 für die Bulls, so dass das Spiel gelaufen war. In der 39. Minute verkürzte der beste Berliner, Quirin Stocker auf 2:5 aber Tim May erhöhte genau zehn Minuten später auf 6:2 für Halle, dem noch in der gleichen Minute Felix Braun das 3:6 folgen ließ.
Moskitos Essen – Icefighters Leipzig 6:0 (4:0, 2:0, 0:0)
Wenn es bei den Moskitos läuft, dann läuft es. Und einen großen Anteil an dem Torrausch, dem 1215 Zuschauer beiwohnten, hatte Neuzugang Nicholas Miglio mit drei Toren (1., 3., 25.). Dazwischen hatte Veit Holzmann in der dritten Minute schon auf 3:0 erhöht, so dass der statistisch versierte Fan den schnellsten Spielstart der Moskitos seit ewigen Zeiten konstatieren konnte. Später erhöhten Andre Gerartz (14.) und Stefan Kreuzmann (29.) auf 6:0. Zu erwähnen wäre noch, dass Leipzigs Trainer Sven Gerike nach dem ersten Drittel seinen Stammkeeper Benedict Roßberg gegen seinen Backup Mark Arnsperger tauschte und das in der hektischen Partie gleich 74 Strafminuten verteilt wurden, darunter vier Disziplinarstrafen (Essen: Raphael Grünholz und Lars Grözinger; Leipzig: Leon Lilik und Erek Virch).
Rostock Piranhas – Hannover Scorpions 4:2 (1:0, 3:1, 0:1)
Damit hatten die Gäste nicht gerechnet, aber ein Blick auf die bisherige Saison hätte sie warnen müssen. Hannoversche Mannschaften liegen den Piranhas. Diese unangenehme Wahrheit hatten schon die Indians akzeptieren müssen und jetzt bekam der Tabellenzweite einen auf die Nase. Und das nicht zu Unrecht, lautete das Schussverhältnis am Ende doch sogar 41:27 für die Rostocker. Das erste Drittel neigte sich fast dem Ende entgegen, als das erste Tor fiel. Viktor Beck traf nach Vorarbeit von Kevin Piehler. Im zweiten Drittel bekamen die Gäste zunächst Oberwasser, als Topscorer Patrick Schmid in der 25. Minute ausglich. Entscheidend auch in dieser Begegnung die 34. Minute, als Lois Gärtner und Kevin Piehler innerhalb von 57 Sekunden ihre Farben gleich mit 3:1 in Front brachten. Als Constantin Koopmann (40.) gar noch das 4:1 schoss, da waren die Scorpions endgültig bedient. Zwar versuchten sie im letzten Drittel das Spiel noch zu drehen, aber am Freitag standen die Piranhas zu sicher, hatten mir Jakub Urbisch auch einen sehr sicheren Keeper zur Verfügung. So fiel nur noch ein Tor, in diesem Fall für die Gäste zum Endstand 2:4. Torschütze war noch einmal Patrick Schmid, 24 Sekunden vor Spielende.
Hannover Indians – Herner EV 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)
Nachdem die Zeit vor dem Deutschland-Cup nicht zur Zufriedenheit der ECH-Fans verlaufen war, zeigen sich die Cracks von Indians-Coach Lenny Soccio nach dem Cup in bester Spiellaune. Das wurde endlich auch wieder von den Fans honoriert, da knapp über 3000 Zuschauer zum Pferdeturm pilgerten. Sie sahen einen überlegenen Gastgeber, der sein starkes Spiel nicht in Tore ummünzen konnte und so bis zum Ende zittern musste. Vor allem im zweiten Drittel hieß die Partie mehr Indians gegen HEV-Neuzugang Björn Linda und der frühere Scorpions zeigte eine überragende Leistung, ließ im zweiten Spieldrittel bei 20 Versuchen nur ein Gegentor zu. Dafür verantwortlich war Branislav Pohanka (38.). Als Dennis Thielsch in der 52. Minute gar den Ausgleich besorgte, gab es viele besorgte Gesichter im Rund, von den HEV-Fans natürlich abgesehen, aber der Alt-Internationale Andreas Morczinietz zeigte seinen Wert für die Indians, als ihm in der 60. Minute das 2:1 gelang.
Harzer Falken – Crocodiles Hamburg 2:8 (1:3, 1:1, 0:4)
Braunlages Trainer Arno Lörsch muss das Spiel einige Haare gekostet haben, denn seine Mannen leiden unter der gleichen Krankheit wie die Berliner Preussen. Bis zum gegnerischen Tor sieht es gut aus und dann braucht man einfach zu viele Chancen für einen Treffer, während die eigene Abwehr nicht die Qualität abliefert, die man für einen Punktgewinn braucht. Da waren die Hamburger aus einem anderen Holz geschnitzt. Insgesamt trafen für die Elbestädter Dominik Lascheit (7., 58.), Lennart Palausch (14.), Tobias Bruns (15., 49.), Moritz Israel (22.), Brad McGowan (41.) und Patrick Saggau (57.). Keeper Kai Kristian kam auf eine Fangquote von 94,3 Prozent, sein Gegenüber Fabian Hönkhaus auf 81,4 Prozent. Die Tore der Falken schossen vor 849 Zuschauern Maximilian Bauer (8.) und Louis Trattner (26.).