Peiting knackt Pferdeturm und steht vor HalbfinaleinzugIndians verlieren mit 2:3
Am Montag haben die Peitinger somit Heimrecht (28. März, 18 Uhr) und können mit einem weiteren Sieg die Serie für sich entscheiden und in das Halbfinale einziehen.
Das Halbfinale stand eigentlich schon nach dreißig Minuten fest. Die Peitinger, die aus dem deutlichen 1:4 vom letzten Dienstag gelernt und ihre Konsequenzen gezogen hatten, führten mit cleverem Spiel verdient mit 3:0. Vor allem im ersten Drittel waren die Bayern nicht mehr wiederzuerkennen. Sie waren einen Tag zuvor angereist, hatten in Langenhagen genächtigt und ein Eistraining in der Scorpions-Halle absolviert. Peitings Trainer Sicinski: „Unser Dank gebührt den Sponsoren, die mit ihrem professionellen Verhalten dafür gesorgt haben, dass wir uns so vorbereiten konnten. Der Erfolg gibt uns recht.“ Fit bis in die Zehenspitzen betraten sie das Eis und übernahmen sofort das Kommando. Nach fünf Minuten stand es bei den Schüssen 4:0 für die Peitinger und nach zehn Minuten 10:2. Man merkte dem Team von Peitings Trainer John Sicinski an, dass es für eine schnelle Entscheidung sorgen wollte. Zwar ergaben sich einige gefährliche Situationen vor dem Gehäuse von ECH-Keeper Boris Ackers, die Scheibe wollte jedoch nicht über die Linie. Obwohl Ackers nicht seinen allerbesten Tag hatte, konnte er mehrfach in größter Not klären, den Rest besorgten seine Verteidiger. Indians-Coach Carroll: „Wir haben diese Taktik erwartet.“ Erst zum Ende des ersten Drittels schienen sich die Hannoveraner aus der Umklammerung lösen zu können, spielten mit Hilfe des Powerplays endlich einmal gekonnt ihre Stärken aus, als Weyrich in einen Passfehler der Indians spritzte, mit seinem Antritt eine 2:1-Situation erzwang und mit einem feinen Paß seinen Kollegen Ben Warda bediente, der mit exaktem Schuss über die Fanghand von Ackers das 0: 1markierte. Ein Meilenstein, aber noch war das Spiel nicht entschieden.
Das zweite Drittel hatte kaum begonnen, das schien die Partie doch schon entschieden. Beim ersten echten Angriff schickte Warda seinen deutsch-kanadischen Mitangreifer Ty Morris und der vollende sehr gekonnt zum 0:2. Die Indians waren geschockt und es sollte noch schlimmer kommen. Krabbat schickte Anton Saal und der fuhr durch eine komplett daneben stehende ECH-Verteidigung und überzeugte letztendlich auch technisch mit einem schönen Rückhandtor zum 0:3. Ein Debakel deutete sich an und da ECH-Trainer Fred Carroll scheinbar der gleichen Meinung war, zog er zunächst seine Auszeit-Option, um seine Mannen wieder in die Spur zu bringen. Das gelang auch ganz gut, denn die Peitinger, die sich vielleicht auch im Gefühl des sicheren Sieges sich etwas zurücknahmen, hatten danach keine echten Torchancen zu verzeichnen. Zumindest bis zur 32. Minute. Der gut pfeifende Schiedsrichtern Marc Iwert schickte nacheinander die Indians Kraus und Lehmann vom Eis und ermöglichte den Peitingern ein 68-sekündiges 5:3-Powerplay. Mit unbändigem Kampfgeist schafften die Indians das 0:4 und damit die Entscheidung, zu verhindern. Ein Knackpunkt, denn wer so fahrlässig die Entscheidung vermasselt muss mit Konsequenzen rechnen und die folgte schlagartig mit dem 1:3. Peitings Trainer Sicinski: „Das durfte nicht passieren. 3:0-Führung und mit 5:3 spielen, das muss einfach das 4:0 bedeuten. Stattdessen gelang den Indians das 1:3 und danach mussten wir zittern.“ Bradley McGowan (35.) kam in Bullypunkthöhe bei eigenem Powerplay in Puckbesitz und jagte die Scheibe am chancenlosen Hechenrieder vorbei zum 1:3 in die Maschen. Die Fans, die bis dahin Immer wieder für Unterstützung gesorgt hatten, peitschten nun ihre Indians nach vorne und der ECP Hatte seine liebe Mühe, sein Tor rein zu halten. Wenn in dieser Phase das 2:3 gefallen wäre, hätte Wohl niemand mehr auf einen klaren Sieg Peitings mehr gewettet.
Das 2:3 fiel jedoch nicht und so musste die Entscheidung bis in das dritte Drittel vertagt werden. In der 45. Minute kochte schließlich der Pferdeturm. Frederik Gradl stürmte von links auf das, ausgezeichnet von Hechenrieder betreute, Peitinger Tor zu, versuchte einen Torschuss, traf dabei die Schulter des ECP-Keepers und von dort taumelte das Spielgerät über die Torlinie. Glücklich, aber nicht unverdient. Jetzt passierte genau das, was die Fans schon vorher erwartet und auch erhofft hatten. Die Indians hatten das Selbstvertrauen, um selbst bei fünf gegen fünf Powerplay zu spielen. Doch es sollte nicht sein. Der nicht zu übersehende Kraftverlust ließ auch Carrolls letzte Option, den Keeper aus dem Tor zu nehmen, nicht wirklich zu. Das Passspiel wurde immer ungenauer und die Peitinger hatten keine große Mühe, um nicht noch einmal in Gefahr zu kommen.
Am Ende stand ein Sieg des EC Peiting, der auf Grund der starken läuferischen Leistung durchaus verdient War. Allerdings ist das letzte Wort in dieser Serie noch nicht gesprochen, denn die Indians zeigten genau das wofür Indianer gelten: Kampfgeist bis zum Schluss. Peitings Trainer John Sicinski: Wir haben 28 Minuten perfektes Eishockey geboten und danach aufgehört zu spielen. So gesehen sind wir über den Sieg sehr froh und möchten natürlich die Serie am kommenden Montag mit seinem Sieg beenden. Indians-Coach Fred Carroll: „Nach dem ersten Drittel war ich von der Leistung enttäuscht. In den letzten dreißig Minuten waren wir sehr gut aber die Gesamtleistung muss klar besser werden sondern ist am Montag die Saison Für uns zu Ende.“
Tore: 0:1 (19:16) Ben Warda (Weyrich, Morris), 0:2 (20:46) Brad Miller (Warda), 0:3 (21:59) Anton Saal (Krabbat, Andrä), 1:3 (34:45) Bradley McGowan (Duris, Gerartz/5-4), 2:3 (44:06) Frederik Gradl (Finkel, Ackers). Strafen: Hannover 10, Peiting 16. Schussverhältnis: 26:23 (5:12, 14:8, 7:3). Zuschauer: 2761.