Hannover Indians weiterhin erfolgreich auf dem Kriegspfad4:1 gegen Essen: Zwölfter Sieg in Folge

Die Hannover Indians bejubelten beim 4:1 gegen Essen den zwölften Sieg in Folge. (Foto: TKH Photography)Die Hannover Indians bejubelten beim 4:1 gegen Essen den zwölften Sieg in Folge. (Foto: TKH Photography)
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Essens Trainer Frank Gentges brachte es in der Pressekonferenz nach dem Meisterschaftsspiel am Pferdeturm auf den Punkt: „Wenn der Schiedsrichter nicht gerade seinen besten Tag hat und eine Mannschaft das zu ihrem Vorteil ausnutzen kann, dann ist das absolut legitim. Die Indians zeigten sich gerade in der Cleverness meiner Mannschaft überlegen, aber aus solchen Spielen kann ein Team wie meines am Ende nur lernen.“ Tatsächlich ärgerten die Essener die Pferdetürmler über eine lange Spielzeit und diese konnten sich im Fach „Geduld zeigen“ trainieren. Am Ende konnte Indians-Coach Lenny Soccio mit Freude konstatieren, dass seine Jungs auch in diesem Fach nicht nur zugehört, sondern das Gelernte auch erfolgreich umgesetzt hatten.

In der Tat, das Spiel hatte was, war schnell und die Taktikstrategen konnten sich freuen, aber es war nichts für Fans, denen viele Torszenen oder besser noch gefallene Tore wichtig sind. Man kam sich stellenweise vor wie einem Ringkampf, bei dem zwei Gleichstarke immer wieder versuchen, die Schwachstelle des Gegners zu finden.

Die Moskitos fingen, wie viele in dieser Saison, mit hoher Geschwindigkeit an, drückten die Indians in deren Hälfte und testeten sofort deren Konzentrationsfähigkeit. Im Gegensatz zu früheren Spielen, als die Indians nach kaum zehn Minuten schon mit 0:2 und 0:3 zurücklagen, waren sie diesmal hellwach und brauchten doch zehn Minuten bis zu den ersten vielversprechenden Kontern. In der 15. Minute dann das erste Tor der Gastgeber, das irgendwie wie aus dem Nichts fiel. Nicholas Turnwald versuchte einen Schuss und Christan Wendler im Essener Tor, einer der stärksten Gästespieler, hatte wohl den Schuss unterschätzt. Dieser schlug im rechten Winkel ein und brachte die Indians, die optisch bis dahin nicht so gut ausgesehen hatten, überraschend in Führung. Die Essener waren geschockt, konnten sich bis zur ersten Pause nicht mehr richtig in Szene setzen.

Im zweiten Drittel zeigten sich dann beide Parteien auf Augenhöhe. Die Indians, die sich auf die Essener eingestellt hatten und die Gäste, die mit viel Druck und Power sich gegen die anrollenden Angriffe der Indians beeindruckend zur Wehr setzten. In dieser Phase merkte man, dass beide Trainer dieses Spiel schon als Test für die Play-offs ansahen. Auch bei den Strafzeiten war alles ausgeglichen und als alle, die Spieler und die 2224 Zuschauer, sich schon in der zweiten Pause sahen, eskalierte das Geschehen. Die Hauptakteure des Dramas waren Viktor Knaub auf hannoverscher Seite und Raphael Grünholz bei den Moskitos. Während Knaub zwar seine physischen Qualitäten testete, sich aber weitestgehend im Rahmen der Spielordnung hielt, kassierte er nur 14 Strafminuten (und zwei weitere für das vorangegangen Foul). Schiedsrichter Ali Soguksu, Ex-Zweitligaspieler und auch zweitligaerfahren als Referee, monierte bei Grünholz, dass dieser sich von der Bank aus kommend ins Geschehen einmischte und gab ihm die doppelte Abreibung. Auch er kassierte 14 Strafminuten für das Handgemenge – und eben die doppelten zwei Minuten samt Spieldauerstrafe für das Verlassen der Spielerbank während einer Auseinandersetzung. Übrigens das einzige Vergehen mit diesem Strafmaß. Damit kassierte Grünholz in einem Rutsch 38 Strafminuten. Für den 21-jährigen Freiburger sicherlich eine ganze neue Erfahrung.

Auch das 2:0 hatte etwas Exotisches an sich. Das Tor fiel im Powerplay durch Andreas Morczinietz in der 47. Minute. Exotisch war, dass die ausgenutzte Strafzeit sich ausgerechnet Essens Keeper Wendler geleistet hatte, als dieser dem ECH-Kanadier Norris im Zweikampf den Schläger wegriss. Dieses Tor war zu diesem Zeitpunkt goldrichtig für die Indians, die sich nun variabel auf die Angriffe der Gäste einstellten und es diesen immer schwieriger machten. Bis zur 56. Spielminute blieb das Geschehen offen, dann krachte es an der Bande hinter dem Indians-Gehäuse und ein Indians-Spieler lag vor dieser. Julian Airich hatte, im Eifer des Gefechts, diesen von hinten an die Bande geklatscht und Schiri Soguksu kannte zum zweiten Mal an diesem Abend keine Gnade und schickte den Übeltäter mit einer Fünfer plus Spieldauer unter die Dusche. Und es wurde noch übler für die Gäste, die konsterniert miterleben mussten, wie die Indians innerhalb von zwölf Sekunden das gesamte Abwehrgefüge auseinandernahmen und das 3:0 markierten. Stefan Goller, mit seiner Variabilität einer der wichtigsten Akteure von Lenny Soccio, hatte beim Schuss aus zwei Metern keine Probleme und es kam für den 26jährigen Deutsch-Österreicher noch besser. Nachdem in der 59. Minute der Amerikaner Nicholas Miglio bei einem sehenswerten Konter in Unterzahl per Shorthander das 1:3 erzielt hatte, traf Goller in der Schlussminute noch ein zweites Mal, setzte mit seinem 4:1 den Schlusspunkt.

Moskitos-Coach Frank Gentges: „Die Indians spielen ein Eishockey, von dem ich begeistert bin. Sie sind absolut variabel und gehören mit ihrem Einsteigen vor dem Tor zu den härtesten Mannschaften der gesamten Oberliga. Mit meinem Team bin ich absolut zufrieden, denn wir haben über zwei Drittel das Ergebnis offen gehalten.“

Indians-Coach Lenny Soccio: „Der zwölfte Sieg in Folge ist ein Meilenstein aber auch nicht mehr. Wir sehen von Spiel zu Spiel und in fünf Wochen beginnen die Play-offs und da müssen wir fit sein. Das ich mit meiner Mannschaft mehr als zufrieden bin, sollte verständlich sein.“

Tore: 1:0 (14:06) Turnwald (Bacek, Pohanka), 2:0 (46:31) Morczinietz (Pohanka, Norris/5-4), 3:0 (56:40) Goller (Morczinietz, Norris/5-4), 3:1 (58:50) Miglio (McLeod/4-5), 4:1 (59:50) Goller (Ziolkowski, Pohanka/5-4). Strafen: Hannover Indians 22+10 (Viktor Knaub), Essen 22 + 10 + Spieldauer (Grünholz )+5 + Spieldauer (Airich). Zuschauer: 2224.


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