Effektive Scorpions lassen Hannover Indians im Derby keine ChanceECH muss in die Qualifikationsrunde

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Trotz des überraschenden Erfolges verbleiben die Hannover Scorpions auf Rang 15 und die Hannover Indians, vor wenigen Wochen noch acht Punkte vor den Wedemark Scorpions, kommen auf der Ziellinie mit vier Punkten auf den Regionsrivalen an und müssen nun in die ungeliebte Qualifikationsrunde.

Bereits vor dem Spiel war das Spiel gelaufen. Denn am Nachmittag hatten sich die Wedemark Scorpions mit 6:1 bei Preussen Berlin durchgesetzt und somit schon vor Spielbeginn in Langenhagen für klare Verhältnisse gesorgt.

Trotzdem war noch eine Menge Esprit in diesem ewig jungen Derby. Bereits nach 24 Sekunden gab es das erste harte Zusammentreffen, wobei die Aktion der Scorpions Ringe und Steller in der Konsequenz sicherlich nicht gewollt war, aber für die Indians Folgen hatte. Indians-Keeper Deske wurde, trotz sicher gehaltenen Schusses, über den Haufen gefahren und die Folge waren insgesamt zunächst nur sechs Strafminuten. Die konsequente Regelauslegung, die Schiedsrichter Mischa Apel an den Tag legte, war wichtig, denn danach war das Spiel deutlich gezähmter. Danach zeigte sich die übliche Saisonschwäche der Indians, die zwar technisch stärker waren, aber diese Überlegenheit nicht umsetzten konnten. Die Scorpions kämpften wie um ihr Leben und machten damit den Gästen, die mehr als eine Großchance hatten, aber alle in einer Form ungenutzt ließen, die sprachlos machte. Zwischenzeitlich war sogar das 1:0 für die Gastgeber gefallen, nur wenige Sekunden nach dem Ablauf der ersten Strafen. Peleikis vertändelte die Scheibe, verlor sie an deCoste, dieser bediente Niddery und der schlenzte den Puck an Deske vorbei in das linke Eck. Ob Deske das 0:1 hätte verhindern können, ist schwer zu sagen, denn nur drei Minuten später musste er passen. Indians-Coach Tobias Stolikowski: „Deske fühlte sich Mitte des ersten Drittels nicht wohl. Wir haben ihn sicherheitshalber im Krankenhaus untersuchen lassen.“ Scheinbar durch den Zusammenprall in der ersten Minute gehandicapt, musste Deske in der sechsten Minute passen und Indians-Coach Stolikowski schickte Ersatzmann Preuss ins ECH-Heiligtum. Preuss zeigte sich gut eingespielt, wirkte leicht nervös, ließ aber kein Gegentor zu, aber was nutzt dies, wenn die eigenen Stürmer die besten Gelegenheiten auslassen. Ausgerechnet Lilik bekam kurze Zeit später die beste Möglichkeit, als er in Unterzahl allen davon lief aber an Scorpions-Coach Mathis scheiterte.

Kurzfristig schien es im zweiten Drittel, als ob die Indians ihrer optischen Überlegenheit aus dem ersten Drittel ein entsprechendes nachreichen würden. Maxi Pohl gelang bei seinem Ausgleich, bereits 108 Sekunden nach Wiederanpfiff, das schnelle 1:1 und alle glaubten, dass die Gäste ihr Potenzial abrufen würden. Das wäre vielleicht auch gelungen, aber wie es um das Nervenkostüm der Pferdetürmler aussieht, zeigte  sich bereits 50 Sekunden später. Valasek saß auf der Strafbank, als Sachar Blank die Scheibe im Gewühl über die Linie stocherte. Ob korrekt oder nicht legt der Schiri fest und da Schiedsrichter Apel sich auf Tor festlegte, nutzten auch die ganzen Proteste der Indians wenig. Aber anstatt das Gegentor wegzustecken und den erneuten Ausgleich zu suchen, wurde das Spiel auf Seiten der Gäste immer niveauloser. Ein Alleingang nach dem anderen brachte nicht viel und die Scorpions konnten sich gut auf die Gangart einstellen. Sie machten einfach die Räume so dicht wie möglich und setzten auf Konter. Die Folge war wirklich kein schönes Spiel, aber der Erfolg heiligt die Mittel und als sich in der 33. Minute DeCoste an der Bande durchsetzen konnte, Niddery die Scheibe übernahm, seinen Gegenspieler mit einer schnöden Drehbewegung ins Leere laufen ließ und dann auch noch Preuss überwand, da war klar, dass dieser Tag für die Gäste ein gebrauchter war. Ein weiterer Tiefschlag für die Gästefans, die in Scharen vom Pferdeturm (rund 500 Fans hatten die 20-minütige Auswärtsfahrt auf sich genommen) gekommen waren, war das Abwehrverhalten bei Gegentor Nummer vier. Niddery durfte sich ungestraft Preuss bis auf wenige Meter nähern, prüfte diesen und den Abpraller von Preuss nahm Ringe, normalerweise kein Torjäger, dankend an und es stand 4:1.

Auch der Beginn der letzten 20 Minuten war nicht dazu angetan, allen Indians-Freunden Mut zu machen. Als Ringe auf die Bank musste, hätten die Gäste mit dem 2:4 sicherlich für erstes Ausrufezeichen sorgen können, aber bis auf einen relativ gefährlichen Schuss von Peleikis kam nichts heraus und die jetzt locker spielenden Scorpions waren dem 5:1 bis zum Spielende näher als die harmlosen Gäste. Als die Schlusssirene ertönte, kannte die Freude bei den Langenhagenern keine Grenzen mehr, während die Gäste-Fans, die als einzige beim Spiel Niveau zeigten, enttäuscht die kurze Heimreise antraten.

Indians-Coach Tobias Stolikowski: „Wir waren sechzig Minuten nicht bereit, haben die Zweikämpfe nicht angenommen, waren nicht im Spiel. Genau das haben die Langenhagener gezeigt und aus diesem Grund auch verdient gewonnen.“

Langenhagens Coach Tomas Martinec: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat von Anfang an den Sieg gewollt und das hat man gemerkt. Mit einer solchen Einstellung ist für mich auch Platz neun in der Abstiegsrunde noch machbar.“

Tore: 1:0 (02:34) Chad Niddery (deCoste, Goller), 1:1 (21:48) Maximilian Pohl (Wasser, Grass), 2:1 (22:37) Sachar Blank (Lupzig,Strakhov/5-4),  3:1 (32:47) Chad Niddery (deCoste Blank), 4:1 (36:22) Robin Ringe (Niddery, deCoste/5-4),  Strafen: Hannover Scorpions: 16 + je 10 (Robin Marek, Andrej Strakhov), Hannover Indians  18 + 10 (Robert Peleikis), Zuschauer: 1.438 (ausverkauft).


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