DEB plant neue Oberliga-StrukturÜbergangsjahr 2015/16 - zwei Zwölfer-Gruppen ab 2016/17

DEB plant neue Oberliga-StrukturDEB plant neue Oberliga-Struktur
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Im Anschluss an eine bereits durchführte Oberliga-Ligentagung in Göttingen will der DEB den „geplanten Prozess der Oberligen-Umstrukturierung damit ein Jahr früher als geplant“ umsetzen. „Besonders von den Teilnehmern der bisherigen Oberliga Ost kam mehrheitlich der Wunsch nach einer forcierten Umsetzung der neuen Ligenstruktur, da damit die Existenz von Standorten in Zusammenhang steht“, erklärte DEB-Vizepräsident Marc Hindelang. Das erfordere nun ein „neues, verschärftes Tempo“, erklärte der DEB in einer Mitteilung. Wichtigster Grundsatz sei dabei die Gleichbehandlung aller Teams der künftigen Oberligen Nord und Süd. So vereinbarte das DEB-Präsidium, künftig auf die jährlichen Gleichstellungsvereinbarungen zu verzichten und diesbezüglich den Forderungen der DEB-Mitgliedsvereine nachzukommen.

Oberste Prämisse für einen funktionierenden Oberligaspielbetrieb im Norden Deutschlands sind, laut Hindelang, „die sportliche Ausgeglichenheit und die wirtschaftliche Verträglichkeit für alle Vereine“. Zudem soll ein starker Unterbau für die DEL2 geschaffen werden, der wiederum selbst durch Zuführung qualifizierter Vereine aus den Regionalligen der Landeseisport-Verbände (LEV) „leitungsmäßig gut unterfüttert“ ist. DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger: „Uns ist klar, dass der Kostenfaktor für die Vereine hier eine große Rolle spielen wird. Deshalb stellen wir es den Mannschaften frei, das Angebot anzunehmen oder nicht. Andererseits ist es nicht nur notwendig, sondern auch gerecht, dass die Konditionen für alle Mannschaften gleich sind.“

Gegenüber Hockeyweb erklärte Seeliger: „In dieser Saison waren es sechs Mannschaften im Osten, neun im Norden und acht im Westen mit einer zudem deutlichen sportlichen Diskrepanz. Das wollen wir nicht mehr.“ Seeliger will allen Vereinen dieser drei Oberligen anbieten, an der Oberliga Nord der Saison 2015/16 teilzunehmen. Sobald feststehe, wie viele und welche Vereine dies sind, soll die Einteilung in zwei nördliche Staffeln als Übergangslösung für ein Jahr erfolgen. „Ich habe Modus-Vorschläge von 14 bis zu 22 Vereinen erarbeitet. Allen wird so die gleiche Chance gegeben, wir wollen keinen rausschmeißen.“ Bis Ende März möchte Seeliger eine Erklärung der Vereine, um die neue Saison planen zu können. Geplant ist bereits ab der kommenden Saison, dass die besten vier Mannschaften der Nord-Gruppe zusammen mit den vier besten Teams der Süd-Gruppe im Playoff-Modus den Aufsteiger in die DEL2 ermitteln.

„Je mehr Vereine an dieser Qualifikations-Saison teilnehmen, um so besser kann auch eine regionale Einteilung erfolgen. „Hier möchten wir uns mit den betreffenden LEV abstimmen“, sagt Seeliger. Damit meint er übrigens auch die wechselwilligen niederländischen Vereine aus Tilburg und Heerenveen, die schon lange den Wunsch geäußert haben, in den deutschen Oberliga-Spielbetrieb integriert zu werden. „Ich habe Spiele dieser Clubs gesehen. Das ist gutes Oberliga-Niveau.“

Ein Problem könnte ab 2016/17 die Einteilung der Oberligen Nord und Süd werden, wenn sie sich nach der aktuellen Spielordnung richtet. Denn die Süd-Gruppe besteht aus Vereinen, die aus Bayern und Baden-Württemberg stammen. Der Norden entsprechend aus allen anderen 14 Bundesländern. „Das sehe ich auch so. Hier wäre eine Satzungsänderung sinnvoll, sodass, sollte beispielsweise Crimmitschau einmal absteigen, der Club im Süden spielen kann. Hier muss nicht nach LEV-Grenzen eingeteilt werden.“

Diese Satzungsänderung scheint allerdings auch nötig zu sein. Denn in Artikel 18.1 der Spielordnung steht, dass der DEB – neben genau genannten Frauen- und Nachwuchsligen – die Oberliga Süd durchführt. Unter Ziffer 4 ist zu lesen: „Durch Vereinbarung zwischen dem DEB und einem LEV bzw. dem Zusammenschluss mehrerer LEV wird die jeweils höchste LEV-Spielklasse bzw. die sich aus dem Zusammenschluss mehrerer LEV ergebende jeweils höchste Spielklasse der Spielklasse der Oberliga Süd gleichgestellt. In Konsequenz können sich Vereine, die an solchen gleichgestellten Spielklassen teilnehmen, für eine Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga neben Vereinen aus der Oberliga Süd qualifizieren.“ Ohne die Zustimmung der LEVs beziehungsweise der Vereine geht dies ohnehin nicht. Und für eine Satzungsänderung braucht man eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Gegenüber Hockeyweb verwies Markus Schweer, Eishockey-Obmann im LEV NRW und für die Oberliga West und die aktuelle Oberliga-Mitte-Endrunde zuständig, auf diesen Punkt und erklärte: „Ich weiß ja nicht, welche Satzungsänderung der DEB plant. Freiwillig geht es wie in der Oberliga Nord. Allerdings hat der DEB den Landesverbänden Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und NRW eigentlich Planungssicherheit bis 2017/18 zugesichert. Hier werden Absprachen mal wieder über den Haufen geworden.“

Die aktuelle Durchführung der jetzigen Oberliga Nord ist bis dato nicht in der Spielordnung vorgesehen, erfolgt also freiwillig durch die betroffenen Vereine und LEV. Allerdings ist es hier beispielsweise so, dass die Schiedsrichtereinteilung durch die Nord-LEVs durchgeführt wird – und nicht durch den DEB. „Mitte bis Ende März ist das Treffen der Oberligen West und Ost. Danach sehen wir weiter“, so Schweer.

Seeliger erklärte in der DEB-Mitteilung, dass der Deutsche Eishockey-Bund den LEV weitere Unterstützung anbietet. „Sollte Interesse bestehen, dann stehen wir natürlich gerne für Abstimmungsgespräche bezüglich der Regionalliga bzw. der Eingliederung der übrigen Vereine ab der Saison 2016/2017 zur Verfügung.“

Für eine Umsetzung des durch den DEB planten Konzepts müssten alle Vereine, die aus einer nicht DEB-geführten Liga hinzukommen, ordentliche Mitglieder des Deutschen Eishockey-Bundes werden. Einen Zeitrahmen, bis wann dies erfolgen muss, gibt es, so Seeliger, für diesen Punkt aber noch nicht.  


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