CHL: Fischtown Pinguins überraschen in TurkuEisbären Berlin verlieren deutlich gegen Tappara

Gruppe A:
TPS Turku – Fischtown Pinguins Bremerhaven 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
Das war eine echte Überraschung und mit Sicherheit hat es viele Tipps durcheinandergewirbelt. Der große Favorit aus Turku musste sich dem CHL-Neuling aus dem deutschen Norden geschlagen geben und kassierte am Ende eine 1:2-Niederlage, obwohl die Finnen mit 38:23 Torschüssen optisch überlegen waren. Die nur knapp 1.500 Zuschauer in Turku waren dann auch nach dem ersten Drittel zwar mit dem Spiel ihrer Mannschaft zufrieden, aber nicht mit dem Spielstand, denn dieser war immer noch torlos. So ging es auch im zweiten Drittel weiter, aber die Bremerhavener Abwehr zeigte eine erstklassige Leistung und ganz hinten stand mit Brandon Maxwell ein Keeper, der mit stoischer Ruhe die Angriffe der Finnen abblockte. In Überzahl zeigten die Norddeutschen ihre Stärke und Stanislav Dietz (37.) war es schließlich vorbehalten, mit einem kapitalen Blueliner Tappara-Keeper Andrej Kareev zu bezwingen. In den letzten 20 Minuten musste Turku noch einen Schlag zulegen und hatte auch gute Chancen, wie durch Topias Haapanen, der aber ebenfalls nach einem Solo an Maxwell scheiterte. In der 46. Minute fiel dann bereits das alles entscheidende Tor. Die TPS-Defensive vertändelte die Scheibe im eigenen Drittel, Bremerhavens Tye McGinn zog hart ab, Turkus Keeper Kareev hielt zwar, hatte die Scheibe aber nicht unter Kontrolle und Nino Kinder traf bei seinem ersten CHL-Einsatz gleich zum 2:0. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur Schlussminute. Turku nahm seinen Torhüter vom Eis, konnte durch Filip Sandberg das Anschlusstor mehr erstochern als schießen, schaffte aber nicht mehr den Ausgleich gegen leidenschaftliche Nordlichter.
Växjö Lakers – Sparta Prag 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)
In einem echten Spitzenspiel bezwangen die Lakers das tschechische Spitzenteam, den ehemaligen Verein von Uwe Krupp, Sparta Prag, mühevoll mit 2:1. Für den Führungstreffer sorgte Olle Lycksell in Überzahl in der 16. Spielminute. Auch beim 2:0 musste den Schweden ein Powerplay helfen. Diesmal war es mit Julius Nättinen ein ehemaliger finnischer Junioren-Nationalspieler, der vor der Saison von Ambri-Piotta nach Växjö kam und sofort einschlug. Fast hätte sich Växjö-Keeper Janis Kalnins, der von Jokerit Helsinki gekommen war, über einen Shut-out freuen können, aber 6,4 Sekunden vor Ende beendete Prags Stürmer Michal Repik mit einem verdeckten Schuss aus naher Entfernung Kalnins Hoffnung.
Gruppe E:
Eisbären Berlin – Tappara Tampere 1:6 (0:0, 0:5, 1:1)
Das war eine Lehrstunde für den Deutschen Meister. Das finnische Spitzenteam von Tappara Tampere, immerhin finnischer Rekordmeister, bestieg damit sofort Platz eins in der Gruppe E, während die Berliner, dazu passend, die Rote Laterne einkassierten. Immerhin hielten die Berliner, die am Ende neben der klaren Niederlage auch bei der Schussstatistik mit 18:40 das Nachsehen hatten, bis zur ersten Drittelpause ein torloses 0:0. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur 24. Minute, dann brachen bei den Eisbären vor 2.000 konsternierten Zuschauern alle Dämme. Innerhalb von nur sieben Spielminuten zogen die Finnen auf 5:0 davon und beendeten schlagartig alle Diskussionen um den Sieger. Tyler Morley startete die Torarie, dann erhöhte Petteri Puhakka (28.) auf 2:0, Jukka Peltola (29.) auf 3:0, erneut Tyler Morley (30.) auf 4:0 und schließlich Anton Levtchi (31.) auf 5:0. Danach nahm Tappara ein bisschen den Dampf raus, ließ die Eisbären mitspielen und diese konnten dieses kleine Gastgeschenk immerhin zum Ehrentor in der 42. Minute nutzen, als Matt White eine Vorlage von Giovanni Fiore zum 1:5 nutzte. Den Endstand besorgte Waltteri Merelä in der 48. Spielminute.
HC Lugano – Skelleftea AIK 5:1 (1:1, 2:0, 2:0)
Die zweite Überraschung dieses Spieltages. Der HC Lugano, in den Vorbereitungsspielen nicht immer glücklich agierend, zeigte ein kaltschnäuziges Spiel und bezwang die stellenweise überlegenen Schweden am Ende deutlich mit 5:1. Am Anfang sah das Ganze jedoch nicht so klar aus. Die Schweden machten das Spiel und gingen folgerichtig in der siebten Spielminute durch Jonathan Johnson in Führung. Zum Glück brauchten die Gastgeber nur zwei Minuten bis zum Ausgleich, für den Mirco Müller zuständig war. Im zweiten Drittel zeigte sich Lugano deutlich cleverer und den Tessinern gelangen zwei sehenswerte Treffer zum 2:1 (Luca Fazzini, 25.) und 3:1 durch Calvin Thurkauf (31.). Im dritten Drittel spielten die Schweden dann etwas vorsichtiger, bissen sich aber an der guten Abwehrleistung der Schweizer die Zähne aus und kassierte sogar noch zwei Gegentore. In der 53. Minute traf Daniel Carr zum 4:1 und in der 55. Minute Julian Walker gar noch zum 5:1. Damit steht Lugano hinter Tampere auf Platz zwei in der Gruppe E.
Gruppe F:
Leksands IF – Slovan Bratislava 5:3 (0:2, 2:1, 3:0)
Am Ende stand ein verdienter schwedischer Erfolg, der aber schwer erkämpft wurde. Der frühere slowakische KHL-Teilnehmer brachte Leksand bis weit ins dritte Drittel schwer ins Schwitzen und hätte durchaus am Ende ein Unentschieden verdient gehabt. Der Grund war eine relativ schnelle 2:0 Führung, für die sich Rastislav Gaspar (6.) und Adam Bezak (10.) verantwortlich zeichneten. Auch der schwedische Ausgleich im Mitteldrittel durch Oskar Lang (24.) und Jonas Ahnelov (31.) brachte die Slowaken nicht aus dem Konzept und schon in der 33. Minute führten sie wieder, diesmal durch Jakub Sukel. Als es fünf Minuten vor Spielende immer noch 2:3 aus schwedischer Sicht stand, da hofften die anwesenden 1.797 Fans wenigstens noch auf ein Remis und sie wurden eines Besseren belehrt. In der 56. Minute traf Justun Kloos zum Ausgleich, Mikael Ruohomaa brachte Leksand in der 59. Minute erstmals in Führung und nachdem Slovan seinen Torhüter Kristers Gudlevskis (2019/20 bei den Fishtown Penguins Bremerhaven unter Vertrag) vom Eis genommen hatte, traf Mikael Ruohomaa auch noch per Empty-Netter zum Endstand von 5:3.
HC Fribourg-Gottéron – HC Ocelari Trinec 6:2 (2:1, 2:1, 2:0)
Das war eine kalte Dusche für den aktuellen tschechischen Titelträger. Der Meister der Jahre 2019 und 2021, dazwischen war die Meisterschaft ausgefallen, hatte schlicht und einfach keine Chance in Fribourg und muss nun bereits um den Einzug in die nächste Runde kämpfen. Vor immerhin 2.673 Zuschauern in der BCF-Arena brachte Andrej Bykov (6.) die Gottérons in Führung. Petr Vrana glich praktisch im Gegenzug zum 1:1 aus. Die Stärke der Fribourger brachte Kilian Mottet (14.) noch im ersten Drittel zum Ausdruck. Als Tomas Kundratek bereits kurz nach Beginn des zweiten Drittels, in der 21. Minute, erneut für Trinec ausglich, da schien es für einen kurzen Moment, als ob Fribourg zuviel Respekt vor den Tschechen haben würde. Aber eben nur für einen Moment, denn diesmal brauchte Fribourg nur eine Minute, um wiederum in Führung zu gehen. Julien Sprunger traf in der 22. Minute zum 3:2, dem Nathan Marchon in der 30. Minute das 4:2 folgen ließ. In der Folge verwaltete Fribourg das Geschehen, stand bombensicher in der Abwehr und als Trinec sich nicht durchsetzen konnte, wurden die Tschechen eiskalt ausgekontert. Erst erhöhte Nathan Marchon (55.)mit seinem zweiten Tagestor auf 5:2 und den letzten Treffer des Tages besorgte Yannick Herren (59.) zum Endstand von 6:2. Damit führt Fribourg nach dem ersten Spieltag vor Leksand, Bratislava und Trinec.
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