EV Landshut setzt sich gegen die Bayreuth Tigers durchErster Dreier des Jahres für die Niederbayern
Marcus Power erzielte den zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)
Einen brandaktuellen Neuzugang vermeldeten die Dreihelmenstädter noch am Spieltag selbst. Das Eigengewächs Pascal Steck geht künftig wieder an der Isar auf Torejagd und war bereits an diesem Freitagabend mit von der Partie. Ebenfalls wieder dabei war Mario Zimmermann, der für die U20-Nationalmannschaft im Einsatz gewesen war. Bei den Gästen aus Oberfranken gab Simon Karlsson nach verletzungsbedingter Pause sein Comeback.
Die Offensivabteilungen beider Teams hatten zunächst Mühe in die Gänge zu kommen. Timo Herden und Jaroslav Hübl mussten zwar einige Male eingreifen, wirkliche Prüfungen für die beiden Schlussmänner gab es vorerst aber nicht. Die beste Gelegenheit in der Anfangsphase hatte der Topscorer der Gäste, Ville Järveläinen, nach einem Fehler von Arturs Kruminsch. Jene Nummer sechs des EVL war es dann aber auch, die nach einer guten Viertelstunde nach einem schönen Zuspiel von Max Brandl freistehend das 1:0 erzielte. Es war die Initialzündung im Spiel der Hausherren und nur zwei Zeigerumdrehungen später schob Marcus Power nach einer schönen Einzelleistung Timo Herden die Scheibe durch die Hosenträger – 2:0 nach 20 Minuten.
Im Mittelabschnitt nahm das Spiel zwar mehr Tempo auf, Eishockey-Gourmets kamen aber auch weiterhin nicht auf ihre Kosten. Durch Ungenauigkeiten im Passspiel und Fehler im Spielaufbau machten sich beide Teams das Leben schwer. Kämpferische Qualitäten waren gefragt. Lukas Mühlbauer schien sich dies besonders zu Herzen genommen zu haben, ging der Scheibe vor dem Kasten der Tigers energisch nach und sorgte für Unruhe vor dem Tor. Der Nutznießer war Max Brandl, der aus diesem Gewühl heraus das Spielgerät in der 37. Minute zum 3:0 in die Maschen drosch. Der Landshuter Treffer war nicht unverdient, der EVL in dieser Phase das bessere Team. Die Hausherren versäumten es aber einen weiteren Treffer nachzulegen und ließen Sekunden vor der zweiten Sirene Ville Järveläinen zu viel Raum und Zeit: Der Finne in Diensten der Oberfranken wusste dies souverän zu nutzen – der Anschlusstreffer zum 1:3 aus Gästesicht.
Es gelang den Gästen aus Bayreuth zunächst den Schwung mitzunehmen in den letzten Spielabschnitt und als dann auch noch Drew Melanson auf der Strafbank Platz nahm, roch es ein wenig nach dem zweiten Tor der Gäste. Doch es kam anders: Eine Unaufmerksamkeit im Überzahlspiel der Tigers und die damit verbundene Puckeroberung durch Arturs Kruminsch sorgten dafür, dass Max Forster alleine auf Timo Herden zulief. Der gebürtige Landshuter ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte in Unterzahl zum 4:1.
Es sah ein wenig nach der Vorentscheidung aus. Die Tigers steckten jedoch nicht auf und konnten erneut durch Ville Järveläinen sechs Minuten vor dem Ende verkürzen – ein Kopie seines ersten Tores, der Finne mit zu viel Platz in zentraler Position. Bayreuth drückte nun, Landshut wehrte sich, brachte sich aber mit einer Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis selbst in die Bredouille. Die Oberfranken schlugen in Person von Juuso Rajala prompt zu – das 3:4 59 Sekunden vor Ende der Partie. Glück und Hübl waren die ausschlaggebenden Punkte dafür, dass der Ausgleich nicht mehr fiel. Stattdessen machte Zach O´Brien mit der Schlusssirene den Deckel drauf – 5:3 aus Sicht der Niederbayern.
Der Heimsieg des EVL geht in Ordnung, die Truppe von Leif Carlsson hatte über weite Strecken der Partie einfach mehr vom Spiel. Bayreuth hielt vor allem kämpferisch gut dagegen, am Ende reichte es für die Oberfranken aber knapp nicht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Für die heimischen Cracks war es der erste Dreier nach mehr als einem Monat. Am Sonntag geht es für die Niederbayern nach Ravensburg, die Tigers empfangen dann die Eislöwen aus Dresden.