Eispiraten Crimmitschau entführen zwei Punkte aus LandshutTorarme Auseinandersetzung am Gutenbergweg
Kelly Summers erzielte den Siegtreffer für die Eispiraten Crimmitschau. (Foto: dpa/picture alliance)Bei beiden Teams war die Punktausbeute zuletzt nicht allzu toll gewesen. Tabellarisch standen die Gäste aber deutlich besser da – Platz acht. Genau jener letzter Playoff-Platz, den auch der EVL anstrebt. Im Vorfeld der Partie fehlten den Hausherren aber neun Zähler auf die Eispiraten – es ging also um viel. Leif Carlsson, der Coach der Niederbayern, der seinen Vertrag jüngst verlängert hatte, konnte an diesem Abend wieder auf zwei Defensivakteure zurückgreifen: Alexander Dersch und Dominik Bohac kehrten nach Verletzungspause ins Landshuter Aufgebot zurück. Bei den Sachsen stand vor allem Neuzugang Samuel Vigneault im Blickpunkt, der bei seiner Premiere am Sonntag in Kassel gleich zwei Assists beisteuerte.
Nach einer zerfahrenen Anfangsphase wirkten die Gäste frischer, sie waren oftmals den halben Schritt schneller als die Cracks von der Isar. Die erste Riesenchance hatte nach einem Fehler im Landshuter Spielaufbau Patrick Pohl – der Pfosten rettete für die Niederbayern. Auch in den kurz darauffolgenden beiden Überzahlsituationen der Eispiraten brannte es des Öfteren vor Jaroslav Hübl, der Landshuter Schlussmann hielt seinen Kasten aber in Klasse Manier sauber und auch das 0:0 fest. Die Gastgeber hatten durch Marcus Power zwar noch einen Hochkaräter auf Lager, waren aber insgesamt im ersten Abschnitt zu passiv.
Kam bisher vom EVL zu wenig, so traf dies im Mitteldrittel zunächst auf beide Mannschaften zu, Gefahr vor den Toren gab es vorerst nur vereinzelt. Phasenweise waren die Hausherren dem Führungstreffer näher, mal die Mannen von Mario Richer, aber keines der Teams schaffte es die Partie ganz auf seine Seite zu ziehen. Gegen Ende erhöhte sich zwar die Schlagzahl, gute Einschussmöglichkeiten unter anderem von Sebastian Busch auf der einen und Travis Ewanyk auf der anderen Seite verstrichen ungenutzt. Nicht zuletzt auch aufgrund der starken Vorstellung beider Torhüter, Jaroslav Hübl bei den Niederbayern und Ilya Andryukhov im Gehäuse von Crimmitschau, stand auch zur zweiten Pause beiderseits die Null.
Für den Schlussabschnitt hatten sich beide Mannschaften viel vorgenommen, es war mehr Schwung in der Begegnung und das spiegelte sich auch prompt auf der Anzeigetafel wider – dachten alle. Im Gewühl landete die Scheibe im Landshuter Gehäuse, am Spielstand änderte sich dennoch nichts. Die Unparteiischen nahmen den Treffer nach Sichtung der TV-Bilder wieder zurück.
Das Bemühen war keiner der beiden Mannschaften abzusprechen, die ganz dicken Tormöglichkeiten blieben aber weiterhin eher Mangelware – das Spiel lebte sehr von seiner Spannung. Und das bis zum Schluss – die Chancen waren da, die Torhüter aber stets auf ihren Posten. Der Lucky Punch blieb aus, die Punkteteilung nach 60 Minuten ging in Ordnung, wobei die Offensivabteilungen beider Klubs doch besser agierten, als es das torlose Ergebnis vermuten ließ.
Das ausgeglichene Bild der regulären Spielzeit war auch in der Verlängerung zu beobachten. In der dritten Minute dieser Overtime vergab dann zunächst die Truppe von Leif Carlsson eine große Möglichkeit, bevor die Eispiraten mit einem schönen Spielzug über Travis Ewanyk und Timo Gams Kelly Summers freispielten, der dann allein vor Jaroslav Hübl die Nerven behielt und das Tor des Tages erzielte – Crimmitschau nimmt zwei Punkte mit aus Landshut.
0:0 nach 60, 0:1 nach 63 Minuten – eine torarme Partie am Gutenbergweg findet keinen unverdienten Sieger. Selbiges hätte aber auch im Falle des umgekehrten Ergebnisses gegolten. Ein dreckiges 1:0, wie man so schön sagt. Dem EVL hilft der eine Punkt nicht wirklich, die Eispiraten können den niederbayerischen Konkurrenten auf Distanz halten. Nächster Termin für beide Mannschaften ist der Samstag: Crimmitschau empfängt Bietigheim, Landshut ist dann zu Gast in Bad Tölz.