Ein Rückblick auf Landshuts goldene ZeitenGenau vor 50 Jahren: Eishockeyhauptstadt Landshut!

Erich Kühnhackl (links; rechts: Alois Schloder) gehörte zur legendären Nationalmannschaft, beide spielten zudem gemeinsam beim EV LandshutErich Kühnhackl (links; rechts: Alois Schloder) gehörte zur legendären Nationalmannschaft, beide spielten zudem gemeinsam beim EV Landshut
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Es herrschte immer noch Enttäuschung in den Reihen des Eislaufvereins Landshut ob des Verpassens der Endrunde in der vorangegangenen Spielzeit 1968/69, als man den bayrischen Konkurrenten aus Füssen, Bad Tölz und Augsburg den Vorzug lassen musste und als Vierter der Bundesliga Vorrundengruppe Süd in die Qualifikationsrunde ging. Der Landshuter Trainerfuchs Karel Gut aus der Tschechoslowakei nutzte diese Runde bereits zum Aufbau der Mannschaft für die kommende Saison, da der Klassenerhalt als reine Formsache erschien. Dies machte sich bezahlt – der EVL schloss die Qualifikationsrunde 1969 auf Platz eins ab, sicherte sich dadurch souverän den Klassenerhalt und ging gestärkt in die nächste Spielzeit. 

Den ersten Erfolg gab es schon vor Saisonbeginn zu verzeichnen: Aufgrund von terminlichen Schwierigkeiten wurde das Finale des DEB-Pokals der vergangenen Spielzeit zwischen dem EV Landshut und dem SC Riessersee erst im August ausgetragen. Der EVL um Kapitän Kurt Schloder konnte dieses Duell für sich entscheiden, das goldene Tor in der Verlängerung im Rückspiel am Landshuter Gutenbergweg schoss übrigens ein gewisser Erich Kühnhackl.

Für die Saison 1969/70 sah man beim DEB einmal mehr eine Veränderung des Modus vor. Nach drei Jahren Aufteilung in Bundesliga West und Süd für die Vorrunde, die in erster Linie zur Verringerung der Reisekosten für die Clubs eingeführt wurde, wurde die erste Runde nun wieder eingleisig in Form einer Einfachrunde ausgetragen. Musste man sich im Vorjahr noch der überwiegend bayerischen Konkurrenz beugen, verbuchten die Dreihelmenstädter diesmal mit vier Punkten Vorsprung Platz eins für sich und galten fortan für die anstehende Endrunde der besten acht Mannschaften als Favorit auf den Titel. Durch diesen ersten Vorrundenplatz sicherte man sich an der Isar zusätzlich den Titel der bayerischen Meisterschaft.

Landshut war elektrisiert ob des guten Auftretens seiner „Eishackler“. Die Heimspiele gegen die bayerischen Rivalen waren nicht selten bis auf den letzten Platz ausverkauft. Diese Wirkung wurde noch verstärkt durch die anhaltend guten Leistungen der Mannen von Karel Gut, die trotz einiger Rückschläge wie Niederlagen in Füssen und zu Hause gegen Düsseldorf den eingeschlagenen Weg zielgerichtet fortsetzten. 

Und dann war es soweit: Das Spiel beim SC Riessersee konnte die Entscheidung zu Gunsten der Niederbayern bringen. Die Garmischer waren aufgrund der Rivalität und der Pokalniederlage im August freilich nicht darauf bedacht den EVL zum Titel durchzuwinken. Den ersten Akzent im Spiel konnten dennoch die Landshuter setzen in Person des Tschechoslowaken Rudi Hejtmanek, der erst im Vorjahr als erster ausländischer Spieler an die Isar kam; das 1:0 nach elf Minuten. Noch vor der ersten Pause markierte Landshuter Urgestein Alois Schloder, Bruder von Kapitän Kurt Schloder, das 2:0 für den EVL und der Traum vom Titel, er wurde greifbar. Die Hausherren wehrten sich jedoch mit aller Macht und verkürzten durch Anton Hofherr in der 39. Minute auf 1:2. Der EV Landshut ließ sich aber die berühmte Butter nicht mehr vom Brot nehmen und so stellte wiederum Alois Schloder Anfang des letzten Spielabschnitts den alten Abstand wieder her und somit die Weichen auf Meisterschaft. Dank großen Kampfes und des schier unbezwingbaren Mannes zwischen den Landshuter Pfosten, Sepp Schramm, blieb es bei diesem Spielstand und bereits einen Spieltag vor Saisonende stand fest: Deutscher Eishockeymeister 1970 – Eislaufverein Landshut!

Es war zwar eine Überraschung, aber keine Sensation, dass diese Meisterschaft nach Niederbayern ging. Obwohl man sich zu Beginn nach dem Aufstieg 1963 teils schwer tat gegen die etablierte bayerische Konkurrenz, etablierte sich der EVL seinerseits als starkes Mitglied der Bundesliga. Und so reichte es nach zwei Jahren Aufbauarbeit durch Trainer Karel Gut 1970 zum großen Wurf!

Das letzte Saisonspiel am Gutenbergweg wurde zu einer Party, an der die ganze Stadt teilnehmen wollte. Das Landshuter Eisstadion platzte aus allen Nähten, als der Krefelder EV mit 7:0 vom neuen deutschen Meister aus dem Stadion geschossen wurde. Alois Schloder holte sich bei dieser Gelegenheit im Endspurt noch die Torjägerkanone. Wie bereits beim letzten Spiel in Garmisch gab es nach der Schlusssirene kein Halten mehr und es kam zu tumultartigen Szenen auf dem Eis und auf den Rängen, sodass die Meisterehrung kaum durchführbar war.

Es folgte ein Autokorso durch die Landshuter Altstadt durch Menschenmassen, die ihren Meisterhelden zujubeln wollten. Eine Zeitungsschlagzeile aus jenen Tagen lautete: „Eishockeystadt Landshut – ein Phänomen“! Im Frühjahr 1970 eine mehr als treffende Überschrift!

Meistermacher Karel Gut musste, wie damals üblich, am Saisonende nach drei Jahren zurück in die Heimat. Es sollte jedoch ein  fröhliches Wiedersehen geben: Der Tschechoslowake stand auch beim zweiten Landshuter Meistertitel im Jahre 1983 an der EVL-Bande.

Glorreiche Tage des Landshuter Eishockeys! Wer weiß nun 50 Jahre später, wann es in der niederbayerischen Hauptstadt mal wieder einen solchen Erfolg zu feiern gibt...

Was bleibt, ist die Erinnerung an den großen Triumph, heute auf den Tag genau vor einem halben Jahrhundert – und vielleicht kommt mit dem neuen Stadion am Gutenbergweg auch der alte Glanz zurück an die Isar…

Kader der Meistermannschaft 1970:

Tor: Sepp Schramm, Jochen Schneidermeier, Friedrich John

Verteidigung: Max Pfaller, Heinz Bickleder, Günther Magura, Michael Eibl, Rupert Kreitmeier,

Sturm: Kurt Schloder ©, Rudi Hejtmanek, Anton Steiger, Peter Krebs, Wolfgang Dylla,Gerd Banholzer, Erich Kühnhackl, Alois Schloder, Walter Glaser, Harald Siegmund, Burkhart Muggenthaler, Jan Zimmermann


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