Duell auf Augenhöhe zwischen hessischen RivalenPlayoff-Viertelfinale: Kassel Huskies – EC Bad Nauheim

Der Jubel im Colonel-Knight-Stadion war nach dem Erreichen der Playoffs bis über die Schlusssirene hinweg riesengroß. Mit 93 Punkten aus 52 Spielen hat der ECN im neunten Jahr nach dem Wiederaufstieg einen internen Punkterekord aufgestellt. Dementsprechend begeistert zeigte sich auch Co-Trainer Hugo Boisvert: ,,Wir sind sehr stolz auf diese Mannschaft, die sich das aufgrund ihrer Arbeitseinstellung verdient hat“, sagte er gegenüber der Frankfurter Neuen Presse. Dem fügte Cheftrainer Harry Lange hinzu: ,,Die, die uns in diese Position gebracht haben, sollten auch die Chance haben, den Rekord aufzustellen“.
Auch die Huskies konnten einen gelungenen Hauptrunden-Abschluss feiern. Vor dem Start der Playoffs besiegten die Nordhessen die Dresdner Eislöwen mit 3:1, was für die Rivalen aus Frankfurt endgültig den Gewinn der Hauptrundenmeisterschaft bedeutete. Trainer Corey Neilson nimmt die Energie aus der Hauptrunde mit in die Playoffs: ,,Wir haben gegen Dresden bewiesen, dass wir gegen jeden mithalten können, wenn wir engagiert auftreten.“ Somit sind auch die Huskies heiß auf dieses Duell.
Neben der geographischen Nähe war in diesem Jahr auch tabellarisch keine große Distanz zu erkennen: Die Nauheimer belegten in der Hauptrunde den fünften Platz – direkt hinter den Huskies mit einem fast identischen Torverhältnis. Im direkten Vergleich schnitten die Wetterauer allerdings etwas schlechter ab: Drei Punkte und 7:12 Tore weist die Bilanz aus den vier Hauptrunden-Duellen dieser Saison auf - gegen kein anderes Team haben die Teufel schlechter ausgesehen. Und auch die Gesamtstatistik spricht gegen die Roten Teufel: Nur 13 der insgesamt 30 Duelle gingen auf ihr Konto. Beide Seiten werden sich jedoch bewusst sein, dass diese Statistiken während der Playoffs keine Bedeutung haben.
Die soliden Positionen beider Teams gehen vor allem auf die Defensive zurück. Für die Nauheimer ist vor allem Kevin Schmidt ein wichtiger Rückhalt gewesen, der auch offensiv immer wieder Akzente setzen konnte (36 Punkte). Auf Kasseler Seite wird man sich auf Troy Rutkowski und Joel Keussen verlassen können. Beide stehen für die Playoffs zur Verfügung. ,,Ich möchte, dass zwei unserer Spieler auch mal einen Gegenspieler gemeinsam jagen, sodass der nicht weiß, wo er hinlaufen soll“, lautete Neilsons Devise.
Offensiv setzt Bad Nauheim selbstverständlich auf das Top-Duo aus Taylor Vause und Tristan Keck, die gemeinsam auf 96 Scorerpunkte kommen. Für Lange sind sie unentbehrlich. Die Huskies, die den breiteren Kader besitzen, haben mit Jamie MacQueen und Mitch Wahl ebenfalls zwei Stürmer, die das Tor nur selten verfehlen (91 Scorerpunkte insgesamt).
Ein weiterer wichtiger Faktor dürften die Fans der beiden Teams sein. Für die Playoffs sind ebenfalls Zuschauer zugelassen und werden sowohl in Kassel als auch in der Wetterau nicht zu überhören sein. Die Unterstützung dürfte demnach eine entscheidende Rolle spielen.
Es wird definitiv ein Duell auf Augenhöhe, bei dem ein klarer Favorit nur schwer auszumachen ist. Wenig verwunderlich, wenn sich diese Serie über sieben Partien strecken würde.
Hockeyweb-Prognose: Kassel setzt sich in sieben Spielen durch.