Der EVL meldet sich zurückLandshut schlägt Bayreuth in einer furiosen Partie

Viele Torszenen prägten das spannende Spiel zwischen den Bayreuth Tigers und dem EV Landshut. (Foto: Karo Vögel/Bayreuth Tigers)Viele Torszenen prägten das spannende Spiel zwischen den Bayreuth Tigers und dem EV Landshut. (Foto: Karo Vögel/Bayreuth Tigers)
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Vergangenen Freitag musste eine stark dezimierte Landshuter Mannschaft in Kassel die erste Niederlage der Saison einstecken, an diesem Abend konnte Leif Carlsson aber wieder mit Ausnahme der krankheitsbedingten Ausfälle von Dimitri Pätzold und Max Hofbauer aus dem Vollen schöpfen. Bei den Hausherren, die mit vier Niederlagen in Serie im Gepäck in dieses Spiel gingen, fehlte Gustav Veisert.

Trotz dieser aktuellen Misere kommen aber die Tigers besser in diese Partie, der EVL lud sie mit Fehlern im eigenen Drittel auch das ein oder andere Mal zu Chancen ein, was aus Landshuter Sicht glücklicherweise folgenlos blieb. In der elften Minute leistete sich dann aber das Team von Petri Kujala einen Aussetzer im Spielaufbau, der sofort bestraft wurde: Felix Schütz und Nicolas Sauer spielten eine 2:1-Situation gekonnt zur niederbayerischen Führung aus, wobei Ersterer die Scheibe letzten Endes im Tor unterbrachte. Das restliche erste Drittel ist schnell erzählt – Gelegenheiten auf beiden Seiten, jedoch ohne Torerfolg.

Mit einem Knalleffekt ging es in den Mittelabschnitt – Tyler Gron brachte das Landshuter Torgestänge zum Erklingen und läutete so furiose 20 Minuten ein. Felix Schütz auf Marcus Power: ein überragender Pass, ein schönes Tor, 2:0 für den EVL nach 25 Minuten. Man hatte das Gefühl, als hätten die Gäste das Spiel nun im Griff. Dass dem nicht so war, konnte man nur zwei Zeigerumdrehungen später feststellen, als Dominik Bohac sich einen Fehlpass hinter dem eigenen Gehäuse leistete, sodass der Topscorer der Bayreuth Tigers, Ville Järveläinen, seine Farben zurück in diese Partie bringen konnte.

Es ging munter weiter: Wir schrieben mittlerweile die 35. Minute, als die Koproduktion Felix Schütz und Marcus Power erneut zuschlug. Diesmal wurde aber Schütz mustergültig bedient und stellte so den alten Abstand wieder her – 1:3. Teil zwei des Déjà-vus folgte prompt: zwei Minuten später war es nämlich Dominik Meisinger, der den erneuten Anschlusstreffer für die Oberfranken setzen konnte. Zum Ende des Mitteldrittels wurde noch einmal die Stabilität des Pfostens geprüft, diesmal von den Gästen, die dem vierten Tor sehr nahe kamen. Da dieses Unterfangen allerdings bis zur Sirene erfolgslos blieb, ging es mit dem Stand von 2:3 in die zweite Pause.

Im Schlussabschnitt sah es zunächst so aus, als hätten beide Mannschaften ihr Pulver nun verschossen, doch dann ging es nochmal so richtig los: 40 Sekunden lagen zwischen den beiden Toren von Dani Bindels und Tyler Gron. Bayreuth war auf einmal mit 4:3 in Front. Der EVL zeigte sich etwas düpiert von diesem Doppelschlag, war man doch bisher alles in allem die bessere Mannschaft. Die Gäste schüttelten sich nach einigen Minuten und bekamen auch noch unfreiwillige Schützenhilfe in Person des vorherigen Torschützen Tyler Gron, der sich eine vermeidbare zweiminütige Denkpause einhandelte. Als er das Eis wieder betrat, stand es 4:4: Im Gewühl vor Heimtorhüter Wölfl fand die Scheibe irgendwie ihren Weg zu Marcus Power, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Power, Schütz… da fehlt doch noch der dritte Mann der Landshuter Paradereihe – Zach O´Brien sorgte rund drei Minuten nach dem Ausgleich mit einem schönen Solo und einem Lauf um das Gehäuse für die erneute Landshuter Führung. Wieder einmal hatte man das Gefühl als hätten die Dreihelmenstädter das Spiel nun endgültig im Griff und diesmal konnten die Mannen von Leif Carlsson diesen Eindruck auch untermauern: Stephan Kronthaler drosch nur rund eine Minute nach dem Treffer von O´Brien die Scheibe in die Maschen und schraubte das Ergebnis auf 6:4 aus niederbayersicher Sicht – auf den oberfränkischen Doppelschlag folgte der niederbayerische.

Sieben Minuten waren noch auf der Uhr und die Oberfranken bemühten sich trotz dieses spürbaren Nackenschlages noch einmal das Ruder herumzureißen. Der EVL ließ sich die Butter aber nicht mehr vom Brot nehmen – im Gegenteil: Als Petri Kujala zwei Minuten vor der Sirene Marco Wölfl bereits auf die Bank beordert hatte, krönte Marcus Power mit einem Schuss ins leere Gehäuse und seinem dritten Treffer des Abends seine Leistung und die des gesamten Teams. Das 4:7 war der Schlusspunkt einer guten, spannenden und spektakulären Partie.

Der Sieg der Gäste aus Niederbayern ist über 60 Minuten betrachtet verdient. Obwohl Bayreuth stets präsent war und sich Gelegenheiten erspielte, spricht das Schussverhältnis von 43:29 zu Gunsten der Cracks von der Isar am Ende doch eine deutliche Sprache. Vor allem die erste Reihe des EVL um Felix Schütz, Marcus Power und Zach O´Brien hatte wieder großen Anteil am Landshuter Triumph.

Für die Tigers geht es am Sonntag nach Dresden, der EVL empfängt den aktuellen Tabellenführer aus Ravensburg am Gutenbergweg. Es ist also alles angerichtet für ein weiteres tolles Eishockeyspiel – erneuter einziger Wermutstropfen: die fehlenden Fans, die aus einem Spiel wie an diesem Freitagabend mit Sicherheit ein Eishockeyfest gemacht hätten!


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