Wie in Schweden: Die Halskrause muss zur Pflicht werdenKommentar zum Unfall von Adam Johnson
In Schweden sind Halskrausen obligatorisch: Wie hier bei Joel Persson von den Växjö Lakers zu sehen ist. (Foto: dpa/picture alliance)Den genauen Hergang dieses Unfalls zu schildern, wäre gelinde gesagt schwierig. Zu schrecklich ist das, was dort passiert ist – und das auch noch vor den Augen von 8000 Zuschauern, die mit ansehen mussten, was einem noch jungen Menschen widerfahren ist. Wenn es stimmt, was britische Medien leider etwas zu explizit berichten, sind Zuschauer sogar in Ohnmacht gefallen.
Dieser Vorfall ist schlimm und im höchsten Maße traurig. Geradezu niederschmetternd. Doch die Erinnerung an einen ganz ähnlichen Vorfall, der sich vor über 20 Jahren in Schweden ereignete, macht es allerdings noch unerträglicher. Damals hatte der schwedische Verband entschieden, dass auch erwachsene Spieler eine Halskrause tragen müssen – so wie es weltweit für Nachwuchsspieler vorgeschrieben ist.
Warum hat der internationale Verband diese Regelung nicht übernommen? Finnland beispielsweise hat es getan. Es wäre vermessen zu sagen, der aktuelle Unfall hätte sich nicht ereignet, hätte damals die IIHF schon die Regeln angepasst. Denn auch mit diesem Schutz könnten schlimme Dinge passieren. Unfälle, gerade die schlimmsten, ereignen sich, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, mit denen in der Fülle vorher kaum zu rechnen ist. Und dennoch müsste in einem ersten Schritt der DEB und die DEL reagieren und die Halskrausen verpflichtend einführen. Und die IIHF sollte schnell nachziehen. Denn schon zwei Vorfälle dieser Art sind zu viel. Und selbst, wenn die Wahrscheinlichkeit solcher Unfälle gering ist – wenn es eine Schutzmöglichkeit gibt, sollte sie auch wahrgenommen werden. Erwachsen oder nicht – die Spieler müssen geschützt werden.