Wie ich es sehe ... die Hockeyweb-Kolumne von Werner Nieleck
Der Fan kam am Montag beim Zeitungsaufschlagen aus dem Staunen nicht
mehr heraus. Da hat doch jeder Verein mit Ausnahme von Augsburg und Nürnberg
die gleiche Anzahl von Spielen auf dem Konto. Sieht richtig komisch aus, so
übersichtlich und gewöhnungsbedürftig. Genug gelästert für diese Woche, und
wenden wir uns ernsteren Themen zu!
Denn was mir heute noch auffiel, war das Desinteresse der Kölner
Zeitungen an „ihren“ Haien, die immerhin am Sonntag Tabellenführer
Hannover ärgerten und beim 8:5 drei Punkte aus der TUI-Arena entführten,
nachdem sie noch wenige Tage zuvor dem Duisburger Schlusslicht zwei Zähler
überlassen mussten und froh sein konnten, überhaupt zu einem Punktgewinn zu
gelangen. Heute reist die Kölner „Karawane“ nach Krefeld, und es
findet sich, soweit ich es überblicken kann, keine einzige Zeile in den
Gazetten der Domstadt. Mal sehen, wie die Truppe auf ihrer Weiterreise nach
Nürnberg und Straubing journalistisch begleitet wird.
Dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall. Treten die Kölner fünfmal
in fremden Stadien auf, müssen die leidgeprüften Duisburger in diesen Tagen
genau so viele Male hintereinander in der heimischen Eissporthalle auflaufen. Heute
geht es (endlich) gegen die Düsseldorfer. Es ist übrigens das einzige Mal in
der Saison, bei welchem die Vertreter beider Nachbarstädte gegeneinander
antreten.
Besonders im Zusammenhang mit den Zuschauerrückgängen plädiere ich noch
einmal mit allem Nachdruck dafür, schon in der nächsten Saison Regionalpaarungen
zu bevorzugen und endlich das unverständliche System mit irgendwelchen
Platzierungen von Spielzeiten, die schon in der Geschichte ihren Platz gefunden
haben, ad acta zu legen. Die Verantwortlichen sollen nach dem abgeänderten
Adenauer´schen Motto vorgehen: „Was kümmert uns die dämliche Übereinkunft
aus der Vergangenheit, wenn wir es jetzt besser wissen?“
Daher sollten unbedingt viermal gegeneinander antreten:
Hamburg und Berlin gegen Hannover und Wolfsburg
Hannover gegen Hamburg, Berlin und Wolfsburg
Kassel gegen Frankfurt, Iserlohn und Hannover
Frankfurt außerdem gegen Mannheim, Iserlohn und Hannover
Mannheim gegen Frankfurt und Nürnberg
alle NRW-Vereine gegeneinander
alle bayerischen Vereine gegeneinander
Ich schlage vor, dass nur zweimal gegeneinander folgende Teams
auflaufen:
Hannover gegen Ingolstadt, Straubing, Köln und Krefeld
Hamburg gegen Ingolstadt, Straubing, Duisburg und Nürnberg
Berlin gegen Frankfurt, Köln, Iserlohn und Augsburg
Wolfsburg gegen Düsseldorf, Mannheim, Ingolstadt und Duisburg
Kassel gegen Straubing, Augsburg, Köln und Ingolstadt
Frankfurt gegen Berlin, Duisburg, Krefeld und Köln
Mannheim gegen Duisburg, Wolfsburg, Iserlohn und Düsseldorf
Iserlohn gegen Nürnberg, Berlin, Mannheim und Straubing
Köln gegen Berlin, Hannover, Kassel und Frankfurt
Duisburg gegen Mannheim, Frankfurt, Hamburg und Wolfsburg
Düsseldorf gegen Wolfsburg, Nürnberg, Augsburg und Mannheim
Krefeld gegen Augsburg, Nürnberg, Frankfurt und Hannover
Straubing gegen Hamburg, Hannover, Kassel und Iserlohn
Ingolstadt gegen Hamburg, Hannover, Wolfsburg und Kassel
Augsburg gegen Krefeld, Kassel, Düsseldorf und Berlin
Nürnberg gegen Iserlohn, Düsseldorf, Krefeld und Hamburg
Dass es hier auch noch kleinere „Härtefälle“ gibt, streite
ich erst gar nicht ab. Ich brauche bloß auf Frankfurt zu schauen. Jedoch halte
ich den vorgenannten Vorschlag (ich hoffe, ein paar andere auch) für wesentlich
attraktiver als den jetzt praktizierten. Es geht einfach nicht, dass zum
Beispiel Duisburg nur jeweils zweimal auf seine Nachbarn Krefeld und Düsseldorf
trifft. Das ist ganz einfach Unfug, den man schleunigst abschaffen muss!