Straubing Tigers gewinnen Heimspiel zum SaisonauftaktStefan Loibl: „Es war Wahnsinn“
Stefan Loibl von den Straubing Tigers. (Foto: dpa/picture alliance)„Es war Wahnsinn“, sagte Stefan Loibl nach dem Spiel und meinte weiter: „Ich war sehr heiß auf das erste Spiel der Saison. Ich war auch sehr nervös und aufgeregt. Es waren viele Emotionen dabei. Zum Glück ist der Saisonstart für uns geglückt. Ich glaube, wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt über 60 Minuten und haben verdient gewonnen.“ Es ist schon etwas überraschend, dass ein inzwischen gestandener DEL-Spieler noch nervös werden kann. Dazu sagte Loibl: „Saisonstart, erstes Spiel, Derby. Man freut sich den ganzen Sommer drauf, da ist eine gewisse Nervosität da, aber das ist nichts Schlimmes. Ich glaube, das ist ganz gut und auch ein gutes Zeichen, dass man mit Leidenschaft dabei ist.“
Straubing spielt, Ingolstadt trifft
Es war ein erstes Drittel, wie man es sich wünscht, mit einem Schönheitsfehler für das Heimteam. Dabei hatten diese die deutlich besseren Chancen. Zweimal rettete das Metall und vor dem Tor von Timo Pielmeier brauchte man einige Male einen Feuerlöscher. Doch die Oberbayern erzielten das einzige Tor im Abschnitt und das auch noch nach einem Angriff, der abseitsverdächtig wirkte. Was schade für die Hausherren war, war natürlich wunderbar für die zahlreich angereisten Gästefans. Straubings Stefan Loibl erinnert sich: „Wir sind im ersten Drittel sehr gut gestartet und haben den Ingolstädtern am Anfang gar nichts gegeben. Die gehen dann mit einem sehr glücklichen Tor in Führung. Das hat uns dann etwas den Rhythmus rausgenommen.“ Maury Edwards hatte noch die Riesenchance zu erhöhen, doch gegen sein altes Team bekam er den Puck in der entscheidenden Sekunde nicht kontrolliert.
Erikssons Zeitgefühl
Im Mitteldrittel machten die Tigers genauso weiter und drehten das Spiel. Zunächst ein Hammer von Heimkehrer Marcel Brandt, dann die Führung aus dem Slot durch Stefan Loibl und 2,7 Sekunden vor der zweiten Pause legte Fredrik Eriksson nach. Rundum sprangen die Fans auf und riefen mit der ablaufenden Uhr im Blick: „Schieß“. Doch Eriksson zog keine Miene und schloss eiskalt ab. Beim Tor von Stefan Loibl fiel der für ihn auffällige Torjubel auf und das hatte seine Gründe: „Ich war heute mit sehr viel Emotionen dabei und da ist natürlich auch etwas Last von mir abgefallen. Und ich hab mich riesig gefreut, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte.“ Die Schanzer hatten zwei sehr gute Chancen, doch zweimal schnappte Goalie Jeff Zatkoff zu. Nicht nur Loibl ist ihm dankbar: „Es war sehr wichtig für uns, dass er uns da im Spiel gehalten hat. Er hatte ein paar sehr gute Saves und wir haben das dann belohnen können, als wir unsere Tore gemacht haben.“ In der Pause lautete die Frage: Kann Straubing so stark weiterspielen oder holen sich die Ingolstädter doch noch den Sieg?
Diese Situation beschreibt Stefan Loibl so: „Wir sind mit einer 3:1-Führung in die zweite Pause gegangen und haben uns in der Pause gesagt, dass wir uns das heute nicht mehr nehmen lassen. Ich glaube, wir haben dann sehr clever gespielt und haben denen sehr wenig gegeben. Wir haben dann zwar noch eins bekommen, sonst hatten die nicht mehr viel und wir haben das sehr gut nach Hause gespielt.“ Die Oberbayern gaben noch mal Gas und richtig brenzlig wurde es, als Straubing mit zwei Mann auf der Strafbank saß. Wobei die zweite Strafe schade war, doch heutzutage wird nahezu jeder Open-Ice-Hit gepfiffen. Dabei will das eigentlich jeder Fan sehen. Mit Ablauf der ersten Strafe fiel der Anschluss. Doch auch das Team aus dem Gäuboden kam noch zu einem Überzahltreffer, der dann auch einen Strich unter das erste Saisonspiel zog. Bester Spieler der Tigers wurde Marcel Brandt. „Das war heute absolut verdient. Er hat heute gefühlt 100 Torschüsse gehabt und hat so ein überragendes Spiel gemacht. Er war heute unser bester Mann“ bestätigt auch Stefan Loibl.
Tore: 0:1 (16:47) Vili Sopanen (Laurin Braun), 1:1 (21:29) Marcel Brandt (Kael Mouillierat), 2:1 (37:41) Stefan Loibl (Mike Connolly), 3:1 (39:58) Fredrik Eriksson (Kael Mouillierat), 3:2 (49:13/PP) Tyler Kelleher (Ville Koistinen), 4:2 (55:15/PP) Jeremy Williams (Fredrik Eriksson).
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe, Lasse Kopitz; Linienrichter: Kilian Hinterdobler, Marius Wölzmüller.
Strafminuten: 8:6 (4:0, 0:4, 4:2).
Zuschauer: 4893.