Metro Stars: Erster Arbeitstag von Butch Goring
Aufholjagd mit Happy-EndMit einer Stunde Verspätung landete Butch Goring auf dem Düsseldorfer Flughafen. Der neue Trainer der DEG Metro Stars hatte in Paris seinen Anschlussflug nach Deutschland verpasst. Trotzdem wirkte der 54-Jährige bei seinem ersten Auftritt an der Brehmstraße gut gelaunt und motiviert. „Wir haben eine gute Mannschaft beisammen, sonst hätte ich den Job nicht angenommen. Ich halte sogar die Meisterschaft für möglich“, sagte der Kanadier forsch. Bereits 2002 hielt er Wort, als er die schwächelnden Krefeld Pinguine übernahm und den DEG-Lokalrivalen sogar zum ersten Titel seit 51 Jahren führte. „Aus dieser Zeit kenne ich die große Rivalität zwischen Düsseldorf, Köln und Krefeld. Diese Duelle sind genauso wie das Stadt-Duell in New York zwischen den Rangers und den Islanders“, verriet Goring, der mit den Islanders vier Mal als Spieler den Stanley Cup gewann und grinste. „Jetzt bin ich auf der richtigen Rheinseite angekommen.“
Vor seinem ersten Einsatz als neuer Trainer am Freitag bei den Wolfsburg Grizzly Adams kennt der 1241fache NHL-Profi noch nicht viele Dinge über seine neue Truppe. „Ich habe zwar die DEL aus Amerika verfolgt, kenne aber nur wenige Spieler. Gearbeitet habe ich noch mit keinem“, sagt der neue Mann hinter der Bande, der von seinem Co-Trainer Walter Köberle mit allen nötigen Informationen gefüttert wird. Deshalb will Goring an der derzeitigen Taktik (noch) nichts verändern. „Ich muss mir erst ein Bild von den Stärken und Schwächen machen und entscheide dann, welches System das richtige für die Jungs ist. Normalerweise bevorzuge ich den aggressive und offensive Spiel“, betont der Kanadier. „Im Vordergrund steht zuerst der Sieg, dann die Art und Weise. Aber mir ist ein 7:6 lieber als ein 2:1. Zum Glück haben wir in der nächsten Zeit viele Spiele, darin kann man am besten die Stärken und Schwächen der Profis analysieren.“
Die Spieler sind indes froh, dass sich das Thema Trainer endlich geklärt hat. „Jetzt geht es aufwärts. Ich finde es gut, dass wir nun alle bei Null anfangen. Der Trainer kennt das Team nicht und umgekehrt“, sieht Mike Pellegrims optimistisch in die Zukunft. „ So muss sich jeder im Trainer beweisen.“ Ähnlich sieht es Eric Dandenault: „Wenn du einen Coach hast, der vier Mal den wichtigsten Titel im Eishockey gewonnen hat, hast du direkt großen Respekt.“
Die Basis für eine positive Zukunft ist gelegt, jetzt müssen nur noch die nötigen Punkte her. Zumindest in der Vorstandsetage ist man wieder bescheidener geworden. Nach dem Trainertausch korrigierten die Metro Stars die Ambitionen für die laufende Saison. Im Vorstand spricht keiner mehr von einem möglichen Titelgewinn. „Es ist illusorisch davon zu sprechen“, weiß Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp. „Wir haben einen Feuerwehrmann geholt, der hoffentlich viel aus der Mannschaft herausholen kann. Ich bin froh, wenn wir zunächst die Playoffs schaffen. Alles andere warten wir ab.“