Krefeld Pinguine feiern Erfolg gegen AugsburgDer Beginn einer neuen Ära?
Mike Mieszkowski erzielte zwei Tore für die Krefeld Pinguine. (Foto: dpa)Am Wochenende der Entscheidung trafen die Krefeld Pinguine zunächst auf die Augsburger Panther, gegen die man sich schon zweimal nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen geschlagen hatte geben müssen. Zwar lag auf der Partie nicht die Bedeutung des Auswärtsspiels am Sonntag in Straubing, aber ein zweiter Heimsieg „in Serie“ wäre sicher eine hervorragende Bestätigung des von Trainer Rick Adduono gepredigten „Wir können es schaffen“ gewesen.
Ob nun die neue Ära in den USA oder der internationale Tag der Pinguine mit dafür verantwortlich war, dass den Frackträgern zum ersten Mal in der Saison zwei Heimsiege hintereinander gelangen, sei dahingestellt. Manch einer im Stadion mag sich in der dritten Spielminute gefragt haben, „wieviel Pech kann eine Mannschaft haben?“, als beim ersten Augsburger Angriff ein Pinguin über seine eigenen Füße fiel –und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison—und sich so eine 2:1-Situation für die Panther ergab, die diese mit dem 1:0 abschlossen—Niklas Treutle war machtlos. Die Pinguine schienen unbeeindruckt, spielten weiter im Angriffsmodus und erarbeiteten sich leichte Vorteile. Wenige brenzlige Situationen vor Treutles Tor waren mehr die Folge von für die Pinguine sehr unglücklich springenden Scheiben. Erst in Unterzahl in Minute 14 kamen sie wirklich unter Druck, von dem sie sich nach einer Minute dank einer Strafzeit für die Panther befreien konnten. Ihrerseits dann in Überzahl, hämmerte Mark Mancari den Puck vom Bullykreis oben rechts in den Winkel zum 1:1-Ausgleich. So ging es in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt setzten die Niederrheiner ihre Offensive fort und belohnten sich durch eine feine Einzelleistung von Nick St. Pierre, der nach längerer Verletzungspause wieder mitmischte und dessen Schuss von Mike Mieszkowski zur 2:1-Führung abgefälscht wurde. Nun ging es Schlag auf Schlag. Zwei Minuten später musste Treutle wieder einen unglücklichen Abpraller aus den Maschen holen, aber diesmal hatte Fortuna Mitleid mit den Pinguinen. Weitere zwei Zeigerumdrehungen später musste Jonathan Boutin die Scheibe aus seinem Netz holen, nachdem sie nach einem Mieszkowski-Schuss von der Plexiglasbande in seinen Rücken zurückgeprallt und dann ins Tor gekullert war. Jetzt kamen die Pinguine richtig in Schwung. In der 31. Minute geriet Augsburg erneut in Unterzahl, und kurz vor deren Ende brauchte Dragan Umicevic am langen Eck die Scheibe nach schönem Zuspiel von Tim Hambly nur noch über die Linie drücken. Beim nächsten Angriff vergaben die Krefelder das 5:2 und damit die Vorentscheidung.
Die erzielte Marco Rosa zwar in Minute 42, als er fast von der Torlinie aus Boutin die Scheibe durch die Schlittschuhe schoss. Benjamin Meisner ersetzte seinen Kollegen, der aber nicht mehr Pech gehabt hatte als sein Krefelder Gegenüber. Umicevic vergab bei einem Konter gegen die nun agileren Panther die Chance, den Sack zu zu machen, und so ermöglichte ein überflüssiger Puckverlust im eigenen Drittel den Bayern das 3:5 in Minute 52. Wieder gerieten die Panther in Unterzahl und für 75 Sekunden sogar in doppelte Unterzahl, aber Fortuna war längst wieder auf Seiten der Fuggerstädter. Ein reguläres Krefelder Tor konnte nicht anerkannt werden, da ein Schiedsrichter zu schnell abgepfiffen hatte, dann wollte die Scheibe nicht mehr ins Tor, und gerade als Augsburg wieder komplett war, rutschte Treutle ein Schuss von Justin Shugg durch. Trotz dieses Fehlers war Treutles Anteil am Erfolg erheblich, seine tolle Paraden im Schlussdrittel hielten den insgesamt verdienten Sieg der Pinguine fest. Angesprochen auf seine Gefühlslage nach dem 0:1 sagte er: „Im Saisonverlauf war es schon häufiger so, dass wir gut und solide angefangen haben, und dann gibt es einen Fehler, einen Stolperer, und der Gegner steht allein vorm Tor. Das ist für einen Torwart natürlich extrem unangenehm, aber wir hatten heute die Energie und waren nach vorne auch recht unangenehm für den Gegner, was wir häufig haben vermissen lassen, und wenn wir dann fünf Tore schießen, dann gewinnen wir auch die Spiele.“ Mark Mancari, der das wichtige 1:1 erzielte, beurteilte das Spiel wie folgt: „Uns ist eine Riesenlast von den Schultern gefallen. Die Mannschaft spielt wirklich gut. Wir tun, was wir können, um in die Play-offs zu kommen. Ich bin froh, dass ich heute meinen Teil dazu beisteuern konnte. Ich spiele jetzt auf einer anderen Position und bin in der Lage, meine Schusskraft einzusetzen, und das hilft. Meine Schüsse sind eine meiner Stärken, und Rick (Adduono) und die Jungs sagen mir, ich soll schießen, wann immer sich die Chance ergibt, und das will ich tun, und hoffentlich werden meine Schüsse auch weiterhin im Tor landen.“
Krefelds Coach Rick Adduono lobte Arbeit und Kampfmoral seiner Pinguine: „Niklas Treutle war sehr gut heute und hat besonders im dritten Drittel sehr gut gehalten. Wir haben gut Überzahl gespielt, wir haben gut geschossen und vor allem im Torbereich gut gekämpft. Die Fans waren wieder eine Super-Unterstützung, und das ist sehr wichtig, denn wir brauchen die Fans, wenn wir die Play-offs erreichen wollen.“
Tore: 0:1 (3.) Hafenrichter (Mackay, Dinger), 1:1 (17.) Mancari (Pietta, Klubertanz) PP1, 2:1 (24.) Mieszkowski (St. Pierre, Orendorz), 2:2 (26.) Parkes (Rekis, Stieler), 3:2 (28.) Mieszkowski (Kretschmann, Vasiljevs), 4:2 (33.) Umicevic (Hambly, Little) PP1, 5:2 (42.) Rosa (Vainonen, Little), 5:3 (52.) Cundari (Shugg, Trupp), 5:4 (59.) Shugg (Guentzel). Strafen: Krefeld 4, Augsburg 10 + 10 (Guentzel). Schiedsrichter: Aumüller – Hunnius. Zuschauer: 4081.