Frankfurt Lions akzeptieren den Lizenzentzug und scheiden aus der DEL aus

Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Markus Jocher bleibt ein "Löwe"
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Nun ist es traurige Realität. Wenn im September die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in ihre Saison startet werden die Frankfurt Lions fehlen. Nachdem am 28.05. der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eröffnet wurde, kämpften die Frankfurt Lions fünf Wochen ums Überleben. Heute gab Siggi Schneider, Vorstandsvorsitzender der SSD AG, bekannt, dass der Kampf verloren worden ist. Dabei hatte es zwischenzeitlich anders ausgesehen. Am 23.06 hatten die Hessen optimistisch bekannt gegeben, dass fristgerecht alle erforderlichen Nachweise erbracht worden sind und die Unterlagen zum Lizenzprüfungsverfahrens eingereicht wurden. Die Lizenzerteilung, so hieß es, sei nun nur noch Formsache. Vergangene Woche ereilte Frankfurt die schockierende Nachricht, dass die Lizenz entzogen wurde, weil die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gemäß der Lizenzordnung der DEL nicht nachgewiesen konnte. Die letzte Möglichkeit, doch noch in der DEL starten zu können, wäre gewesen, das Schiedsgericht anzurufen und Widerspruch einzulegen. Genau darauf verzichten die Lions und damit steht endgültig fest, dass es im kommenden Jahr kein DEL Eishockey in Frankfurt geben wird.

„Zurückblickend sind wir sehr optimistisch angetreten. Heute sind wir alle sehr enttäuscht. Es ist ein trauriger Tag für die Mitarbeiter, die Fans und all diejenigen, die zu den Lions gestanden haben“, sagte ein niedergeschlagener Siggi Schneider. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Herr Rechtsanwalt Fabio Algari, erklärt, warum die Lions auf den Gang vor das Schiedsgericht verzichten: „Man muss zwei Punkte unterscheiden. Der eine ist, ob man zu Beginn der Saison die erforderlichen Gelder zur Verfügung hat, der andere ist, hat man auch noch im Laufe einer langen Saison genügend in der Kasse, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Letztendlich kann ich sagen, dass man nicht so viel Geld braucht, um in die Saison zu starten, aber um eine Saison zu spielen, dafür benötigt man viel mehr Sicherheiten. Ein Anruf beim Schiedsgericht hätte nichts genutzt, nicht weil er kein Erfolg gehabt hätte, viel mehr geht es darum, dass man bei Erfolg auch hätte starten müssen, und dafür fehlen einfach zwischen 500.000 EUR und 1 Millionen Euro, um eine weitere Saison sicherzustellen. Es wäre bitter gewesen zu starten, um in 4 Monaten festzustellen, dass man keine Gelder mehr besitzt. Nach dieser Entscheidung wird nun aller Voraussicht nach das Insolvenzverfahren eröffnet. Zuvor müssen alle Spielerverträge, Mietverträge und sonstige bestehenden Verträge aufgelöst werden. Daher kann die Eröffnung noch ein paar Wochen dauern“.

Lions Boss Siggi Schneider bestätigte: „Die Last der Zukunft war einfach zu erdrückend. Es wäre ein Himmelfahrtskommando gewesen zu starten. Dennoch wären wir gestartet, wenn wir die Lizenz erhalten hätten. Nicht umsonst hätten die Gesellschafter für 1,8 Millionen Euro gebürgt. Nachdem die Liga aber noch einmal 600.000 EUR forderte, waren wir uns einig, dass die Grenze überschritten ist. Nach 5,2 Millionen Euro, die wir bis heute privat eingezahlt haben, ist Schluss“.

Ob und in welcher Form es weiterhin Eishockey in Frankfurt geben wird, ist zum heutigen Tag unklar. Die Young Lions sind startberechtigt für die Regionalliga West, obwohl sie sich sportlich für die dritte Liga (Oberliga West) qualifiziert hatten. „Ich werde in den nächsten Tagen mit den Verantwortlichen der Young Lions sprechen. Dann sehen wir weiter“, kündigte Schneider Gespräche an. Ob er persönlich weiterhin zur Verfügung steht wollte Schneider nicht kommentieren. „Ich kann lediglich sagen, dass ich alles dafür unternehmen werde, dass es die Young Lions auch kommende Saison gibt“, sagte Schneider abschließend. (Frank Gantert)


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