Eisbär Marcel Noebels: "Vielleicht bin ich ja bald wieder da!" Trainingscamp: Silberheld kämpft bei den Boston Bruins um einen NHL-Vertrag
Will in die NHL: Marcel Noebels von den Eisbären Berlin. (picture alliance/Beautiful Sports, picture alliance/Annette Riedl/dpa)Das war dann also für Marcel Noebels bei den Eisbären. Zumindest vorerst. Den olympischen Silberhelden von Pyeongchang zieht es zu den Boston Bruins. Der NHL-Champion von 2011 lud den 26-Jährigen ins Trainingscamp ein. Der Nationalstürmer will sich seinen Traum von der besten Eishockey-Liga der Welt erfüllen.
Ein bisschen Wehmut ist für Noebels schon dabei. Gerade nach den Spielen in der Champions Hockey League (CHL) im legendären Wellblechpalast. Trotz der Niederlagen gegen Zug (3:5) und Brünn (2:3). „Der Welli ist immer etwas Besonderes. Dort zu spielen, das ist schon cool“, erklärt der Stürmer, der in der Saisonvorbereitung eine tolle Frühform zeigte. Die Lücke, die Noebels hinterlässt, ist vor dem Saisonstart am 14. September gegen Meister Red Bull München (19.30 Uhr, Mercedes-Benz-Arena) groß. Der Weg nach ganz oben soll für den Stürmer notfalls auch über die unterklassige AHL gehen (Hockeyweb berichtete). Dennoch, niemals geht man so ganz. Noebels hat noch mehr als nur einen Koffer in Berlin. Der Vertrag beim achtmaligen DEL-Meister ist stillgelegt.
Vielleicht war das Spiel gegen Brünn für lange Zeit sein letzter Auftritt für die Eisbären. „Vielleicht bin ich auch bald wieder da“, weiß Noebels, dass das Abenteuer USA auch schnell wieder beendet sein kann. 2011 hatte er sogar einen Dreijahresvertrag bei den Philadelphia Flyers unterschrieben, kam in der NHL aber nie zum Einsatz. Seine Bären sieht Noebels auch ohne ihn für die kommende Spielzeit gut gerüstet. Was am neuen Cheftrainer Clement Jodoin liegt. Vorbei die Zeit, als der Puck nach vorne gedroschen wurde und alles hinterherjagte, um die schwarze Scheibe im gegnerischen Drittel zu sichern. Der kanadische Eishockey-Lehrer bevorzugt eher die feine Klinge. „Unter Clement Jodin wollen wir die Scheibe am Schläger halten, dann mit viel Geschwindigkeit ins Drittel kommen. Wir wollen die Aufgaben spielerisch lösen. Das ist unser Ding“, erklärt Noebels. Erstmal aber zieht er sein Ding in Boston durch. Hockeyweb wünscht dafür alles Gute!