Martinec und Strakhov vor einer schweren AufgabeHannover Scorpions

Am liebsten natürlich am Ende der nächsten Saison wieder vor den Hannover Indians platzieren, zu denen, so Stichnoth, mittlerweile gute Beziehungen, besonders im Nachwuchsbereich, bestehen - auch wenn man sich als Rivalen sieht.
Stichnoth: „Sie waren im letzten Jahr wirklich besser als wir. Das muss man anerkennen. Trotzdem soll es für uns ein Ausrutscher gewesen sein.“ Ziel zwei wird sein, sich wieder der DEL 2 zu nähern. Mehr nicht, denn auf keinen Fall will man sich zu schnell in finanzielle Abenteuer stürzen. Alles soll kaufmännisch abgesichert sein und gerne darf es auch ein Jahr länger dauern. Scorpions-Gesellschafter Uplegger: „Wir geben keinen Cent mehr aus als wir einnehmen. Alles muss gut geplant und sinnvoll sein. Wir orientieren uns in der Gesellschafterstruktur am sportlichen Platzhirsch in Hannover, den 96ern, und warum sollen wir nicht auch in diesem Fall lernen.“
Ein weiterer Grund, sich in Langenhagen für die beiden Ex-DEL-Spieler zu entscheiden ist die gute Vernetzung der beiden. Alleine Andrej Strakhov, trat in zwanzig Jahren für 12 verschiedene Vereine in acht Ligen an. In seiner Vita tauchen u.a. Freiburg, Frankfurt, Augsburg, Ingolstadt und München auf, später Wolfsburg und Rosenheim und zwischendurch als extreme Abwechslung Khabarowsk in der KHL, direkt an der chinesischen Grenze gelegen. 319 DEL-Spiele, 581 Zweitligaspiele sowie 68 Begegnungen in der ersten russischen Liga.
Martinec, Sohn des legendären Vladimir Martinec, geboren in der tschechischen Eishockeyhochburg Pardubice, kann mit 631 DEL-Spielen und 207 Zweitligaspielen in nur acht Vereinen aufwarten.
Interessant wird sein, welchen Wert Martinec auf das physische Spiel legt. Er war selbst ein Spieler, der sich und seine Gegner nicht schonte. Dazu Marco Stichnoth: „Es hat immer genervt, gegen ihn zu spielen, und ich habe mich immer aufgeregt. Aber er bringt all das mit, was wir gesucht haben.“ Martinec selbst hat es geschafft, in jeder Saison, bei mindestens eingesetzten 45 Spielen, jeweils weit über 100 Strafminuten zu kassieren.
Die erste Aufgabe für die beiden Neuen wird sein, sich einen Überblick über den vorhandenen Kader zu verschaffen. Aktuell sind zehn Spieler mit Verträgen ausgestattet: Die Verteidiger Florian Spelleken, Robin Thomson und Jannik Weist sowie die Angreifer Sachar Blank, Stefan Goller, Deon Jones, Christoph Koziol, Daniel Lupzig, Robin Marek und Robin Ringe.
Somit bleibt noch genug Platz für oben und beide wollen so schnell wie nur möglich den Kader auffüllen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung junger Spieler gelenkt werden soll. Stichnoth: „Die Zusammenarbeit mit Kassel verlief sehr gut. Unser Keeper Hertel wurde sogar Zweitligameister, was uns natürlich stolz macht. Wir werden mit Kassel prüfen, wo wir jeweils noch besser werden können.“