Aliens verlieren Bad Nauheim – Spielerkarussell dreht sich
Aliens verlieren Bad Nauheim – Spielerkarussell dreht sichVor allem im ersten Drittel ging das Konzept der Ratinger auf: Aus einer kontrollierten Defensive heraus attackierten sie den Gegner früh und erspielten sich zahlreiche Chancen gegen den haushohen Favoriten. Selbst in Unterzahl konnten die Ice Aliens überzeugen und ließen nur wenige Möglichkeiten der Gäste zu. Torhüter Torsten Schmitt zog sich beim Aufwärmen eine Zerrung zu, so dass Bastian Jakob im Kasten der Außerirdischen stand und eine ordentliche Leistung ablieferte. So ging es beim Spielstand von 0:0 in die erste Pause.
Im zweiten Drittel drangen die Ice Aliens weiterhin auf einen Treffer gegen die Hessen, doch die Routiniers der Roten Teufel schlugen nun eiskalt zu. Zweimal traf Tobias Schwab für Bad Nauheim in Unterzahl und brachte sein Team damit auf die Siegerstraße. Dennis Cardona und Alexander Althenn trafen außerdem für die Gäste zum 0:4 aus Ratinger Sicht. Die Außerirdischen zeigten jedoch Moral, kamen mit ihrer Rumpftruppe auch im Mittelabschnitt zu guten Chancen, darunter ein Lattentreffer durch Marc Höveler. Die Teufel präsentierten sich jedoch ganz im Stil eines Favoriten deutlich abgeklärter und schnörkelloser vor dem Tor von Bastian Jakob. Zwar fiel die Führung zur zweiten Pause etwas zu hoch aus, war jedoch keineswegs unverdient.
In den letzten zwanzig Minuten ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Zwar warfen die Ice Aliens noch einmal alles nach vorn, trafen zweimal durch Arthur Tegkaev, doch den Rückstand konnte das Team von Trainer Markus Weingran nichts mehr aufholen. Schwab und Althenn trafen nochmals für die Kurstädter, die damit Platz 2 in der Oberliga West eroberten.
Die Fans waren dennoch mit ihrer Mannschaft zufrieden, verabschiedeten die Spieler nach dem Abpfiff mit Applaus. Schließlich agierten die Außerirdischen mit nur zwei Reihen gegen einen vollzählig angetretenen Profikader der Roten Teufel und lieferten eine kämpferische Leistung bis zur letzten Minute ab. Auf Ratinger Seite fehlten neben Werner, Pilling und Kruminsch auch Spauszus, Schiefner, Fischbuch und Goalie Torsten Schmitt.
Am Dienstag kommt es am Ratinger Sandbach zum mit Spannung erwarteten Halbfinale im NRW-Pokal zwischen den Ice Aliens und dem Herner EV. Erstes Bully ist um 20 Uhr. Aliens-Trainer Markus Weingran hofft auf eine Rückkehr von Dennis Fischbuch, der am Sonntag noch an einer Grippe laborierte. Außerdem werden vier Spieler aus dem Düsseldorfer DNL-Kader zur Verfügung stehen, die nicht nur für Entlastung sorgen sondern in den vergangenen Wochen auch durch gute Leistungen überzeugen konnten. Der Sieger des Halbfinales ist nicht nur Gastgeber beim Finale gegen den EV Duisburg, er qualifiziert sich darüber hinaus auch automatisch für die Teilnahme am bundesweiten DEB-Pokal in der Saison 2011/12.
Ab sofort gehen Maris Kruminsch und die Ratinger Ice Aliens getrennte Wege. Der 23-jährige Stürmer, der zu Saisonbeginn von den Moskitos Essen an den Sandbach gewechselt war, wurde immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen und kam bei den Außerirdischen nie richtig in Tritt. Nach seiner Leisten-Operation möchte Kruminsch einen Neustart bei einem anderen Verein versuchen. „Maris hat sich immer korrekt verhalten und aus diesem Grund haben wir beschlossen, ihm keine Steine in den Weg zu legen und einer Vertragsauflösung zugestimmt“, so Michael Krüger, Vorsitzender der Ice Aliens.
Hinter den Kulissen haben die Ice Aliens derweil nicht geschlafen und einen sofortigen Ersatz für Maris Kruminsch verpflichtet. Von den Heerenveen Flyers aus der niederländischen Eredevisie wechselt der 27-jährige Nationalspieler Marco Postma an den Sandbach. In 22 Spielen sammelte er dort 18 Punkte (6 Tore, 12 Vorlagen). Der entscheidende Tipp für diesen Wechsel kam von Aliens-Kapitän Christian Kohmann. „Er hat beim Probetraining einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, so Markus Weingran, Trainer der Ice Aliens. Sollten alle Passformalitäten geklärt sein, dann wird Postma am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel gegen Dortmund erstmals das Trikot der Ice Aliens überziehen.
Seit Anfang der Saison hält sich Torhüter Marc Dillmann, der letzte Saison in Herne spielte, in Ratingen fit. Jetzt haben sich die Verantwortlichen entschieden auch den Spielerpass für den 32-Jährigen zu beantragen. „Mit Blick auf die kommende Saison haben wir beschlossen, Marc Dillmann zu verpflichten. Er ist ein absoluter Routinier, strahlt sehr viel Ruhe aus und kann seine Vorderleute zusammenhalten. In Herne hat er in der letzten Spielzeit bereits gezeigt, dass er zu den besten Torhütern in dieser Klasse gehört“, lobt Markus Weingran die Qualitäten des neuen Ratinger Goalies. „Wenn alles glatt läuft, ist Marc Dillmann ebenfalls gegen Dortmund spielberechtigt.“