Wer setzt sich durch im Duell der Tabellennachbarn?Viertelfinalvorschau: Bietigheim Steelers - Löwen Frankfurt
Ein spannendes Viertelfinale zwischen den Löwen Frankfurt und den Bietigheim Steelers deutet sich an. (Foto: picture alliance / Augenklick/rscp - FRANK HEINEN)Geht man allerdings nach den Zahlen, sieht man zumindest offensiv auch hier einen Vorteil bei den Mannen aus dem Ellental: Mit starken 24,2 Prozent konnten die Steelers die Hauptrunde auf einem starken zweiten Platz in der Powerplay-Wertung abschließen. Hier steht Frankfurt mit 19,6 Prozent auf Platz neun deutlich schlechter da und ist mit sieben Gegentreffern die zweit anfälligste Mannschaft für Gegentore bei eigener Überzahl. Mit 183 Toren erzielten die Steelers 25 Tore mehr als ihr Gegner aus der Mainmetropole. Alleine fünf der Bietigheimer Offensivakteure konnten hier 20 und mehr Tore beisteuern (Riley Sheen, Matt McKnight, Norman Hauner, Brett Breitkreuz und Alexander Preibisch). Punktbester Spieler der Steelers wurde in der Hauptrunde Riley Sheen mit insgesamt 61 Punkten. Auch hier stehen die Löwen mit deutlich weniger Punkten da. Punktbester Löwe ist Kale Kerbashian mit 49 Punkten, von denen er allerdings 38 aus der Lausitz mitgebracht hat, wo er zu Beginn der Saison noch unter Vertrag stand. Stephen MacAulay ist mit seinen 40 Scorerpunkten in 35 Spielen zweitbester Frankfurter Scorer.
Wendet man sich jedoch der defensiven Seite zu, schlägt das Pendel eher in Richtung Frankfurt aus. Mit 141 Gegentoren stellen die Löwen hinter den Kassel Huskies die zweitbeste Defensive der Liga und kassierten ganze 24 Tore weniger als die Steelers.
Ebenfalls mit Spannung zu erwarten ist die Personalentscheidung beider Trainer auf der Torhüterposition. Beide wechselten während der Saison ordentlich durch. Kamen in Bietigheim mit Cody Brenner (Fangquote 91,26%), Jimmy Hertel (87,69%) und Leon Doubrawa (86,77%) auch verletzungsbedingt drei Goalies zum Einsatz, so wechselte Löwen Trainer Franz-David Fritzmeier zwischen seinen beiden Goalies Basti Kucis (90,83%) und dem erneut zum Ende der Hauptrunde stärker werdenden Patrick Klein (89,29%).
Nicht ganz unwichtig zu erwähnen ist zudem das Unterzahlspiel beider Mannschaften. Hier sind allerdings weniger die Platzierungen und Quoten interessant, die bei den Löwen mit Platz neun und 79,9 Prozent sowie bei Bietigheim mit Platz elf und 78 % eher weniger berauschend erscheint, sondern die Anzahl von 12 Shorthandern, die Bietigheim in der Hauptrunde erzielte. Bedenkt man hier die bereits erwähnte Anfälligkeit der Löwen für eben solche Gegentore, könnte dies zu einem Faktor werden.
Personell sind die Frankfurter über die ganze Saison hinweg nicht vom Glück verfolgt gewesen und haben auch aktuell wichtige Ausfälle zu kompensieren, unter anderem Kapitän Adam Mitchell. Trotz alledem ist positiv zu erwähnen, wie die jungen Löwen um Luis Schinko und Mike Fischer ihre Chance eindrucksvoll nutzten und dies mit Sicherheit auch in den Play-offs weiter beweisen wollen. Da die Bietigheim Steelers einer der am Ende der Hauptrunde von Corona betroffenen Clubs gewesen ist, muss man abwarten, wie fit die Mannschaft aus der Quarantäne zurückkommen kann.
Die Tendenz in den letzten drei Spielen zeigt bei beiden Mannschaften nach oben. Sowohl Frankfurt als auch Bietigheim konnten die letzten drei Spiele der Hauptrunde für sich entscheiden.
Fazit: Von den Voraussetzungen und der zusätzlichen Brisanz her kann eine Playoff-Serie wohl kaum spannender sein. Zwar spricht viel, gerade offensiv, für die Steelers, aber in einer der wichtigsten Kategorien, der Defensive, haben die Löwen die Nase vorn. Dieser Faktor und Franz-David Fritzmeier an der Bande der Löwen, der genau weiß, wie er seine Jungs zur rechten Zeit heiß machen kann, werden die Löwen am Ende knapp in die nächste Runde einziehen lassen.
Hockeyweb-Prognose: Die Löwen Frankfurt setzen sich am Ende knapp durch!