Steelers: Derbyniederlage folgte 6:1 gegen Kaufbeuren

Ein Sieg und eine Niederlage sind die Ausbeute von Eishockey-Zweitligist SC Bietigheim-Bissingen am ersten Wochenende nach der Deutschland-Cup-Pause. Beim Derby in Heilbronn unterlagen die Steelers mit 3:5, im heimischen Ellental wurde Kaufbeuren mit 6:1 geschlagen.
Sportliches: Eigentlich war Bietigheim die überlegene Mannschaft in Heilbronn. Besser waren am Ende jedoch die Falken. Sie konterten vor eigenem Publikum den Lokalrivalen geschickt aus.
Wieder einmal musste der SCBB im ersten Drittel einem Rückstand hinterher laufen. Der ehemalige Bietigheimer Wolfgang Kummer hatte im Powerplay getroffen (4.). Aber Calvin Elfring konnte ebenfalls eine Überzahlsituation zum Ausgleich nutzen (8.). Im Mitteldrittel gingen die Steelers dann durch Robert Brezina das einzige Mal in Führung (29.). Der Ausgleich durch Björn Friedl ließ jedoch keine der Minuten auf sich warten (32.). Dennoch war Bietigheim nun das aktivere, gefährlichere Team. Ich Schlussabschnitt folgte schließlich wieder die Zeit der Special Teams. Markus Draxler schoss die Falken in Überzahl in Führung (51.). Als dann erneut Calvin Elfring in Überzahl den Ausgleich schaffte (57.) glaubten eigentlich alle in der Halle schon an Verlängerung. Doch nur 34 Sekunden nach dem 3:3 zeigte Schiedsrichter Breiter eine Strafe gegen Bietigheim und Axel Hackert nutzte die Situation zur erneuten Heilbronner Führung. Die endgültige Entscheidung fiel 51 Sekunden vor dem Ende, als Robert Gratza auf der Strafbank saß.
Gegen Kaufburen hatte das Überzahlspiel dann nicht ganz die überragende Bedeutung, wie noch am Freitag in Heilbronn. Dennoch schafften es die Steelers erneut ihr überragendes Powerplay unter Beweis zu stellen. Zwei der Sechs Steelers-Tore fielen mit einem Mann mehr auf dem Eis. Beide Treffer erzielte Andrej Kovalev mit einer trockenen Direktabnahme aus dem Handgelenk. Der erste Überzahltreffer war nach knapp acht Minuten die Bietigheimer Führung. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war diese Führung etwas glücklich für die Gastgeber. Vor allem die Hintermannschaft inklusive Torhüter Scott Fankhouser zeigte zu Beginn noch einige Schwächen. So ging dem Kaufbeurer Ausgleich durch Patrick Yetman nach 12 Minuten auch ein haarsträubender Abwehrfehler voraus. Noch vor der Drittelpause gelang es jedoch Dion DelMonte sein Team mit akrobatischem Einsatz im zweiten Nachschuss wieder in Führung zu schießen (16.).
Im Mitteldrittel bekam der SCBB das Geschehen dann endgültig in den Griff. Erneut Dion DelMonte (22.) nach einer feinen Einzelleistung und Robert Brezina (33.), nach einer tollen Kombination über Kovalev und Teeple, schraubten das Ergebnis in die Höhe.
Im Schlussabschnitt war dann erneut Brezina nach einem Traumpass von Peter Gulda mit einem Alleingang erfolgreich (50.). Den Schlusspunkt setzte, wie Eingangs schon erwähnt, Andrej Kovalev (54.). Vor allem Michael Wolf und Robert Gratza hatten weitere dicke Möglichkeiten um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.
Stimmen: »Heute hätten beide Mannschaften gewinnen können. Es war alles drin, Kampf und Emotionen«, zog Danny Naud nach der Derbyniederlage Bilanz. »Nach dem 3:3 habe ich eigentlich gedacht, wir können das Ergebnis über die Zeit bringen. Beim 4:3 haben wir aber beim Wechsel geschlafen.«
»Im ersten Drittel war Kaufbeuren gefährlicher als wir, aber wir haben die Tore gemacht», zeigte sich Naud auch über den ersten Abschnitt beim Heimsieg ein wenig skeptisch. »Im zweiten Drittel hatte Kaufbeuren dann nur noch vier Schuss auf unser Tor. Wir haben hervorragend nach vorne und nach hinten gespielt«, war er aber mit dem Rest der Partie zufrieden. Besonders die zweite Reihe hervor. »Kaufbeuren hat mit Yetman, Smith und Masek die beste Reihe der Liga. Unser zweiter Block mit DelMonte, Gratza und Hinterstocker hat gegen die nur ein Gegentor bekommen und zwei Tore selbst geschossen. Die haben sehr gut gespielt.«
Sein Gegenüber Sergej Svetlov hakte das Spiel schnell ab. »Es gibt so Tage. Solche Spiele, an denen nichts läuft, passieren immer mal wieder. Wir haben etwas ausprobiert, das hat nicht funktioniert.«
Kader: Torjäger Darren Ritchie bewegt sich inzwischen wieder ohne Krücken. Er wird nach und nach sein Trainingspensum steigern und soll möglichst am nächsten Wochenende wieder eingesetzt werden.
Mike Dolezal war nach seinem Fingerbruch am Wochenende erstmals wieder mit im Kader kam aber nach der langen Pause noch nicht zum Einsatz.
Allrounder Markus Eberl hat in Heilbronn einen Puck gegen den Kopf bekommen und musste gegen Kaufbeuren mit einer Gehirnerschütterung passen. Wie lange er ausfällt ist noch nicht klar.
Ausblick: »Wir wollen eine Serie anfangen. Nach der letzten Derby-Niederlage haben wir neun aus zwölf Spielen gewonnen«, gibt Trainer Daniel Naud die Marschrichtung der Steelers vor. Um dieses Ziel zu erreichen, will er unbedingt noch einen siebten Ausländer verpflichten. Auch im Hinblick auf die Play-Offs am Ende der Saison. In der letzten Saison hatten die Steelers da ja besonders Pech mit den Verletzungen von Ritchie und Teeple. Um die Serie starten zu können, muss aber zunächst das ganz schwere Heimspiel gegen den EHC Wolfsburg gewonnen werden.
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