Spitzenreiter siegt nach katastrophalem MitteldrittelBietigheim Steelers

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Wie gewohnt startete der Gastgeber mit viel Druck und ließ die Eislöwen zunächst kaum in die Partie kommen. Frederik Cabana und Chris St.Jacques hatten die ersten guten Möglichkeiten zur Bietigheimer Führung, auf der Gegenseite vereitelte Sinisa Martinovic die Bemühungen von Petr Macholda. Die Sachsen kamen zusehends besser ins Spiel und konnten sich immer wieder vor dem Gehäuse der Steelers festsetzen, ohne jedoch Zählbares für sich verbuchen zu können. Es entwickelte sich eine ziemlich ausgeglichene Partie, in der der Vizemeister einen leichten Vorteil für sich verbuchen konnte. Ein Powerplay für die Steelers hätte eigentlich die Führung bringen können. Das Bietigeimer Überzahlspiel war zwar gut, aber entweder nicht konsequent genug oder Peter Holmgren raegierte blitzschnell. Marcel Kahle vergab in der Folge die wohl größte Chance zur Führung, als er völlig frei nur Keeper Holmgren traf. Die Eislöwen zeigten sich bemüht, hatten aber gegen die technisch und spielerisch überlegenen Gäste kaum wirklich Chancen, wenn auch der Kampfgeist stimmte.

Interessant erschien vor allem auch die Strafzeitenwahl des Hauptschiedsrichters. Aus einem eigentlich regelkonformen Check, der höchstens als übertriebene Härte hätte durchgehen können, wurde kurzerhand ein Beinstellen gemacht und die Eislöwen bekamen eine Chance in Überzahl. Ein absolut sehenswerter Konter sorgte jedoch gut drei Minuten vor Ende des ersten Drittels in Unterzahl für die Bietigheimer Führung. Benjamin Hüfner spielte einen langen Pass auf Jason Pinnizotto der mit einem Querpass Chris St.Jacques in Szene setze. Der quirlige Kanadier fackelte nicht lange und schob zum 1:0 Pausenstand ein.

Mit einer Strafe wegen zu vielen Feldspielern auf dem Eis aus dem vorigen Drittel musste die Gastmannschaft die ersten Minuten in Unterzahl verbringen. Dresden hielt dem hohen Druck des Vizemeisters jedoch stand und verhinderte einen weiteren Gegentreffer. Die Steelers hielten den Druck weiter aufrecht und versuchten die Führung schnellstmöglich auszubauen. Doch zuerst wurde der Schuss von Matt McKnight abgefälscht, dann traf Benjamin Kronawitter aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten. Nach vermeidbarer Strafe gegen Mark Heatley befand sich Bietigheim in Unterzahl, doch wieder brachten die Eislöwen nichts Zählbares zu Stande. Zu langsam und zu statisch präsentierten sich die Sachsen im Powerplay. Kaum komplett, folgte die nächste Strafe gegen die Hausherren. Wieder traf es Mark Heatley - und diesmal bedankten sich die Elbflorenzer auch artig für das Geschenk des Schiedsrichters. Auf Zuspiel von Sami Kaartinen und Hugo Boisvert traf Joni Tuominen zum 1:1. Kurz darauf fiel dann sogar die etwas überraschende Führung für die Gäste. Nach einem Fehler in der Rückwärtsbewegung bereitete Eisbären-Leihgabe Jonas Schlenker das 1:2 durch Sebastian Zauner vor. Ein weiterer kapitaler Fehler durch René Schoofs leitete den dritten Eislöwentreffer binnen drei Minuten ein. Carsten Gosdeck erzielte mit dem Schlittschuh das 3:1. Bietigheim bekam in der Folge einen Penalty zugesprochen, Freddy Cabana musste sich mit seinem Versuch aber Peter Holmgren geschlagen geben. Als wäre das noch nicht genug legten die Gäste Treffer Nummer vier nach. Diesmal hieß der Torschütze, nach Vorarbeit von Carsten Gosdeck und Arturs Kruminsch, Marius Garten. Die Hausherren mussten sich nach diesen vier herben Gegentreffern erst einmal erholen und kamen erst in Überzahl wieder wirklich zurück ins Spiel. Markus Gleich hatte die Lücke im Dresdner Defensivverbund gefunden und konnte 4,2 Sekunden vor der Pausensirene zum 2:4 verkürzen.

Trainer Kevin Gaudet schien in der Kabine die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet zu haben, denn diese traten nun wieder offensiver und vor allem deutlich konzentrierter auf. In Überzahl fiel dann der Anschluss für die Schwaben. Dominic Auger vollendete ein Zuspiel über Frederik Cabana und Matt McKnight mit einem tollen Schlenzer in die linke obere Torecke zum 3:4. "Man hat heute deutlich gesehen, warum Bietigeim so weit vorne ist in der Tabelle. Sie haben auch in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf behalten und uns in Schlussphase vor große Probleme gestellt, die wir nicht lösen konnten.", äußerte sich Thomas Popiesch zur Leistung seines Teams im letzten Drittel. Den Steelers war jetzt deutlich anzumerken, dass man hier nicht kampflos aufgeben wollte. Doch auch Dresden wollte die möglichen Punkte nicht einfach wieder hergeben und so entwickelte sich eine kampfbetonte Schlussphase in der die Gastgeber näher am 4:4 waren als die Elbflorenzer am 3:5. Gut eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit setze Steelers-Coach Kevin Gaudet alles auf eine Karte und nahm seinen Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und das Risiko wurde belohnt. Marcus Sommerfeld war es, der in der 59. Spielminute zum umjubelten Ausgleich traf.

Nach diesem aus Bietigheimer Sicht kämpferisch überragendem Schlussdrittel sollte nun in der Verlängerung der Siegtreffer her. Unterstützt von den Fans gelang den Schwaben das kaum für möglich gehaltene. Dominic Auger nahm die Verantwortung auf sich und jagte den Puck nach Zuspiel von Frederik Cabana zum 5:4 Siegtreffer in die Maschen hinter Peter Holmgren.

Eislöwen-Coach Thomas Popiesch resümierte die Partie auf der Pressekonferenz wie folgt: "Der wohl größte Unterschied zwischen beiden Teams waren heute die Special-Teams. Hier waren wir  einfach nicht gut genug und haben gegen das beste Powerplay der Liga zu viel zugelassen. Bietigheim hat das heute deutlich besser gemacht und im Endeffekt verdient gewonnen. Wir haben aber kämpferisch über weite Strecken gegen so ein Topteam gut mitgehalten und daher bin ich nicht vollkommen unzufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft heute Abend" Steelers Coach Kevin Gaudet haderte indes mit den vielen Gegentoren im zweiten Drittel: "Vier Tore in ein paar Minuten kann man einfach nicht akzeptieren. Sowas ist für die Playoffs echt gefährlich. Ich bin froh dass meine Mannschaft trotz der vielen unnötigen Strafen und "Gehirnfürze" einen Weg gefunden hat zu gewinnen."

Statistik: 

1:0 - Chris St.Jacques (Unterzahl-Tor) (Jason Pinizzotto, Benjamin Hüfner) - 17.
1:1 - Joni Tuominen (Überzahl-Tor) (Sami Kaartinen, Hugo Boisvert) - 27.
1:2 - Sebastian Zauner (Jonas Schlenker) - 28.
1:3 - Carsten Gosdeck (ohne Assist) - 30.
1:4 - Marius Garten (Arturs Kruminsch, Carsten Gosdeck) - 34.
2:4 - Markus Gleich (Überzahl-Tor) (Robin Just, Mark Heatley) - 40.
3:4 - Dominic Auger (Überzahl-Tor) (Matt McKnight, Frederik Cabana) - 45.
4:4 - Marcus Sommerfeld (Frederik Cabana, Robin Just) - 59.
5:4 - Dominic Auger (Frederik Cabana, Archie Skalbeck) -62.

Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi

Strafzeiten:
Bietigheim Steelers: 12
Dresdner Eislöwen: 8


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