Halbfinalauftakt geht an den Vizemeister Bietigheim Steelers

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Der Vizemeister begann gewohnt offensivstark und setzte die bayerischen Gäste sofort unter Druck. Ein Überzahlspiel nach gut vier Minuten gab den Schwaben noch mehr Raum zum kombinieren. Das Powerplay blieb jedoch trotz guter Möglichkeiten durch Cabana torlos, Weiman zeigte hier einen klasse Reflex. In der siebten Minute nutzen die Steelers dann aber die Gelegenheit und gingen in Führung. Nach schönem Zuspiel durch Markus Gleich und Justin Kelly verwandelte David Wrigley den bayerischen Defensivverbund in einen aufgescheuchten Hühnerhaufen und netzte trocken zum 1:0 ein (7.). Die Landshuter zeigten sich zunächst geschockt über den frühen Gegentreffer und fanden erst nach und nach wieder zu ihrem Spiel. Dies eröffnete der Mannschaft um Kapitän Adam Borzecki zusätzliche Möglichkeiten, die aber allesamt ihr Ende bei Tyler Weiman fanden. Ex-Steeler Andi Geipel erwies seiner Mannschaft durch eine unnötige Strafzeit einen Bärendienst und der Gastgeber bedankte sich artig für das Geschenk in Form eines Überzahltreffers. Jason Pinizzotto, mustergültig in Szene gesetzt von Justin Kelly und Marcus Sommerfeld, erhöhte auf 2:0 (16.). Der EVL schlug jedoch ebenfalls in Überzahl zurück. Gerade einmal elf Sekunden brauchten die Bayern, bis sich die Lücke für Peter Abstreiter auftat. Gut 30 Sekunden vor der Pause vergab Peter Baumgartner nach schönem Konter von Patrick Jarrett die große Chance zum Ausgleich und so blieb es nach unterhaltsamem ersten Drittel bei einer knappen Führung für die Bietigheimer.

52 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da war es passiert: nach schöner Kombination über Patrick Jarrett und Tobias Draxinger glich der ehemalige Steelers Stürmer PJ Fenton zum 2:2 aus. Im direkten Gegenzug ergaben sich erneut zwei dicke Chancen für die Steelers. Frederik Cabana und Robin Just scheiterten aber jeweils knapp am Keeper der Dreihelmstädter. Bietigheim tat nach wie vor mehr fürs Spiel, wusste seine spielerische Klasse nicht in Tore umzumünzen. Zum einen verteidigten die Niederbayern kompromisslos, aber weitgehend fair und zum anderen fehlte manchmal einfach das Quäntchen Glück. So zum Beispiel bei Marcus Sommerfeld, der bekam am langen Pfosten lauernd die Scheibe zugepasst und hatte freie Bahn aufs Tor, verpasste den Puck aber um Haaresbreite. Pünktlich zur Halbzeit fiel die erneute Führung für die Hausherren. Erneut hatte das Trio Infernale zugeschlagen. Die Vorarbeit von Markus Gleich und Justin Kelly verwertete David Wrigley zum 3:2. Die Niederbayern drückte wieder auf den Ausgleichstreffer, ließen aber ein Powerplay ungenutzt und dann parierte Silo Martinovic gleich zwei Mal glänzend gegen PJ Fenton. Silo, Silo und immer wieder Silo Martinovic. Der Torhüter der Bietigheim Steelers rückte mehr und mehr in den Fokus und stand gerade in der Schlussphase des Mitteldrittels wie ein Fels in der Brandung, zeigte gleich mehrfach klasse Paraden gegen die anrennende Landshuter. 

Der Tabellensechste der Hauptrunde kämpfte verbissen und mittlerweile allen Mitteln gegen die spielstarke Gastgeber. Diese hatten trotz der dünnen Personaldecke weiterhin das Spiel in der Hand, während dem personell deutlich besser gestellten Team um Trainer Toni Krinner langsam die Sicherungen durchbrannten.  Tauchten die bayerischen Gäste doch einmal vor dem Bietigheimer Gehäuse auf, war stets Keeper Martinovic zur Stelle. Landshuts NHL-Haudegen Brad Staubitz jagte René Just derart rüde in die Bande, dass dieser zunächst benommen liegen blieb. Das Schiedsrichtergespann entschied folgerichtig auf eine 2+10 Minuten Strafe und das mittlerweile berüchtigte Bietigheimer Powerplay schlug erneut zu. Der Torschütze, zum dritten Mal an diesem Abend, war David Wrigley. Die Vorarbeit zum 4:2 leisteten Jason Pinizzotto und Marcus Sommerfeld. "David war heute der wichtigste Mann für uns. Vor allem mit Justin Kelly als neuem Nebenmann hat das besser funktioniert als ich zunächst gedacht hatte", freute sich der Bietigheimer Coach zu Recht über den Hattrick seines Top-Scoreres. In der Folge häuften sich die Strafzeiten auf beiden Seiten, weitere Treffer wollten zunächst nicht fallen. Kurz vor Ende der Partie limitierten sich die Gäste einmal mehr durch eine Strafzeit und beraubten sich damit jeglicher Gelegenheit zur Aufholjagd. Der Vizemeister hingegen liess nichts mehr anbrennen und setzte 49 Sekunden vor Ende den Schlusspunkt durch einen Treffer von Frederik Cabana.

Steelers-Coach Kevin Gaudet zeigte sich mit dem Spiel seiner Mannschaft auf der folgenden Pressekonferenz überaus zufrieden: "Wir wussten nicht, ob wir heute nach elf Tagen schon wieder in den richtigen Rythmus kommen. Ich war etwas überrascht dass wir so gut ins Spiel gekommen sind. Die drei Powerplaytreffer waren ausschlaggebend für den Sieg heute. Aber am Samstag geht es im Hexenkessel von Landshut wieder bei Null los." Toni Krinner hingegen haderte vor allem mit der fehlenden Disziplin und dem Teamzusammenhalt: "Ich gratuliere Kevin zum Sieg, zum verdienten Sieg. Wir sind heute nur sehr schwer ins Spiel gekommen. Noch dazu mussten wir drei Unterzahltore hinnehmen. Uns ist es heute nicht gelungen, von der Strafbank fern zu bleiben. Um gegen dieses starke Team mithalten zu können, benötigen wir dringend eine geschlossene Teamleistung und vor allem Disziplin."

Statistik:
1:0 - David Wrigley (Markus Gleich, Justin Kelly) - 6:30
2:0 - Jason Pinizzotto (Überzahl-Tor) (Marcus Sommerfeld, Justin Kelly) - 15:01
2:1 - Peter Abstreiter (Überzahl-Tor) (Paul-John Fenton, Patrick Jarrett) - 17:20
2:2 - Paul-John Fenton (Tobias Draxinger, Patrick Jarrett) - 20:52
3:2 - David Wrigley (Justin Kelly, Markus Gleich) - 29:32
4:2 - David Wrigley (Jason Pinnizotto, Marcus Sommerfeld) - 51:12
5:2 - Frederik Cabana (Markus Gleich) - 59:11

Schiedsrichter: Christian Oswald / Bastian Haupt

Strafzeiten:
Bietigheim Steelers: 14
EV Landshut: 30



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