(E)Isolation… is not good for me!DEL 2 - Round Up

Dabei fing Ihr Wochenende mal so richtig gut an, denn das jüngste Team der Liga zeigte dem durchschnittlich ältesten Team der DEL2, den Bietigheim Steelers, in deren Wohnzimmer, wo der Fuchs die Locken hat und gewann eindrucksvoll mit 5:3. Als Prämie spendierte sozusagen die Organisation gleich zwei Übernachtungen im schönen Schwabenland. Ausgeruht ging es zum zweiten Auswärtsspiel am Wochenende ins Tölzer Oberland. Merke: Zuviel Ruhe ist nicht gut genug – die „gechillten“ Füchse gingen mit 1:7 deutlich bei den Löwen unter – die Busfahrt dürfte sehr lange gewesen sein.
Stichwort Tabellenführer: In dieser zerzupften Spielzeit sind die genannten Steelers jetzt erst einmal trotzdem Tabellenführer. Liegt eben daran, dass man mit Abstand die meisten Spiele absolviert hat – und am durchaus eindrucksvollen Sieg am Sonntag gegen die Aufstiegsanwärter aus der Mainmetropole. Die Frankfurter machten das Spiel, die Steelers die Tore und gewannen locker flockig 7:2. Heiß wie Frittenfett schienen die „ehemaligen“ Löwen um Brett Breitkreutz und Tim Schüle, die munter Punkte aufs Board brachten und den ehemaligen Goalie Jimmy Hertel erstmals glänzen ließen – gegen die Ex läufts eben gleich doppelt gut.
Endlich mal wieder die Füße vertreten durften sich am Abend die Tiger aus Bayreuth. War da was? Stimmt, die wurden ja auch fast vermisst. Immerhin lässt man sich im Fränkischen etwas einfallen und bietet den Fans einen Platz auf dem Warm-Up Trikot an. Fühlt sich der fränkische Tiger auch nicht so einsam. Gegner Bad Nauheim ist seit Neuestem eine Legende – sehen zumindest die Fans so und füllen mittels Blockfahne das derzeit verwaiste Colonel-Knight Stadion. Eine „Gänsehaut“ verspürt Co-Trainer Harry Lange so nicht nur wegen der kühlen Atmosphäre in der Kurstadt, sondern auch durch diese Fanaktion, vermisst doch auch Stürmer Marc El-Sayed die Fans und dankt für die „Motivation“.
Ebenso vermisst wurde der Live-Stream der Ravensburg Towerstars, aber was die Mannen um Rich Chernomaz am Sonntag auf das Eis brachten war eben auch keine Erleuchtung. So fiel das technische Problem nicht weiter auf, mochte sich doch manch ein Fan aus dem Oberschwäbischen gedacht haben: „Erbarme, die Hessen kommen!“ und das 0-Punkte-Wochenende gegen Kassel und Frankfurt stürzte den vorigen Tabellenführer zurück in die Realität – den berühmten Boden der Tatsachen.
Dort angekommen sind auch die Eislöwen aus Elbflorenz und Rico Rossi dürfte der Christstollen auf dem nicht vorhandenen Weihnachtsmarkt langsam im Halse stecken bleiben. „Ich bin sauer. Ein Drittel Hockey zu spielen reicht in dieser Liga nicht“, gerade die erfahreneren Spieler machten eben ihren Job nicht, stellt der Chefcoach fest – Resultat: Dresden schaut sich die zerfledderte Tabelle erst einmal von unten aus an und der Frust bei den Fans sitzt tief.
Spielfrei und dennoch auf Wolke Sieben sitzen Sie in Landshut und pfeifen nach wie vor das Lied der „Ungeschlagenen“ – eben die Gewinner von der Couch!
Einmal im Sahnpark spielen. Das dachte sich wohl der Alt-Internationale Daniel Weiß und eifert nun sogar NHL-Spieler Wayne Simmonds nach, der auch schon in diesen Genuss kam – während des letzten Lockouts – Nein, nicht Lockdown. Tabellarisch umstellen muss sich der 30-jährige Stürmer nicht, aus Iserlohn ist er ja Kummer gewohnt.
Was uns das Wochenende wieder bringen mag und welche Teams dann mal wieder auf der PlayStation statt auf dem Eis zaubern steht einmal mehr in den Sternen. Fest steht auch so schon an diesem Mittwoch, wir sind wieder „heiß auf Eis!“