Bayreuth Tigers verlieren Kampf um Platz zehn gegen CrimmitschauHeimdreier hätte nicht gereicht

„Können wir nicht das Penaltyschießen abwarten?“, fragte Tigers-Coach Petri Kujala vor der Pressekonferenz. „Wenn Dresden gewinnt, wäre es leichter.“ Sein Wunsch wurde erfüllt. Die Eislöwen entschieden das Shootout gegen Bad Tölz für sich. Und da auch der ESV Kaufbeuren sein letztes Hauptrunden-Endspiel in Bad Nauheim regulär gewann, hätte es für Kujalas Team selbst mit einem Dreier nicht für die Pre-Play-offs gereicht. Beruhigend. Irgendwie.
Eine leichte Frustration machte sich dennoch im Tigerkäfig breit. Verständlich nach der beispiellosen Aufholjagd der Oberfranken, die mit der jüngsten Heimpleite ein Ende fand. Bereits in den ersten fünf Spielminuten deutete sich mit zwei kleinen Strafen für die Gastgeber an, dass es nicht deren Abend werden sollte. Später hatten Markus Lillich und Tyler Gron den Führungstreffer auf dem Schläger. Kevin Kunz knallte die Scheibe an den Pfosten, statt ins Tor. Erst neun Sekunden vor der ersten Drittelpause konnte Ville Järveläinen Crimmitschaus Keeper Patrik Cerveny in Überzahl überwinden.
Tigers zu nervös – Eispiraten übernehmen nach 2:0 das Ruder
Mit Tyler Grons Powerplaytreffer zum 2:0 (26.) waren die drei Zähler für die Tigers griffbereit. Doch die Eispiraten „wollten heute unbedingt nicht verlieren“, erklärte Gäste-Coach Danny Naud. Also holte Mitch Wahl zum Gegenschlag aus – und das gleich zweimal (26., 32.). Die beiden Tore waren zu viel für die Bayreuther, die nun wie paralysiert wirkten. Komplett von der Rolle waren sie schließlich, als Alex Wideman in Überzahl den Puck an Tigers-Goalie Timo Herden vorbeibugsierte (33.). In nur wenigen Minuten hieß es für die Gastgeber: Wie gewonnen, so zerronnen.
Im Schlussdrittel griffen die Tigers noch einmal an. Ihnen fehlte aber der nötige Biss. Zu nervös und unsicher traten die Wagnerstädter auf. Die Gesichter der Spieler sprachen Bände. „Das, was uns in den letzten Wochen während der Siegesserie ausgezeichnet hat, fehlte heute“, erkannte Petri Kujala. Auf der anderen Seite seien die Eispiraten sehr diszipliniert gewesen. Auch Danny Naud lobte seine Mannschaft, die einfach „nicht Letzter bleiben wollte.“ Dass sein Team zwei Tore im Powerplay erzielen konnte, freute den 58-jährigen Trainer besonders. Nach dem 2:3 fiel auch der letzte Treffer der Gäste in Überzahl. Christoph Körner machte den Sack zu (59.).
Nach Crimmitschau ist vor Crimmitschau
Mit dem Duell gegen Crimmitschau endete die Hauptrunde in Bayreuth. Am 13. März starten die Play-downs im oberfränkischen Tigerkäfig erneut gegen die Sachsen. Petri Kujala freut sich: „Danny ist ein guter Freund von mir und jetzt sehen wir uns ein bisschen öfter.“ Coach Naud stimmt ihm zu, sieht aber auch das Sportliche: „Es wird sicher spannend, denn es geht um viel.“ Genau genommen um den Klassenerhalt. „Noch vor vier Wochen war es unser Ziel, Heimrecht in den Play-downs zu kriegen“, erinnert sich Kujala, „dann hatten wir einen Lauf.“ Und an dem hält der Finne fest. „Es gab zuletzt so viele positive Momente“. Die möchte der Tigers-Coach nun mit in die Abstiegsrunde nehmen.
Die Tore im Überblick:
1:0 (20.) PP1 Järveläinen (Gron, Kolozvary); 2:0 (26.) PP1 Gron (Rajala, Kolozvary); 2:1 (26.) Wahl (Kuchejda); 2:2 (32.) Wahl (Wideman); 2:3 (33.) PP1 Wideman (Kuchejda, Wahl); 2:4 (59.) PP1 Körner (Grygiel, Thomas)
Strafminuten: Bayreuth 10, Crimmitschau 8
Zuschauer: 3134
Schiedsrichter: Alfred Hascher, Marcus Brill