Bayreuth Tigers schielen weiter auf Platz zehnSpektakulärer Heimsieg gegen Spitzenreiter Kassel nach Penaltyschießen
Ville Järveläinen traf zum 2:1 für die Tigers. (Foto: Karo Vögel/Bayreuth Tigers)Es ist 23.10 Uhr. Der Bayreuther Raubtierkäfig leert sich. Doch eine kleine Gruppe bleibt hartnäckig: „Wir wollen die Tigers sehen!“, fordern die Damen und Herren. „Ohne Tigers geh’n wir nicht nach Haus’!“ Die Fans sind stolz auf das Team. Verständlich. Fünf Siege in Folge fuhren die Bayreuther jüngst ein. Die letzten sechs Heimspiele gingen an die Wagnerstädter, die seit dem 29. November 2019 zu Hause durchweg punkten konnten. „Wir spielen seit zwei, drei Monaten gutes Eishockey“, erklärt Petri Kujala. „Jetzt wurmt es uns, dass wir den Anfang der Saison so vergeigt haben“, gibt der Tigers-Coach zu. Am Freitagabend war Spitzenreiter Kassel zu Gast beim Tabellenzwölften. Das Publikum durfte ein weiteres spektakuläres Match erwarten.
Huskies drehen Spiel mit Doppelschlag
Und das begann bereits in der zweiten Spielminute, als Sebastian Busch mit seinem Shorthander die Gastgeber in Führung schoss. Weiter nutzten die Tigers das Powerplay der Huskies für sich. Kevin Kunz blieb aber ein weiterer Unterzahltreffer verwehrt. Stattdessen kamen die Nordhessen dem Ausgleich gefährlich nahe. Noch konnte Timo Herden die Scheibe von der Torlinie fernhalten. Gegen Stephan Tramms Schuss von der blauen Linie war der Tigers-Goalie allerdings machtlos (9.). In Überzahl rissen die Bayreuther mit Ville Järveläinen die Partie wieder an sich (17.), bis ein Doppelschlag der Gäste die Gemüter erhitzte. Ein weiteres Mal warf sich Herden auf den Puck. Diesmal aber erfolglos. Die Scheibe glitt in Zeitlupengeschwindigkeit hinter die Linie. Torschütze des Powerplaytreffers: Justin Kirsch (19.). Doch dem nicht genug: Nur 21 Sekunden später schockte Mario Scalzo erneut das Heimpublikum und brachte die Gästefans mit dem 3:2 zum Jubeln (19.).
Zwei Punkte bringen Tigers weiter Selbstvertrauen
Gesprächsstoff für die erste Drittelpause gab es damit reichlich. Der Mittelabschnitt bot dagegen - bis auf einige Möglichkeiten auf beiden Seiten und zwei Strafen gegen Kassel - wenig Aufregendes. Im Schlussdrittel zeigten die Bayreuther dann, dass sie den knappen Rückstand so nicht stehenlassen wollten. Zunächst bissen sich die Tigers an Gerald Kuhn die Raubtierzähne aus. Ivan Kolozvary überwand aber schließlich den Huskies-Keeper, der ungläubig nach unten schaute (48.). Wenige Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit sorgte ein verschobenes Tor noch für Unruhe. Der Treffer der Gäste wurde korrekterweise nicht gegeben. Mit 3:3 ging es somit in die Overtime. Es folgte ein fünfminütiges Chancenduell. Beide Mannschaften begeisterten die Zuschauer, wie auch Huskies-Coach Tim Kehler findet. Allerdings brachte das „Ping-Pong-Spiel“ kein Ergebnis. Selbst im Penaltyschießen war vorerst nicht mit einem Ende des spannenden Eishockeyabends zu rechnen. Erst im sechsten Anlauf machte Martin Davidek den Sack für die Gastgeber zu.
Es waren zwei wichtige Zähler für die Tigers, da auch die Konkurrenz fleißig punktete. Was den weiteren Kampf um Platz zehn betrifft ist Petri Kujala aber zuversichtlich: „Da wir jetzt fünf Spiele hintereinander gewonnen haben, können wir das Selbstvertrauen mit nach Landshut nehmen“, blickt der Tigers-Coach auf das Auswärtsmatch am Sonntag. Die Kassel Huskies wollen dagegen zu Hause gegen Bad Tölz ihre Tabellenführung verteidigen.
Die Tore im Überblick:
1:0 (2.) SH Busch (Davidek); 1:1 (9.) Tramm (Trivino, Scalzo); 2:1 (17.) PP1 Järveläinen (Gron, Schmidt); 2:2 (19.) PP1 Kirsch (Trivino, Shevyrin); 2:3 (19.) Scalzo (Mueller, Burns); 3:3 (48.) Kolozvary (Schmidt); 4:3 Davidek (GWS/SO)
Strafminuten: Bayreuth 6, Kassel 10
Schiedsrichter: Florian Feistl, Kilian Hinterdobler, Thomas Kalnik, Jakub Klima
Zuschauer: 1878