Panther gewinnen Vater-Sohn-DuellAugsburg – Hannover 5:2
Niederlagen sind nicht schön, aber gegen den eigenen Vater zu verlieren sei doppelt ärgerlich, gestand Scorpions-Abwehrspieler Robin Thomson nach dem verlorenen Match. Greg Thomson steht seit dieser Spielzeit in Augsburg als Co-Trainer hinter der Bande und durfte sich am Sonntag auf das vierte Saisonduell mit seinem Sprössling freuen. Zwei Wünsche hatte der 49-Jährige vor der Partie: einen Panthersieg und eine solide Null in der Plus-Minus-Wertung seines Sohnes Robin. Beide Wünsche gingen in Erfüllung.
Ausgleich mit Pausensirene
Spätestens nach der ernüchternden Pleite bei den Ice Tigers – dem dritten Misserfolg in Serie – war den Panthern eines klar: So kann es nicht weitergehen! Zwar war der eher glanzlose Heimauftritt gegen die Scorpions ebenfalls mit Fehlern gespickt, vor allem im Passspiel, doch was zum Schluss zählt, sind drei Punkte und die blieben diesmal am Lech. „Wir haben gut angefangen, aber leider keine Tore geschossen“, bedauerte Greg Thomson das ergebnislose Powerplay der Augsburger nach den ersten zehn Minuten. Acht Strafminuten hatte Hannover bis dato bereits auf dem Konto, wobei die Schwaben zweimal eine 5:3-Situation nicht nutzen konnten. Aggressiv starteten die Niedersachsen in das Match und versuchten so, das Spiel an sich zu reißen. Doch stattdessen mussten sie immer wieder auf der Strafbank Platz nehmen. Auch auf die Fuggerstädter wartete ab der zweiten Hälfte des ersten Drittels die Kühlbox, was dem Team von Coach Igor Pavlov gerade richtig kam. Maris Jass war es, der in der 12. Minute von der blauen Linie abzog und für den Führungstreffer sorgte – im Kasten der Augsburger: Leo Conti. Bei dem 0:1 sollte es zur Pause jedoch nicht bleiben. Peter Flache fuhr völlig frei auf Dimitri Pätzold zu und netzte fast gleichzeitig mit der Sirene ein (20.)
T.J. Trevelyan bringt Panther „auf den richtigen Weg“
Im Mittelabschnitt fuhren die „Skorpione“ wieder ihren Stachel aus, so dass es schließlich in einer Rangelei richtig zur Sache ging. Auf Seiten der Hannoveraner musste daraufhin Eric Regan wegen unnötiger Härte pausieren (2 +2+10) – ebenso wie Panther Derek Whitmore (2+2+10). Für Scorpion Corey Quirk war die Partie zu Ende (5 + Spieldauer). Doch es flogen nicht nur die Fäuste im zweiten Drittel, es fielen auch Tore. Erst drehte T.J. Trevelyan die Partie im Powerplay mit seinem Treffer zum 2:1 (26.), bevor er kurz darauf einen Schuss von J.D. Forrest abfälschte und die Führung ausbaute (27.). Augsburg hatte seine minutenlange Überzahlsituation wahrlich genutzt. „Diese beiden Tore waren unglaublich wichtig. Sie haben uns auf den richtigen Weg gebracht“, erkannte AEV-Coach Larry Mitchell. Anschließend kehrte dann der bislang fehlende Spielfluss in die Begegnung ein. Die Unterbrechungen wurden weniger, so dass auch Hannover noch einmal zum Zug kam. Dank des Treffers von Martin Hlinka (36.) gingen die Gäste mit nur noch einem Tor Rückstand in die zweite Pause.
Wichtiger Panthersieg
In den letzten 20 Minuten hatte Hannover nicht nur einmal den Ausgleich auf dem Schläger. Doch nicht die Scorpions, sondern die Panther waren es, die den gegnerischen Goalie erneut überwinden konnten – Torschütze diesmal: Peter MacArthur (49.). Von da an schienen sich die Niedersachsen aufgebenen zu haben. Es kam nicht mehr viel von den Gästen, was die Schwaben schließlich ein weiteres Mal für sich nutzten: Stephen Werner bezwang Dimitri Pätzold im Alleingang (57.). Endstand: 5:2 für Augsburg!
Igor Pavlov suchte nicht lange nach der Niederlagen-Ursache: „Auf der Strafbank gewinnt man kein Spiel“, erklärte der Scorpions-Trainer, „da brauchen wir gar nicht erst über das Spielsystem sprechen.“ Larry Mitchell dagegen zeigte sich erleichtert: „Man muss nicht der Klügste sein, um zu wissen, wie wichtig der Sieg heute war“, so der Panther-Coach, der seine Jungs erst wieder am kommenden Samstag zum Training aufs Eis schickt. In den nächsten fünf Tagen ist erst einmal Pause angesagt, da sich die DEL in die Länderspielpause verabschiedet. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft das Olympiaqualifikations-Turnier gegen Österreich, Italien und die Niederlande hoffentlich für sich entschieden hat, geht es für den AEV am 15. Februar bei den Kölner Haien weiter. Die Scorpions müssen im Niedersachsen-Derby in Wolfsburg ran.