Krefeld Pinguine holen zwei Punkte gegen SchwenningenTeilweise lustloses Kellerduell vor Minuskulisse
Phillip Bruggisser erzielte den Siegtreffer für die Krefeld Pinguine. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)
Als die Pinguine am 3. Januar zuletzt auf die Schwarzwälder trafen, konnten sie eine siebenwöchige Phase der Heimpleiten beenden und den erfolgreichsten Monat dieser Saison (fünf Siege) einläuten. Die Wild Wings holten die letzten Punkte auf fremdem Eis am 28. Dezember in der Verlängerung in Düsseldorf und konnten nur ein einziges Mal zu Saisonbeginn am 20. September drei Punkte aus der Fremde (Iserlohn) entführen. Angesichts der „Verschlankung“ der gegnerischen Mannschaft in der letzten Woche erwarteten die Krefelder Zuschauer auf jeden Fall einen Sieg gegen den Tabellenletzten, auch wenn dessen Niederlage am Sonntag in Nürnberg mehr als glücklich für die Franken war. Verzichten mussten die Krefelder wegen seiner bevorstehenden Operation zwar auf Jussi Rynnäs, konnten sich aber auf Oskar Östlund verlassen, der seit seiner Ankunft in Krefeld überragende Leistungen gezeigt hatte. Es blieb abzuwarten, ob die Pinguine das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen würden.
Nach 20 Sekunden hämmerte Phillip Bruggisser die erste Scheibe auf Dustin Strahlmeier und Daniel Pietta hatte die erste Nachschusschance, danach schoss vor allem Bruggisser Strahlmeier warm, aber auch Jacob Lagacé, Travis Ewanyk und Chad Costello versuchten ihr Glück, ehe die Schwenninger zum ersten Torschuss kamen, den Östlund abprallen lassen musste, den Nachschuss aber sicher festhielt. In Minute 1zehn0 prüfte Grant Besse Dustin Strahlmeier, doch erst in ihrer ersten Überzahl kamen die Pinguine zum 1:0 durch Martin Schymainski, der danach ebenso wie Saponari, Hospelt und Kuhnekath weitere Chancen vergab.
Kurz nach Drittelbeginn fuhren die Pinguine einen schönen Angriff, den Philip Riefers mit dem 2:0 abschloss. Es passte zur Spieldramaturgie, dass die Pinguine eine kurze, eher harmlos erscheinende Drangphase der Wild Wings nicht so richtig ernst nahmen, so dass ein relativ ungefährlicher Schuss von der Blauen Linie im Slot abgefälscht wurde und vorbeirutschte an Östlund, der ansonsten alles sicher abfing, was in seine Reichweite kam, so auch bei einer Strafzeit gegen Alex Trivellato ab Minute 33. Ihre nächste Überzahl nutzen die Pinguine mehr zum Schaulaufen als zur Erzeugung von Torgefahr, also ging es mit 2:1 in die zweite Pause.
Das Schlussdrittel begann mit einer Glanztat von Östlund, der den sicheren Ausgleich verhinderte, als seine Pinguine ebenso wie in den folgenden Minuten defensiv ausgesprochen leichtsinnig oder lustlos zur Sache gingen. Ab Minute 46 sorgten Schüsse von Laurin Braun und Garrett Noonan offensiv wieder für Gefahr. In Minute 50 konnte Jeremy Welsh nur durch ein Foul am Torerfolg gehindert werden, die folgende Strafzeit war gekennzeichnet durch Krefelder Fehler und Ungenauigkeiten. Schwenningen hatte in Minute 53 die nächste Torchance, fand jedoch seinen Meister in Östlund, der aber machtlos war, als Justin Hodgman bei Krefelder Überzahl im eigenen Drittel die Scheibe verlor (und nach dem Spiel ziemlich zerknirscht war und den Punktverlust auf seine Kappe nahm) und Troy Bourke den Ausgleich erzielte. Spannung kam noch einmal auf, als Schwenningen 86 Sekunden vor Schluss wegen zu vieler Spieler auf dem Eis eine weitere Strafzeit zog. Da die Krefelder Offensive aber nichts zustande brachte, ging es mit 34 Sekunden Überzahl in die Verlängerung, in der Bruggisser nach 24 Sekunden das längst überfällige 3. Tor für Krefeld erzielte.
Torschütze Philip Riefers kommentierte das Spiel wie folgt: „Wir haben ein recht gutes Spiel abgeliefert, aber nicht über die ganzen 60 Minuten. Wir haben zwischendurch mal kurz nachgelassen. Wir hätten heute drei Punkte holen können, haben aber Fehler gemacht, die zu den Gegentoren geführt haben.“
Schwenningens Trainer Niklas Sundblad war einigermaßen zufrieden mit dem 8. Auswärtspunkt, den sein junges Team erreicht hatte, und bemängelte, dass seine Mannschaft zu viele Strafen genommen habe. „Für die restlichen Spiele der Saison möchte ich die Moral mitnehmen, die wir heute gezeigt haben.“
Krefelds Pierre Beaulieu urteilte: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, wir haben ein besseres Körperspiel gezeigt als in den letzten Wochen, Oskar (Östlund) hat sehr gut gehalten, wir haben zwei Überzahlmöglichkeiten genutzt und haben alle vier Reihen eingesetzt. Ich bin mit den zwei Punkten zufrieden.“
Tore: 1:0 (12.) Schymainski (Hodgman) PP1, 2:0 (22.) Riefers (Welsh, Lagacé), 2:1 (28. ) Weiss (Brückner, Bourke), 2:2 (55.) Bourke SH1, 3:2 (61.) Bruggisser (Costello, Pietta) PP1. Strafen: Krefeld 2, Schwenningen 10. Schiedsrichter: Hinterdobler – Rantala. Zuschauer: 2790.