Iserlohn verabschiedet sich mit Sieg am Pulverturm in die SommerpauseParty am Straubinger Pulverturm trotz Niederlage

Der letzte Spieltag der DEL-Hauptrunde hatte noch eine faustdicke Überraschung parat: Bei bestem Wetter im niederbayerischen Straubing gab es 60 Minuten Eishockey, die zum Kopfschütteln, Wundern und Feiern führten. Am Ende setzten sich die Roosters vor 4674 Zuschauern bei der besten Heimmannschaft der laufenden Saison, den Straubing Tigers (21 Siege/5 Niederlagen), mit 1:4 durch und verließ die DEL-Bühne für diese Spielzeit mit erhobenem Haupt.
Nach dem Auswärtserfolg bei den Red Bulls in München gab es für die Anhänger in Straubing schon vor der Partie allen Grund zum Feiern. Mit diesen wichtigen Punkten sicherte man sich vorzeitig Platz 3 in der Liga und löste zum ersten Mal das Ticket für das Europäische Geschäft (Champions Hockey League). Im Fernduell um Platz 2 mit den Adlern Mannheim mussten die Tigers am 52. Spieltag zusätzlich auf Kael Mouillierat verzichten, der sich am Freitag in München nach Unerlaubtem Körperangriff eine Sperre von zwei Spielen einhandelte.
Trotz des überaus positiven Saisonverlaufes, der Vorfreude auf die Playoffs und der Tatsache, dass es kommendes Jahr nach Europa geht, fab es für die Anhänger der Straubing Tigers am letzten Spieltag nicht mehr zu holen als Nackenschmerzen – die man vom dauernden Kopfschütteln über das Geschehen auf dem Eis bekam. Über die gesamte Spielzeit hinweg war es die Heimmannschaft, die das Zepter des Handelns sein Eigen nennen durfte. Am Ende war Anthony Peters, eine gehörige Portion Pech sowie das konsequente Spielen des „Passes zu viel“ der Grund für die Niederlage der Niederbayern. Nach 20 Minuten war man noch guter Dinge, dass man die Punkte einsammeln würde. Nach einem souverän verwandelten Konter der Roosters zur 1:0-Führung aus Sicht der Gäste konnten die Gastgeber in einer ihrer zahlreichen Druckphasen auf 1:1 stellen. Mit der Tatsache, die bis dahin klar bessere Mannschaft zu sein, ging man optimistisch in das zweite Drittel. Dieses jedoch ging klar an die Nordrhein-Westfalen. Während das Schiedsrichtergespann, was durch unglückliche Entscheidungen nicht immer ganz sattelfest wirkte, „krankheitsbedingt“ um ein Mitglied geschmälert wurde, schlichen sich bei den Tigers immer mehr Fehler ein, die es den Roosters ermöglichten, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. So stand es nach Toren von Daniel Weiß, Ryan O´Connor in Überzahl und Michael Clarke nach 40 Minuten bereits 4:1 aus Sicht der Gäste.
Das letzte Drittel brachte dann selbst den verbissensten Fan der Tigers zum Schmunzeln. Angriff für Angriff wurde in das Drittel der Gäste getragen und immer wieder wanderte die Hartgummischeibe am verhexten Tor der Iserlohn Roosters vorbei. Zur Ironie des Ganzen schlug das letzte vermeintliche Tor des Nachmittags erneut hinter Sebastian Vogl ein. Dieses jedoch wurde nach Videobeweis (hoher Stock) nicht gegeben. Der Stimmung am Pulverturm tat das Spielgeschehen keinen Abbruch: Die Fans feierten bereits Minuten vor Ende der Partie ihre CHL-Teilnehmer, die sich nach Abpfiff mit einem Banner auf dem Eis bei jenen für die Unterstützung bedankten.
Während es für die Iserlohn Roosters mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause ging, stand mit dem Ende des Spieltages für Straubing fest, dass es im Viertelfinale zum heißen Tanz mit den Fischtown Pinguins gehen wird.