Eishockey-Deutschland trauert um Peter SchillerEx-Nationalspieler starb mit nur 62 Jahren

Peter Schiller war der erste Spieler aus Selb, der es in die 1. Bundesliga geschafft hatte. 1957 geboren stand er zwar im Kader des Oberligisten VER Selb in der Saison 1974/75, wurde aber nicht eingesetzt. Bereits ein Jahr später ging er nach Köln zu den Haien, wo er sich zunächst seine ersten Meriten in der Bundesliga erwarb, gleichzeitig Junioren-Nationalspieler wurde und 1977 mit dem KEC die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte gewann. Es folgten weitere Meisterschaften mit den Haien in den Jahren 1979, 1984 und 1986.
Einen weiteren Erfolg verbuchte Schiller mit den Kölner Haien in der Saison 1984/85, als er zunächst etwas unangenehm auffiel und dann sportlich auftrumpfte. In der dritten Runde des Europapokals trafen die Kölner Haie auf den italienischen Meister HC Bozen, der den Rheinländern sportlich klar unterlegen war und als Schiller meinte, dass die Partie wohl zu langweilig sei, fuhr er mit dem Puck hinter das eigene Tor und begann mit Liegestützen, sehr zum Unmut des Gegners. Am Ende hatten die Kölner die Bozener mit insgesamt 15:4 (9:3 und 6:1) aus dem Wettbewerb gekegelt und im anschließenden Finalturnier, dass im französischen Megeve ausgespielt wurde, schafften die Kölner hinter Seriensieger ZSKA Moskau einen absolut überraschenden zweiten Platz, wobei Peter Schiller zwei Tore gegen Jihlava und Moskau zum Erfolg beitrug.
1986/87 wechselte er nach Mannheim, wo sich der sportliche Erfolg nicht so einstellen wollte. Zwar wurden mit dem MERC regelmäßig die Play-offs erreicht, aber zu einem Titel langte es nicht mehr. Im Sommer 1991 wechselte Schiller zum EHC Dynamo Berlin, für den er noch 58 Begegnungen absolvieren sollte, ehe ihn eine Bandscheibenverletzung zum Abbruch seiner Karriere zwang. Peter Schiller absolvierte 469 Erstligaspiele und 38 Spiele in der 2. Bundesliga, in denen er 434 Punkte verbuchte. Dazu kamen noch 94 Länderspiele mit Einsätzen bei Weltmeisterschaften, beim Canada-Cup 1984 und bei den Olympischen Spielen 1988.
DEB-Präsident Franz Reindl erklärte: „Herzliches Beileid an die Familie Schiller. Der deutsche Eishockeysport verliert eine national und international prägende Persönlichkeit - geschätzt von Mannschaftskameraden, Gegnern und Zuschauern. Es bleiben viele Erinnerungen an eine großartige, gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft.“