Der Kampf gegen das MurmeltierDEL-Vorschau 2024/25 - Augsburger Panther
Larry Mitchell, hier als Interimstrainer des ERC Ingolstadt, soll als neuer Sportdirektor die Augsburger Panther zum Klassenerhalt führen. (ISPFD / hockeyweb)Wie in dem Filmklassiker das Murmeltier grüßte in Augsburg zuletzt regelmäßig das Abstiegsgespenst. Zweimal wurden die Schwaben Letzter der DEL und blieben nur aufgrund der Tatsache, dass der jeweilige DEL2-Champion nicht aufstiegsberechtigt war, in der Liga. In der vergangenen Saison hielt der Sensations-Coup der Eisbären Regensburg, die sich gegen Kassel in einer turbulenten Finalserie inklusive der Entlassung von Huskies-Coach Bill Stewart durchsetzten, im Oberhaus. Trotz der Freude über die "Last Minute"-Rettung: So eine Zitterpartie macht die Kaderplanung immens kompliziert: Wer kommt, wer bleibt - wer macht seine Entscheidung von der Ligenzugehörigkeit abhängig? Zudem ist die Zeit ein Faktor.
Insofern war die Verpflichtung von Club-Idol Larry Mitchell, der die Panther 2010 zur Vizemeisterschaft coachte, ein absoluter Glücksgriff. Denn er hatte frühzeitig signalisiert, dass er auch in der DEL2, in diesem Fall als Trainer und Sportdirektor, mit an Bord sein werde. Er soll das Team nach zwei frustrierenden Jahren - nun als auschließlicher Sportdirektor - zum Minimalziel Klassenerhalt führen und dürfte aber Platz zehn dennoch fest im Blick haben. Angesichts von insgesamt 14 Spieler-Abgängen und neuem Trainergespann sicher kein leichtes Unterfangen.
Auf der Trainerposition verpflichteten die Schwaben Ted Dent, der zuletzt drei Jahre in der nordamerikanischen Top-Juniorenliga die Flint Generals gecoacht hat. Sein vermutlich größter Pluspunkt: Er kann junge Spieler entwickeln - er muss aber auch mit den erfahrenen Spielern umgehen können. Ihm zu Seite steht Thomas Dolak, als Spieler DEL-Champion 2010 mit dem damaligen Gegner Hannover Scorpions.
Tor
Einen schmerzhaften Abgang mussten die Panther zwischen den Pfosten verkraften: Club-Legende Dennis Endras beendete seine aktive Karriere. Um auch weiterhin ein Top-Duo zwischen den Pfosten zu haben, verpflichteten die Augsburger den jungen US-Amerikaner Strauss Mann aus Nordamerika, der aber auch schon in Schweden gespielt hat. Er soll sich mit dem Routinier Keller um den Posten der Nummer 1 messen. Wenn sich beide gut ergänzen und Keller vielleicht nochmal eine Schippe drauflegt, kann dies ein durchaus konkurrenzfähiges Gespann werden.
Abwehr
Eine wichtige Funktion in der Defensive wird sicher Denis Reul einnehmen: Der abseits des Eises sanfte Riese, der in Mannheim nach 15 Jahren keinen neuen Vertrag mehr erhielt, soll mit seiner physischen, kompromisslosen Spielweise vor dem eigenen Tor für Ordnung sorgen. Thomas Schemitsch hat in Berlin seine DEL-Tauglichkeit bewiesen, zudem kommt mit Riley McCourt ein hungriger Spieler aus Nordamerika. Auch er spielte in Flint, allerdings bevor Ted Dent dort übernahm. Aus Wolfsburg kam zudem Nolan Zajac. Zusammen mit den deutschen, größtenteils jungen Verteidigern könnte das eine durchaus solide Mischung werden.
Sturm
Mit dem aus Frankfurt verpflichteten Cody Kunyk, den langjährigen Augsburgern Alexander Oblinger und TJ Trevelyan sowie den Neuzugängen Mark Zengerle und Jason Bast, beide ebenfalls Routiniers, haben die Panther Einiges an Erfahrung in ihren Reihen, hinzukommen einige junge deutsche Spieler, allen voran die Elias-Brüder, die beide aus Augsburg stammen und nun wieder für ihren Heimatclub auflaufen. Die Neuzugänge D. J. Busdecker (zuletzt Colorado Eagles, AHL), Anthony Louis (wechselt aus der Schweiz) und Riley Damiani (zuletzt Texas Stars, AHL) sind hierzulande noch unbekannt, möchten sich aber beweisen. Wenn das Trio die Erwartungen erfüllt und die Mischung aus Alt und Jung funktioniert, kann das Unternehmen Klassenerhalt gelingen.
Es wird also wieder eine Saison mit vielen Unbekannten für die Augsburger. Wenn die Kombination aus langjährigen Panthern und Neuzugängen, jungen und erfahrenen Spielern passt, kann der Klassenerhalt gelingen.