DEL: Die 10 spannendsten Play-off-SerienDas Beste aus 30 Jahren

Finale 2001/2002:
Adler Mannheim – Kölner Haie
Serienstand: 2:3 (4:0, 2:3, 2:4, 3:1, 1:2)
Seit dem Jahr 2002 sehnen sich die Stadt Köln und die Haie nach einem Meister-Titel. Nach einer schwachen Vorrunde rutschten sie am Ende noch in die Play-offs. Dort steigerten sie sich und warfen die vor ihnen platzierten Krefeld Pinguine und München Barons raus. Das 30-jährige Vereinsjubiläum gipfelte in der Finalserie gegen die Adler Mannheim, die in der Hauptrunde 15 Spiele ungeschlagen blieben und einen Rekord aufstellten. Nach dem klaren 4:0 der Adler im ersten Spiel lieferten sich beide Mannschaften eine packende Serie, die ihren Höhepunkt in Mannheim fand. In der 56. Minute wurde Dwayne Norris zum MVP (Most Valuable Player) und bescherte dem KEC nach 1995 den zweiten DEL-Titel.
Finale 2002/2003:
Kölner Haie – Krefeld Pinguine
Serienstand: 2:3 (2:5, 2:3, 3:2, 3:2 n.V.,1:3)
Aktuell kämpfen die Krefeld Pinguine in der DEL2 um die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Vor 22 Jahren wurden sie Deutscher Eishockey-Meister. In den ersten zwei Spielen überraschten sie den Favoriten aus Köln, der mit zwei 3:2 Siegen und trotz eines 0:2 Rückstands im vierten Spiel, nochmal zurückschlug. In der Lanxess Arena lagen sie mit 1:0 vorne, ehe die Pinguine angeführt von ihrer Top-Reihe Brad Purdie, Patrik Augusta und Christoph Brandner die Partie drehten. Mit 26 Play-off-Toren hatten sie großen Anteil am Titel, der mit dem Empty-Net-Goal von Steffen Ziesche feststand. 10 Tore und 17 Vorlagen steuerte die 20-jährige Christian Ehrhoff bei. Nach der Saison versuchte er sein Glück in der NHL, wo er auf 862 Spiele kam und im Jahr 2011 mit den Vancouver Canucks ins Stanley Cup Finale einzog. Nach seinem Karriereende kehrte er mit mittlerweile 40 Jahren zurück und spielte in der Saison 2023/2024 in der DEL2.
Halbfinale 2005/2006:
DEG Metro Stars – Kölner Haie
Serienstand: 3:2 (3:2, 3:5, 6:1, 4:5 n.V., 5:3)
246. Rheinische Derbys gab es bisher in der DEL. Nach dem sportlichen Abstieg der Düsseldorfer EG ist die Frage, wann das nächste folgt? Zweimal spielten beide auch in der Endrunde gegeneinander. Die Halbfinal-Serie in der Saison 2005/06 entwickelte sich zu einer geschichtsträchtigen. Im vierten Spiel standen die Kölner schon vor dem Aus, bis Bill Lindsey 56 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich zum 4:4 erzielte. Nach 70:38 Minuten schoss er den KEC in ein entscheidendes Spiel 5. Im letzten Spiel an der legendären Brehmstraße lagen die Haie bis zur 56. Minute mit 3:2 in Führung, ehe eine umstrittene Strafe von Schiedsrichter Rick Looker gegen den Kölner Eduard Lewandowski Einfluss nehmen sollte. In der fünfminütigen Überzahl nutzte die DEG den Platz auf dem Eis und zog durch die Tore von Craig Johnson, Tore Vikingstad und Patrick Reimer ins Finale ein, wo man gegen die Eisbären Berlin chancenlos war.
Viertelfinale 2007/2008:
Frankfurt Lions – Iserlohn Roosters
Serienstand: 4:3 (4:3 n.V., 2:3 n. V., 3:4 n.V., 1:5, 4:2, 4:0, 4:3)
Zur Saison 2007/2008 änderte die Liga das Format für die Verlängerung in den Play-offs. Das Spiel wurde in Abschnitten zu je 20 Minuten verlängert, bis eine Mannschaft ein Tor erzielt. Die Serie zwischen dem Tabellenvierten Frankfurt Lions und dem Fünften Iserlohn Roosters ging in den ersten drei Spielen jeweils in diese. Angeführt von DEL-Torjäger Michael Wolf (44 Tore) und seinem kongenialen Partner Robert Hock (24 Tore, 63 Assists) schnupperte der IEC am Halbfinale. Einen 1:3 Serienrückstand, was erst zweimal in der DEL gelang, holten die Lions auf. In Erinnerung blieb das zweite Spiel, welches am 20. März 2008 begann, nach 117:47 Minuten endete und als zweilängstes DEL-Spiel in die Geschichtsbücher einging. Held des Abends war Michael Wolf, der zum 3:2 Endstand traf. Die Kölner Haie als Westrivale spielten gegen die Adler Mannheim zwei Tage später 168:16 Minuten und stellten den Rekord ein.
Viertelfinale 2009/2010:
Eisbären Berlin – Augsburger Panther
Serienstand: 2:3 (2:1, 1:2, 3:5, 5:3, 2:6)
Mit dem Hauptrundenrekord von 123 Punkten spielten die Eisbären Berlin in der Saison 2009/2010 eine dominante Runde und gingen als klarer Favorit in die Serie gegen die Augsburger Panther, die sich als Achter gegen die Adler Mannheim für das Viertelfinale qualifizierten. Mit zwei Auswärtssiegen und einem sensationellen 6:2 Sieg im entscheidenden Spiel schied der Meister aus. Dennis Endras trumpfte in diesem Spiel auf und parierte über 50 Schüsse. Diesen Siegeszug setzten sie im Halbfinale gegen die Grizzlys Wolfsburg fort. Nach vier Spielen ging es ins Finale, wo sich die Hannover Scorpions mit Cheftrainer Hans Zach die Meisterschaft sicherten.
Finale 2011/2012:
Eisbären Berlin – Adler Mannheim
Serienstand: 3:2 (2:0, 1:4, 1:2, 6:5 n.V., 3:1)
Im vierten Spiel der Finalserie 2011/2012 lieferten sich die Eisbären Berlin und die Adler Mannheim ein historisches Duell. Zwölf Minuten vor Schluss führten die Adler mit 5:2 und waren dem Meistertitel nahe. Doch Schritt für Schritt kamen die Eisbären näher. Tyson Mulock mit dem Ausgleich zum 5:5 und sein Bruder T.J Mulock mit dem Tor in der Verlängerung erzwangen das fünfte Spiel, in dem sich die Hauptstädter mit einem 3:1 Sieg den sechsten DEL-Titel schnappten.
Finale 2013/2014:
Kölner Haie – ERC Ingolstadt
Serienstand: 3:4 (4:2, 3:1, 1:4, 1:4, 3:4 n.V., 1:0 n.V., 0:2)
2025 gewann der ERC Ingolstadt die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga. Elf Jahre zuvor gelang ihnen Besonderes als sie als Neunter in der Tabelle zum Meistertitel flogen. Dabei schalteten sie in der ersten Runde die Eisbären Berlin im dritten Spiel in der Verlängerung aus. Im Viertelfinale mussten die Krefeld Pinguine als Tabellenzweiter dran glauben. Durch das 4:2 gegen Hauptrundensieger Hamburg Freezers stand die Finalserie gegen die Kölner Haie fest. Diese sollte eine Achterbahnfahrt werden. In der 20. Saison gab es zum ersten Mal ein siebtes Spiel in einer Finalserie, weil Haie Legende und DEL Rekordspieler Mirko Lüdemann den ersten Matchball abwehrte und in der Verlängerung den Siegtreffer erzielte. Im Showdown versagten die Haie auf heimischem Eis. Christoph Gawlik und John Laliberte sorgten für das Ingolstädter Wunder.
Viertelfinale 2016/2017:
Adler Mannheim – Eisbären Berlin
Serienstand: 3:4 (4:3 n.V., 3:6, 3:2, 1:6, 3:1, 3:4 n.V., 1:2 n.V.)
In der Saison 2016/2017 gingen drei von vier Serien im Viertelfinale über die volle Distanz. Das Duell zwischen den Adler Mannheim und den Eisbären Berlin schaukelte sich bis in die Verlängerung hoch. Schon in der Hauptrunde siegte jeweils die Heimmannschaft. In den Play-offs setzte sich dieses Muster fort. Mit einem Viererpack von Matthias Plachta und dem schnellsten Overtime-Treffer der Geschichte nach 20 Sekunden eröffneten die Adler den Klassiker. Im sechsten Spiel wehrte Marcel Noebels in der dritten Verlängerung den Matchpuck ab. 49:16 Torschüsse reichten den Mannheimer in Spiel 7 nicht. Nach 70 Minuten gratulierten sie den Hauptstädtern.
Finale 2017/2018:
EHC Red Bull München – Eisbären Berlin
Serienstand: 4:3 (3:4, 5:4, 4:1, 4:2, 5:6 n.V., 3:5, 6:3)
Don Jackson gegen Uwe Krupp hieß das Trainerduell im Finale der Saison 2017/2018. München führte bereits mit 3:1 in der Serie, schaffte es allerdings nicht den Sack vorzeitig zu zumachen. Nach einem torreichen 6:5 nach Verlängerung kamen die Eisbären zurück, gewannen auch das folgende Spiel und erspielten sich den Showdown. Dort gelang dem EHC auf souveräne Weise der Titel-Hattrick. Das 4:1 nach einem dominanten ersten Drittel brachten sie zum 6:3 ins Ziel.
Halbfinale 2018/2019:
EHC Red Bull München – Augsburger Panther
Serienstand: 4:3 (2:1 n.V., 3:4, 1:2 n.V., 2:1, 1:0, 0:2, 2:0)
Sieben Spiele. 504 Minuten und 46 Sekunden. Das Halbfinale 2018/2019 zwischen dem EHC Red Bull München und den Augsburger Panthern steht als längste Play-off-Serie in den Büchern. Knapper konnte es kaum sein. Trotz der langen Spielzeit fielen am Ende nur 21 Tore. In den ersten fünf Spielen entschied ein Tor über Sieg oder Niederlage. Spiel 1 gewann der EHC durch ein Tor in der 102. Minute durch Mark Voakes. Zwei Minuten länger dauerte das dritte Spiel, in dem der Augsburger Brady Lamb den Siegtreffer schoss. Nach dem Kraftakt verpassten die Münchener im Finale gegen Mannheim den vierten Titel in Serie.