Adler Mannheim legen erneut vor3:2-Erfolg gegen die Eisbären Berlin

Es gab einige Umstellungen im Kader der Adler nach der Niederlage vom Freitag, Daniel Sparre bekam Einsatzzeit neben David Wolf und Garrett Festerling, Ryan MacMurchy spielte in der Reihe mit Luke Adam und Chad Kolarik, Matthias Plachta rutschte zu Brent Raedeke und Christopher Ullmann. Soweit die Abteilung Attacke.
In der Abwehr verteidigte Denis Reul neben Aaron Johnson, Thomas Larkin mit Carlo Colaiacovo und Sinan Akdag bekam Mathieu Carle als notwendige Absicherung. Danny Richmond war als siebter Verteidiger aufgeboten.
Das und sicher einige taktische Anweisungen des Trainerteams zeigten Wirkung. Denn die Adler boten defensiv eine weitaus solidere Partie als in Spiel eins und zwei. Das lag nicht nur an den abgeklärter auftretenden Verteidiger-Pärchen, sondern auch an besser zurückarbeitenden Stürmern. Dazu verteidigten und hielten die Mannheimer die neutrale Zone besser, effektivere Raumaufteilung und Besetzen der Schnittstellen unterbanden das bekannt quirlige Umschaltspiel der Berliner nachhaltig und so kamen die Eisbären in dieser Partie nie richtig ins Spiel. Das Spiel ohne Puck funktionierte bei den Adlern besser als in den letzten zwei Partien, so wurde der Puck schneller über die Eisfläche bewegt, die dadurch zwangsläufig schnelleren Angriffe stellten die Berliner Defensive ein ums andere Mal vor Probleme.
Die Adler erarbeiteten sich dadurch ein deutliches Chancenplus, hatten mehr vom Spiel. Manko bei den Adlern ist nach wie vor die Chancenauswertung, nach der qualitativen Summe der Gelegenheiten hätte es nach dem ersten Drittel zumal in den Play Offs schon 3:0 stehen können oder müssen. Wo ebenfalls Verbesserungsbedarf besteht ist das konsequentere Abräumen im eigenen Slot. Berlin erzielte seine zwei Treffer diesmal nicht durch Spielzüge, sondern durch zwei sehenswerte Einzelleistungen (Louis-Marc Aubry, 12. und Florian Busch, 54.), beides jedoch zu verteidigende Situationen bei konsequenterer Absicherung der Spielsituation.
Die Tore der Adler dagegen waren herausgespielt, Brent Raedeke bekam von Christopher Ullmann den Puck herrlich in den Lauf gepasst, Raedeke verwertete das Anspiel zum 1:0 (6.). Das zweite Tor für Mannheim resultierte aus einer mittlerweile funktionierenden Powerplay-Kombinationsvariante, diesmal mit Chad Kolarik als Torschütze (28.). In der 28. Minute war dann die Macht mit Luke, mit Luke Adam, der immer mehr zum MVP der Adler wird, vorbildlich im Spiel nach vorne und hinten, mit seiner Auffassung vom Spiel in beide Richtungen kann man ein Lehrvideo erstellen. Er verwertete einen Pass von Chad Kolarik, der ihn zwar etwas glücklich und trudelnd erreichte, er machte das Beste daraus, das 3:1. Danach war Verwalten angesagt bei den Adlern, daraus konnten die Eisbären jedoch kein Kapital schlagen, die Adler hatten das Spiel im Griff. Etwas Esprit bekam das Spiel erst wieder nach dem Tor von Eisbär Florian Busch. Die Berliner bäumten sich nochmal gegen die Niederlage auf, die Adler ihrerseits aber reagierten und hielten dagegen. Sie hatten die Chance auf ein Empty-Net-Tor, die sie nicht nutzten, die Berliner nahmen sich die letzte Chance auf einen Treffer durch eine Strafzeit in der letzten Minute aufgrund eines Wechselfehlers. Es blieb beim 3:2, die Adler mit einer Leistungssteigerung, die sie konservieren oder noch mehr ausbauen sollten, sie werden das brauchen beim nächsten Spiel am Mittwoch in Berlin. Zumindest hat man den Eindruck, dass die Adler es jetzt verinnerlicht haben, dass die Eisbären nach der Rückkehr der verletzungsbedingt ausgefallenen Spieler und „Last-Minute“-Verpflichtungen gegen Ende der Saison eine andere Truppe ist als in der Vorrunde.
Ein Lob auch an die Schiedsrichter Brüggemann / Aumüller – Kohlmüller / Kretschmer, das erste Quartett mit Play-off-Format in dieser Serie.