Herzschlagfinale sichert Dresdner Eislöwen den KlassenerhaltWichtiger Penalty-Erfolg gegen Tölzer Löwen

„1 Ziel. 0 Zweifel. Klassenerhalt.“ Die Fans der Dresdner Eislöwen pushten schon vor dem ersten Bully ihre Mannschaft nicht nur lautstark, sondern auch mit einem passenden Banner zum selbst auserkorenen Herzschlagfinale. Doch zunächst folgte die ganz kalte Dusche. Dresden im Rückwärtsgang nachlässig, Tyler McNeely bediente Shawn Weller und der schoss bereits nach 17 gespielten Sekunden zum 0:1 zur Freude der etwa 20 mitgereisten Fans aus Tölz ein.
Heimische Fans und Mannschaft schüttelten sich kurz und waren wieder hellwach. Stefan Reiter brachte hinter dem Toni Ritter zu Fall. Das erste Powerplay sitzt - 1:1. Mario Lamoureux bekommt den Puck von Walther und schoss diesen durch die Beine von Franzreb. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels waren die Eislöwen in Unterzahl gefordert. Das schlechteste Penalty-Killing der Liga hielt sich aber zweimal schadlos. Hektisch wurde es in der 15. Spielminute. Shawn Weller schickte Steve Hanusch zu Boden, der später das Spiel auch nicht mehr fortsetzen konnte. Das Strafmaß, zwei Minuten jeweils gegen Weller und Hanusch wegen übertriebener Härte, sorgte naturgemäß für Aufregung in der Halle.
Im zweiten Abschnitt gab es dann schon einen kleinen Vorgeschmack auf die anstehenden Playoffs. In der 22. Spielminute brachte Thomas Pielmeier die Eislöwen in Führung. Einen Schuss von Lucas Flade lenkte der Kapitän in das Tor der Gäste. Weil beide Mannschaft fortan diszipliniert zu Werke gingen und auch Strafzeiten nicht auf der Tagesordnung standen, ging es mit dem knappen Vorsprung für die Eislöwen in die zweite Pause.
Im Schlussdrittel verpassten die Eislöwen die Vorentscheidung und mussten zittern. Obwohl mit sehr kleinem Kader angereist, schien es so, als ob die Gäste aus Bad Tölz nochmals zulegen könnten. Dresden kam nur selten zielgerichtet aus der eigenen Zone heraus. Als die Gäste bereits Franzreb aus dem Gehäuse beorderten, hatte Mitchell die Entscheidung auf der Kelle, verfehlte aber das anvisierte Ziel. Und es sollte sich rächen: 7,7 Sekunden waren noch auf der Uhr, als es nochmal ein Bully vor dem Eislöwen-Tor geben sollte. Während die Fans in der Halle schon die finalen Siegesschrei auf den Lippen hatte, schaffte Bad Tölz buchstäblich in letzter Sekunde den 2:2-Ausgleich durch Tyler McNeely.
Der Ausgleich veränderte die Gemengelage gemein. Nach den bereits feststehenden Siegen von Kaufbeuren und Weißwasser musste Dresden den Zusatzpunkt ergattern. Die Overtime ist schnell erzählt: Hüben wie drüben keine wirklichen Chancen. Eine durchaus zweifelhafte Strafe gegen Knackstedt zehn Sekunde vor Ende sollte nicht mehr ins Gewicht fallen.
Im Penaltyschießen traf für Dresden nur Petr Pohl. Ein Tor von Lubor Dibelka wird nach Videobeweis nicht gegeben. Die folgenden Versuche von Pfleger und Sedlmayr entschärft Helenius und sicherte Dresden den Klassenerhalt in allerletzter Sekunde.
Steffen Wogawa