Zweistelliger Sieg für Bad Tölz
Zweistelliger Sieg für Bad TölzUnd dabei hatten die Gäste doch am Dienstag mit einem Auswärtssieg in Regensburg von sich reden gemacht. Entschuldigend wies EVL-Coach Dave Rich darauf, dass sein Team gerade das siebte Spiel in zwölf Tagen hinter sich gebracht hatte. „Wir können besser Eishockey spielen“, versicherte er, „aber wir bräuchten gerade dringend eine Pause.“ Davon ist bei den Tölzer Löwen nichts zu bemerken. Zwei Drittel lang machten sie gehörig Tempo, nahmen es mit dem blendend aufgelegten Torwart Andreas Jenike im Rücken mit der Abwehrarbeit allerdings nicht sehr ernst. Löwen-Trainer Florian Funk lächelte milde: „Das ging ganz schön hin und her. Wir waren zeitweise sehr offen. Es hat sicher schön ausgesehen, war aber nicht so geplant.“ Torschützen für den Tabellenführer waren Martin Hinterstocker (3), Franz Mangold (2), Yasin Ehliz, Florian Strobl, Christoph Fischhaber, Leo Pföderl und Thomas Merl. Für Landsberg trafen Nick Anderson (zum 1:8) und Alexander Thiel (zum 2:10-Endstand).
Derweil müssen die Tölzer einen Spielerabgang verkraften: Stürmer Florian Engel verabschiedet sich aus beruflichen Gründen von dem Isarwinkler Oberligisten und spielt voraussichtlich schon ab dem kommenden Wochenende für die Germering Wanderers, seinen Heimatclub, in der Bayernliga. Gestern Abend nach dem Spiel gegen den EV Landsberg, seinem letzten Heimspiel für die Löwen, wurde Florian Engel durch Josef Hintermaier, den Beiratsvorsitzenden der Tölzer Eissport GmbH, offiziell verabschiedet und von den Fans lautstark gefeiert. Allerdings steht der 20-Jährige noch im Tölzer Aufgebot für das Auswärtsspiel am Sonntag in Selb. Nach Bad Tölz gekommen war der heute 20-Jährige schon vor fünf Jahren. Nachwuchs-Chefcoach Rick Boehm hatte den vormaligen Kaufbeurer Stürmer zum Probetraining für das DNL-Team eingeladen. Engel gefiel es, er blieb, war fortan Stammspieler und schaffte 2008 den Sprung in die Erste Mannschaft. Seine Statistik weist 87 Löwen-Einsätze, davon 17 in der 2. Bundesliga, und 16 Tore aus. Wie Florian Engel sagt, sei ihm die Entscheidung, Bad Tölz zu verlassen, „sehr sehr schwer gefallen. Wir haben ein super Team, eine großartige Kameradschaft und können sportlich heuer wirklich etwas erreichen.“ Grund für seine
Entscheidung sei der Beruf: Florian Engel, der nach wie vor in Gemering wohnt, studiert im ersten Semester in München fürs Lehramt Mathematik und Physik. In wenigen Wochen stehen Semesterprüfungen auf dem Programm, „doch ich komme einfach nicht zum Lernen“. In Germering sei die zeitliche Belastung deutlich geringer, zumal er nur zwei Minuten vom Stadion entfernt wohnt. „Eine Profikarriere wird‘s wohl nicht werden“, sagt er, „deshalb hat nun der Beruf Vorrang.“ Die Löwen werden ihm dabei keine Steine in den Weg legen. Der Vertrag wird am Montag vorzeitig gelöst. „Sein Wechsel ist sportlich und menschlich ein Verlust“, sagt Franz Fritzmeier, Sportlicher Berater, „aber diese Gründe mussten wir natürlich akzeptieren.“