Zwei Tore in Schlussminute sichern drei Punkte
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzNach vier sieglosen Spielen in Folge fahren die Roten Teufel mit einem 5:3 (0:1, 1:0, 4:2)-Auswärtserfolg bei den Herner Crusaders drei wichtige Punkte in der Oberliga ein. Und was für eine spannende Paarung beide Seiten am Gysenberg ablieferten: Bis in die Schlussminute hinein blieb das Geschehen offen, ehe die Hessen mit zwei Treffern Sekunden vor dem Ende alles klar machen konnten. In dieser Partie musste EC-Goalie Martin Niemz aufgrund einer Magen-Darm-Infektion passen, für ihn rückte Daniel Wrobel wie schon beim 9:4 in Füssen zwischen die Pfosten. Den Hessen merkte man das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen sowie die Reihenumstellung nach der Sperre von Ryan Hare an, während die Herner, die am Dienstag spielfrei waren und zuletzt drei Siege in Folge für sich verbuchen konnten, anfänglich frischer wirkten. Die drei verpufften Powerplays der Hessen im ersten Drittel unterstrichen dies. Folgerichtig fiel das 1:0 für die Westdeutschen in der 17. Minute durch Kapitän Christian Müller, womit die ungenutzten Überzahl-Szenen prompt bestraft wurden.
Erst ab dem zweiten Abschnitt kamen die Kurstädter besser in die Partie, ohne zunächst jedoch die ganz großen Torchancen zu haben. Zudem musste man nach strafzeitlosen ersten 20 Minuten nun zwei Unterzahl-Situationen überstehen, ehe Jan Barta in der 33.Minute endlich den Ausgleich für seine Farben markierte. Bad Nauheim erspielte sich nach und nach mehr Anteile an dieser Partie, lediglich die Tore fehlten, um etwas beruhigter in die zweite Pause gehen zu können. Letztendlich hatte man sogar noch Glück, dass es Unentschieden stand, denn mit der Sirene verursachte Mathias Baldys einen Penaltyschuss der Herner, den Wrobel aber halten konnte.
So aber blieb es auch im letzten Abschnitt spannend, und die gut 1300 Gäste kamen voll auf ihre Kosten. Knapp 90 Sekunden nach Wiederanpfiff war es zunächst abermals Jan Barta, der mit seinem vierten Treffer in dieser Woche die 2:1-Führung für die Hessen markierte. Die Gäste schienen das Match im Griff zu haben und wollten den Vorsprung gesichert über die Zeit bringen. Dies funktionierte bis zur 52.Minute, ehe Alexandrov in Überzahl (Baldys saß draußen) das 2:2 erzielte. Und es kam aus Sicht der Gäste noch schlimmer: in der 57.Minute verwandelte Liesegang einen Konter zum 3:2 für die Herner, die nun plötzlich wie der sichere Sieger aussahen. Aber Bad Nauheim antwortet durch Gare sofort, der nur 38 Sekunden später das 3:3 erzielte. Gefahr kam noch einmal in der 59. Minute auf, als Baldys abermals in die Kühlbox musste, was also die große Chance für Herne war. Die Wetterauer zeigte jedoch erneut ihre großen Qualitäten in Unterzahl, als Schwab exakt 23 Sekunden vor dem Ende das 4:3 für sein Team markierte. Herne nahm eine Auszeit und seinen Torhüter vom Feld, was Gare nur fünf Sekunden später zum 5:3-Endstand ins leere Tor hinein nutzen konnte.
Somit können die Roten Teufel also drei Zähler für sich verbuchen und bereits jetzt auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2008 zurückblicken, nachdem man immerhin 24 Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz vorzuweisen hat. Zuvor steht am kommenden Dienstag, 30. Dezember, ab 19.30 Uhr zum Jahresausklang aber noch das Heimspiel gegen die Saale Bulls aus Halle auf dem Programm, zu dem nach dem tollen Match gegen Hannover wieder einige Fans im Colonel-Knight-Stadion erwartet werden.
Tore: 1:0 (16:11) Müller (Sedlmayr, Tegkajew), 1:1 (32:03) Barta (Schwab, Eade), 1:2 (41:28) Barta (Breiter, Lavallee), 2:2 (51:53) Alexandrov (Marr, Liesegang/5-4), 3:2 (56:42) Liesegang (McNevan), 3:3 (57:20) Gare (Haiduk, Schwab), 3:4 (59:37) Schwab (Gare, Wrobel/4-5), 3:5 (59:42) Gare (ENG)
Strafen: Herne 12, Bad Nauheim 8. Zuschauer: 1321.