Zusammenhalt stärkt in schwierigen Zeiten
Überraschungserfolg in Leipzig - Liesegang im TestAuch wenn die Revier Löwen Oberhausen an diesem Wochenende spielfrei haben, erlebt der Tabellenachte der Oberliga Nord-Ost zur Zeit recht aufreibende Tage. So demonstrierten die Löwenanhänger in unsicheren Tagen in der Oberhausener Innenstadt für den Eishockeystandort Oberhausen und somit für den Fortbestand der Revier Löwen, nachdem das Freundschaftsspiel bei der Herner EG mit 5:1 (3:1) gewonnen wurde.
Knapp 500 Personen bewegten sich trotz des ungemütlichen Wetters und chaotischer Verkehrsverhältnisse rund um Oberhausen in die Fußgängerzone und später vor das Rathaus, um den dort den Plänen ihres Clubs und den Absichtserklärungen der Entscheidungsträger zu lauschen und natürlich Zusammenhalt innerhalb des Vereins zu bezeugen. Zwar legten die einfallsreichen Anhänger der Löwen ihren Standpunkt unmissverständlich und dringlich dar, müssen sich aber dennoch weiter in Geduld üben, da die Entscheidung über die Hallenfrage doch erst im kommenden Jahr gefällt wird. Das „JA“ für den Standort Oberhausen wird aber offenbar auch von potentiellen Geldgebern verlangt, bevor sie sich bei RLO engagieren. Diese haben die Revier Löwen zur Zeit aber so sehr nötig, dass beim Regionalligisten Herner EG am vergangenen Mittwoch kurzfristig ein Freundschaftsspiel zum Wohle beider Vereine ausgetragen worden ist. In einer wohltuenden von Zusammenhalt geprägten Atmosphäre und vor über 300 Zuschauern holte die spielfreudige Mannschaft von Trainer Markus Scheffold einen sicheren 5:1 (3:1)-Sieg nach 40 Minuten heraus und gewann ebenfalls das anschließende Penaltyschiessen mit 2:1. Die geteilten Einnahmen bedeuten wohl für beide Vereine einen Tropfen auf dem heißen Stein, zumal aufgrund der weiterhin offenen Hallenfrage bei RLO vorerst keine besonderen Mehreinnahmen zu erwarten sind. Dies sorgt natürlich bei den Fans und auch innerhalb der Mannschaft für Ungewissheit, was die sportliche Umsetzung der weiteren Saison und natürlich die Zahlungsmoral des Vereins gegenüber den Angestellten betrifft. Nachdem Sven Gotzsch, Daniel Henze, Rene Cobe und Gordon Kopp die Löwen schon während der Saison verlassen hatten, orientieren sich diverse Akteure zur eigenen Existenzwahrung offenbar bereits anderweitig. Die Blue Lions Leipzig bestätigten so intensive Kontakte zu Alexander Engel und Sergej Hatkevitch, nachdem sich offenbar auch Dominik Lumare abwanderungswillig zeigt. Rein sportlich kann der eh schon ziemlich gerupfte Kader der Revier Löwen eigentlich keinen weiteren Abgang verkraften, wenn man in der Oberliga weiter mithalten möchte und angesichts der bisher gezeigten guten Leistungen ohne Kontingentspieler bei nur fünf Punkten Rückstand vielleicht noch den sechsten Tabellenplatz angreifen möchte. Bei einem Zuschauerschnitt knapp über 500 und fehlenden Werbeeinnahmen müssen die Kosten wohl aber weiter gesenkt werden. Viel Arbeit also hinter den Kulissen für die Verantwortlichen der Revier Löwen, wenn man den treuen Fans auch zu Beginn der Transferperiode ab Dezember einen ligatauglichen Kader präsentieren möchte. (mr)