Wölfe verschenken zwei Punkte
Wölfe verschenken zwei Punkte Der Schwung aus dem Hinspiel am Freitag fehlte zum Auftakt gegen Deggendorf. Zeitweise wirkte das Geschehen bei den Hausherren etwas zu lässig. Der Gegner kam so zu seinen ersten Chancen und in der sechsten Spielminute gar zur Führung. Die Wölfe brachten die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone und ließen Retzer zum 0:1 abschließen. Oft brauchte der VER im Aufbau zu lange, tauchte dann aber umso gefährlicher auf. Hendrikson verpasste ein Zuspiel von Sekera nur knapp. Ihm tat es Waßmiller später gleich, hätte bei Thielschs Pass nur noch den Schläger hinhalten zu brauchen, doch auch vergab diese dicke Möglichkeit. 80 Sekunden vor der Pause war Lamich schließlich zur Stelle und setzte den Bullygewinn von Sekera mit einem schönen Schuss aus dem Handgelenk zum Ausgleich in die Maschen.
Im zweiten Abschnitt dauerte es auch ein wenig bis Selb wieder nach vorne marschieren konnte. Da dann aber umso effektiver. Über die Stationen Sekera und Bauer gelang der Puck zu Fischer, der mit dieser Keeper Agricola tunnelte und zur Selber Führung traf. Dann in Unterzahl - die erste Strafzeit des Spiels überhaupt – konnten sich die VER-Cracks tapfer gegen die Versuche der Niederbayern wehren. Oft war einiges an Gestochere auf dem glatten Parkett zu sehen, aber gerade aus dem vor dem Gästetor stehend war es Waßmiller, der den Vorsprung im Nachschuss ausbauen konnte. In eigener Überzahl hätte Selb nachlegen können, Hendriksons klarer Treffer wurde aber nicht gewertet. Auch im nächsten Überzahl war Selb dem 4:1 nahe. Ausgerechnet in aussichtsreicher Position brach der Schläger beim Schuss von Thielsch. Das ganze war umso schlimmer, denn danach gelang Deggendorfs Befreiungsschuss an den gerade von der Strafbank eilenden Ortolf, der allein vor Dirksen die Nerven behielt und ver kürzte. Der Torschütze hatte kurze Zeit später gar die Möglichkeit zum Ausgleich, Dirksen parierte allerdings sicher.
Schock im weiten Rund zum Auftakt der letzten zwanzig Spielminuten. In Powerplay-Situation verlor Selb den Puck in der Angriffszone, Deggendorf nahm dies mit einem 2:1-Konter dankend an und kam durch Sullivan zum 3:3. Auch aus dem nächsten Überzahlspiel machten die Wölfe zu wenig, um wieder in Front ziehen zu können. Viele große Szenen gab es im weiteren Verlauf nicht zu sehen. Brenzliger wurde es dagegen nunmehr öfter vor dem Selber Gehäuse. Schwierig war es zeitweise, den Überblick zu behalten. Als Selb mal wieder eine Strafe wegen zu vielen Feldspielern auf dem Eis kassierte, war es soweit: Ortolf brachte seine Farben aus kurzer Distanz in Führung. Das heimische Publikum forderte nun vehement den Ausgleich und der sollte nicht lange auf sich warten lassen. Drei Minuten später arbeitet Selb nach vorne und da war schließlich Konsorada vor dem Tor und mit dem 4:4 im Nachsetzen zur Stelle. Spannend wurde es. Unter den lautstarken Anfeuerungsrufen von den Rängen wollte in Überzahl und bis zur Schlusssirene ein Treffer trotz hochkarätiger Einschussmöglichkeiten nicht gelingen. So ging es in die Verlängerung. Der Sieger war hier nach 95 gespielten Sekunden allerdings der Gast aus Deggendorf. Ortolf besorgte mit seinem dritten Treffer an diesem Abend im Nachschuss den Sieg für sein Team.
Klar war die Enttäuschung trotz der vier gewonnen Punkte an diese Wochenende groß. „Wir haben dann leider die Gegentore hergeschenkt“, sah Holden als Ursache, wenngleich er wieder einmal nur mit einem stark ersatzgeschwächten Kader antreten konnte, zumal Schiener auch noch wegen Grippe ausfiel. „Solch ein Spiel mit der Führung darf man aber nicht hergeben“, trauerte nicht der Coach vergebenen Möglichkeiten und den zwei hergegebenen Zählern nach.
Tore: 0:1 (5:44) Retzer (Fendt, Guggemos), 1:1 (18:40) Lamich (Sekera), 2:1 (25:03) Fischer (Bauer, Sekera), 3:1 (30:19) Waßmiller (Konsorada, Thielsch), 3:2 (37:50) Ortolf (Gabler, Agricola), 3:3 (41:18) Sullivan (Ortolf; 4-5), 3:4 (52:19) Ortolf (Sullivan, Maier; 5-4), 4:4 (55:07) Konsorada (Heilman, Waßmiller), 4:5 (61:35) Ortolf. Strafen: Selb 4, Deggendorf 10. Zuschauer: 1302.