"Wölfe" verpflichten Kanadier Corey Spring

Trainer Tapio Rautalammi und Roland Schneider kamen in Absprache mit dem Präsidium überein, den am vergangenen Wochenende mit einer Gastspielgenehmigung eingesetzten Kanadier Corey Spring fest an den Verein zu binden.
Der am 31.05.1971 in Cranbrook geborene Kanadier fehlte verständlicherweise in beiden Testspielen noch die Bindung zu seinen neuen Mannschaftskollegen, weist auch noch leichte Konditionsrückständ durch fehlende Spielpraxis auf, doch die Verantwortlichen des ERC Selb sind der festen Überzeugung, dass Corey Spring mit seiner vorhandenen Erfahrung den "Wölfen" in Kürze im Sturmzentrum weiterhelfen kann und wird.
Für Corey Spring, der ab Punktspielbetrieb mit der Rückennummer "42" für Tore sorgen soll, ist der ERC Selb nach Bad Tölz (2001/2002) und Augsburg (1999/2000) die dritte Deutschlandstation seiner Karriere. Vorwiegend agierte er in Übersee in den höchsten amerikanischen Hockeyligen IHL und AHL. Dabei spielte sich Corey Spring auch in das Interesse der Scouts aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. Nicht umsonst durfte er 1997/1998 für 16 Spiele das Trikot des NHL-Clubs Tampa Bay Lightning überstreifen. In der abgelaufenden Spielzeit stand Corey in der englischen Superleague bei den "Bracknell Bees" unter Vertrag. Eine schwere Halsverletzung und anderweitige Probleme im Umfeld des Vereines sorgten dafür, dass die Saison alles andere als nach Wunsch für den künftigen Wolf verlief. Corey Spring gilt nach Aussagen von vielen Weggefährdten und Trainern als ein sehr ehrgeiziger Spielertyp, der sich mit einer guten Saison wieder ins Blickfeld höherklassiger Vereine spielen will.
Corey Stürmer zählt als ein Stürmer, der Dank seiner Erfahrung das Spiel lesen kann, als Vorbereiter wie auch Vollstrecker agieren kann und zudem auch nicht den Zweikampf scheut.
Der ERC Selb verlor am Sonntag Abend sein Testspiel beim EV Regensburg mit 2:3.
Beide Teams konnten nicht in Bestbesetzung antreten. Bei den Donaustädtern fehlten Schendelev und Rohde, Tapio Rautalammi musste auf die Dienste von Kulonen (Leiste) und Wittig (Augenverletzung) verzichten. Der EV Regensburg war die ersten beiden Spielabschnitte die klar tonangebende Mannschaft, spielte deutlich überlegen und schnürte den ERC Selb über weite Strecken förmlich in sein eigenes Drittel ein. Die Scheibe lief in den Reihen des Bundesligisten und der ERC Selb hatte bis auf wenige Entlastungsangriffe, welche jedoch nicht ernsthaft das Tor von Niedermeier in Gefahr brachten, wenig zu bieten. Erschwerend kam hinzu, dass die „Wölfe“ bereits in den ersten zwanzig Spielminuten drei kräftezehrende Unterzahlspiele zu bestreiten hatten. Ein Mann stand in der Folgezeit im Brennpunkt des Geschehens: „Wölfe-Goalie“ Kai Fischer. Fischer bot eine fehlerfreie Partie und hatte genügend Gelegenheit sich auszuzeichnen. Der Neuzugang zwischen den Pfosten im Selber Tor war dafür verantwortlich, dass der EVR nach vierzig Minuten nicht höher in Führung lag. In der sechsten Spielminute war der wacker haltende Fischer jedoch zum erstenmal geschlagen, als das kanadische Sturmduo Spoltore/Woolf zuschlug. Angriff auf Angriff rollte fortan auf das Gehäuse von Kai Fischer, der jedoch mit stoischer Ruhe die EVR Stürmer eins ums andere Mal verzweifeln ließ. Der Druck wurde immer größer, zwangsläufig fiel das 2:0, die „Wölfe“ in Unterzahl – Eden wegen Behinderung auf der Strafbank – und Enrico Kock der umjubelte Torschütze.
Unverändertes Bild im Mittelabschnitt. Die Hausherren weiter den „Wölfen“ überlegen, die Gäste aus Oberfranken vorwiegend mit Abwehraufgaben betraut. Lichterloh brannte es in der 23. Minute, als die „Wölfe“ nach einer Bankstrafe wegen zuviel Feldspieler auf dem Eis und einer Strafzeit gegen Corey Spring wegen unkorrekten Körperangriff für 100 Sekunden zwei Cracks weniger auf dem Eis hatte. Der erwartete Treffer der Hausherren fiel, erhielt aber von Hauptschiedsrichter Nowaczyk wegen Torraumabseits die Aberkennung. So sehr sich die „Wölfe“ auch bemühten Linie ins Spiel zu bringen, der EVR war in allen Situationen besser und immer einen Schritt schneller. Nicht unverdient fiel dann auch durch Körber das 3:0. Nennenswert aus Selber Sicht. Vaclav Mandous besaß zwei Minuten später die Chance zum Anschlußtreffer. Einen Abspielfehler der Regensburger Hintermannschaft nahm der Deutschtscheche auf, brach durch, zeigte gegen Goalie Niedermeier jedoch Nerven. Sein Gegenüber Kai Fischer stand Niedermeier aber in nichts nach, im Gegenteil. Fischer war es, der Kopf und Kragen riskierte und kurz vor dem erneuten Seitenwechsel im Liegen das mögliche 4:0 gegen Spoltore verhinderte.
Tapio Rautalammi musste im letzten Drittel Umstellungen vornehmen, Corey Spring klagte über Übelkeit und blieb draußen, dafür durfte Kilian Glück neben Crombeen und Grögor im ersten Sturm ran, die vierte Reihe drückte ab sofort nur noch die Auswechselbank. Der EVR ließ es sehr verhalten angehen und dies sollte sich rächen. Die „Wölfe“ erhielten dadurch mehr Spielanteile und Holger König mit zwei Einschüssen innerhalb von nur knapp drei Minuten brachte den ERC Selb auf 2:3 heran und wieder ins Spiel zurück. Der EV Regensburg schaukelte das knappe Ergebnis aber über die Zeit, ohne sich selbst - eine Woche vor Punktspielstart gegen Wolfsburg - mit Ruhm zu bekleckern. In der Schlussminute hatten Eden und König sogar noch nennenswerte Möglichkeiten auf das durchaus mögliche 3:3. Alles in allem sollte das Ergebnis, welches nach dem Spielverlauf des ersten und zweiten Drittels absolut schmeichelhaft aus Selber Sicht war, nicht überbewertet werden. Einziger Gewinner des Spieles war Kai Fischer, der sich Bestnoten verdiente und alleine dessen Erfolg es war, dass die „Wölfe“ nicht vorzeitig ergebnismässig „untergingen“. Ein Lob gebührte zudem der jungen Garde, die vorbildlichen Einsatz zeigten und Holger König, der mit zwei Treffern seinen Torriecher unter Beweis stellte. Die Leistungsträger und Kontingentspieler – ohne Ausnahme – blieben vieles schuldig.